Automatisierung

Pure Reinheit in Flaschen

Optische Sensoren stellen eine hohe Anlagenverfügbarkeit und einen reibungslosen Ablauf bei Mineralwasserabfüller Romina Mineralbrunnen sicher

19.11.2021 - Romina Mineralbrunnen füllt in Spitzenzeiten bis zu 45.000 Flaschen pro Stunde ab. Hierbei kommt es vor allem auf eine hohe Anlagenverfügbarkeit an. Diese wiederum lässt sich nur mit zuverlässig arbeitender Sensorik realisieren.

„Seit der Eiszeit unberührt“ ist kein Marketing-Slogan, sondern ein Stück Geschichte: Vor mehreren tausend Jahren versickerten riesige Mengen Schmelzwasser im Gestein der Schwäbischen Alb. Durch eine Erdverschiebung wurde dieses Reservoir in rund 400 Metern Tiefe von der Außenwelt abgeriegelt. Mächtige, wasserundurchlässige Gesteinsschichten schützen es seitdem vor nachsickerndem Regenwasser und allen Umwelteinflüssen unserer Zeit.
Entdeckt wurde das Mineralwasservorkommen in den 70er Jahren bei einer Tiefbohrung vor den Türen von Romina Mineralbrunnen in Reutlingen-Rommelsbach, Süddeutschland. „Dieses Wasser hat eine außergewöhnliche Qualität und ist ein echtes Geschenk der Natur“, so Stefan Lederle, Leiter Instandhaltung bei Romina Mineralbrunnen. „Diese einzigartige Wasserqualität ist für uns Ansporn und Verpflichtung, im gesamten Abfüllprozess nur die höchsten Standards zu akzeptieren“.

Erneuerung und Ausbau der Glas- und Palettieranlage

EiszeitQuell gibt es in großen und kleinen Flaschen, in Glas und PET. „Seit einiger Zeit erlebt die Glasflasche mit unserem rundum geprägten Eiszapfen-Relief eine wahre Renaissance“, erklärt Lederle. Romina Mineralbrunnen investiert deshalb kontinuierlich in seine Glasflaschen-Abfüllung und produziert technisch wie ökologisch nach modernen Standards. Im Jahr 2020 startete Romina mit der Erneuerung der Glasanlage. In mehreren Bauabschnitten wurde die Transporttechnik, Ein- und Auspacker, Kastenwascher, Neuglasabschieber sowie eine komplett neue Palettieranlage mit Doppelbe- und -entlader in Betrieb genommen.
Als Partner für das Projekt setzte Romina Mineralbrunnen auf Beyer Maschinenbau. Der Maschinenbauer aus Roßwein, Sachsen, hat sich auf die Planung, Entwicklung und den Bau von Förder- und Verpackungstechnikanlagen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie spezialisiert: Mit einer hohen Fertigungstiefe bietet das in vierter Generation geführte Familienunternehmen einen Rundum-Service: von der einzelnen Verpackungsmaschine bis zur kompletten Anlage mit Transporttechnik für Behälter, Gebinde und Paletten. Oftmals werden diese Anlagen mit Maschinen für die Sortierung und Kontrolle von Behältern und Gebinden komplettiert. Zudem bietet Beyer Maschinenbau mit rund 50 erfahrenen Technikern auch den kompletten Service für die Anlagen an. „Als wir Anfang 2020 mit Romina Mineralbrunnen ins Geschäft kamen, standen hier noch eine Glasanlage und eine PET-Anlage nebeneinander“, berichtet Till Beyer, CEO und Inhaber von Beyer Maschinenbau. Vergangenes Jahr zog die PET-Anlage in einen anderen Gebäudeteil um. Zunächst wurde die neue Be- und Entpalettieranlage mit der kompletten Palettenfördertechnik erneuert. Anschließend folgten Aus- und Einpackmaschine sowie der gesamte Kastentransport. Daraufhin die Kastenwascher und die gesamte Flaschentransporttechnik bis zur Flaschenreinigungsmaschine. Zuletzt wurde noch ein neuer Neuglasabschieber installiert. „Die große Herausforderung dabei war, den kompletten Umbau mit nur sehr kurzen Produktionsunterbrechungen innerhalb eines knappen Jahres zu koordinieren und abzuwickeln“, erklärt Beyer.

Bei 45.000 Flaschen pro Stunde zählt eine hohe Anlagenverfügbarkeit

In Spitzenzeiten werden bei Romina Mineralbrunnen bis zu 45.000 Glasflaschen in der Stunde durch die Anlage gefördert, entladen, entpackt, gereinigt, neu befüllt, erneut in Gebinde gepackt und schließlich wieder auf eine neue Palette geladen, dort mit einer Ladungssicherung versehen und ins Lager abtransportiert. Ohne eine hohe Anlagenverfügbarkeit wäre eine solche Leistung niemals erreichbar. „In der Förder- und Verpackungstechnik geht heutzutage nichts mehr ohne eine zuverlässig arbeitende Sensorik“, weiß Beyer. Deshalb setzt er seit Jahren bei der optischen Sensorik auf Leuze aus Owen/Teck, Süddeutschland – nur wenige Kilometer entfernt von Romina Mineralbrunnen. „Wir verfügen über langjährige Erfahrung und ein tiefgreifendes Applikations-Know-how in der Verpackungs- und Getränkeindustrie. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir Sensorlösungen, die exakt auf die Anforderungen in dieser Industrie zugeschnitten sind, und welche unsere Kunden in einer sich ständig wandelnden Industrie dauerhaft erfolgreich machen“, so Andreas Eberle, Local Industry Manager Packaging bei Leuze.

Reflexionslichtschranke detektiert­ ­transparente sowie glänzende, ­mehrfarbige Objekte

Ein Leuze-Sensor, der sich besonders für den Einsatz in der Getränkeindustrie eignet, ist die Reflexionslichtschranke vom Typ PRK. Sie ist ein optisch schaltender Sensor, der mit dem Reflexionsprinzip arbeitet. „Selbst transparente oder stark reflektierende Materialien wie zum Beispiel Glasflaschen oder Kunststoffkisten mit glänzendem, mehrfarbigem Dekor wie die EiszeitQuell-Kisten von Romina können von diesen Sensoren einwandfrei und zuverlässig detektiert werden“, erklärt Eberle. Reflexionslichtschranken gibt es in verschiedenen Baureihen, Größen und Leistungsklassen. Das Sensorprinzip bietet verschiedene Funktionalitäten: Beim Transport von Gebinden erkennt es die einzelnen Kisten. Beispielsweise, ob sie richtig transportiert werden oder sich irgendwo auf der Förderstecke aufstauen. Oder es erkennt Überstände, falls Kisten zu lang oder zu hoch sind. Wird die PRK in den Maschinen selbst eingesetzt, dient diese meist der Produkterkennung. An den Absetztischen überwacht sie Freiräume und vermeidet Kollisionen beim Abstapeln von Paletten.

Sicherer Materialfluss mit ­Zugangssicherung

Reflexionslichtschranken überwachen den Anfang und das Ende einer Palette: beim Aufsetzen des Leerguts auf die Förderstrecke ebenso wie beim abschließenden Wiederbeladen der Europaletten mit den frisch befüllten Kisten. Vorausgesetzt die Europaletten wurden beim Transport durch eine optische und mechanische Kontrolleinrichtung als einwandfrei erkannt. Zudem überwachen sie deren Stoppen an einer bestimmten Position, oder ob eine Palette überhaupt transportiert wurde. In diesem Bereich werden zusätzlich Sicherheitssensoren benötigt, welche die Sicherheit von Mensch und Maschine garantieren. Zum Beispiel bei den Be- und Entladevorgängen auf bzw. von den Paletten. Hier kommen oftmals mehrstrahlige Sicherheits-Lichtschranken in der Gerätesäule mit integrierter Muting-Funktion zum Einsatz. Aber auch Sicherheits-Lichtvorhänge mit der von Leuze patentierten Smart-Process-Gating-Technologie SPG. Durch den Einsatz der Sicherheits-Lichtvorhänge in der Ausführung mit SPG kann auf zusätzliche signalgebende Muting-Sensoren verzichtet werden. Das spart deutlich Platz und ist ein großer Vorteil bei knappen räumlichen Aufstellsituationen.

Autor
Martina Schili, Corporate Communications Manager

Bilder © Leuze

Kontakt

Leuze electronic GmbH & Co. KG

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