Bildverarbeitung

Okularlose Mikroskope in dritter Generation

25.04.2024 - Interview mit Stefan Summer, Leitung Marketing & Communication Central Europe bei Vision Engineering

Vision Engineering präsentiert auf der Control die dritte Generation der okularlosen Mikroskope der Mantis-Serie mit verbesserter Bildqualität und neuen Funktionen. Marketingleiter Stefan Summer spricht mit der inspect außerdem über die Steigerung der Produktionskapazität um über 20 Prozent, Fachkräftemangel und interne personelle Veränderungen.

inspect: Auf der diesjährigen Control zeigen Sie die dritte Generation der okularlosen Mikroskope der Mantis-Serie. Wie kamen die Geräte bisher bei den Kunden an?

Stefan Summer: Wir haben die Messe Control in Stuttgart ganz bewusst ausgewählt, da wir hier traditionell unsere Kunden aus der Qualitätssicherung antreffen und die gesamte QS-Community erreichen. 

Die Resonanz unserer Kunden auf die dritte Generation dieser innovativen Geräte fiel bisher äußerst positiv aus. Die verbesserten Funktionen und die gesteigerte Leistungsfähigkeit wurden von Anwendern aus verschiedenen Branchen, nicht nur aus der QS-Branche, hochgeschätzt. Die Kunden lobten insbesondere die gesteigerte Bildqualität, die verbesserte Ausleuchtung der Objekte durch fünf Beleuchtungsmodi sowie die fortschrittlichen Funktionen, die eine präzise und effiziente Inspektion und Manipulation ermöglichen. Die Integration modernster Technologien in die neue Mantis-Serie optimiert nicht nur die Arbeitsabläufe, sondern erhöht auch die Benutzerfreundlichkeit.

Darüber hinaus fanden die nach wie vor im Markt einzigartige okularlose Technologie, die verbesserte 3D-Betrachtung und die erweiterten Konnektivitätsmöglichkeiten, breite Anerkennung und Akzeptanz bei den Anwendern. Die dritte Generation der Mantis-Serie hat somit die Erwartungen übertroffen und sich als erfolgreiche Weiterentwicklung etabliert, die den Bedürfnissen und Anforderungen unserer Kunden gerecht wird.

inspect: Für die Leserinnen und Leser, die sich noch nicht mit den neuen ­Mantis-Geräten auseinandergesetzt haben: Was sind die wesentlichen Unterschiede zur Vorgänger­generation?

Summer: Hier sind insbesondere die überarbeiteten Mikroskopstative zu nennen, vor allem der multifunktional eingesetzte Universalständer, der jetzt ein Verlängerungsmodul bekommen hat, um die Reichweite am Arbeitsplatz zu erhöhen und flexibler zu gestalten. Die bereits erwähnte, nochmals verbesserte dreidimensionale Ansicht und Tiefenwahrnehmung der Objekte und Proben bietet einen gesteigerten Mehrwert.

Das „dynamische Sehen“ verbessert das visuelle Verständnis, da es dem Anwender einen Seitenblick ermöglicht und ein viel größeres Informationsniveau als ein tradi­tionelles Mikroskop in diesem Vergrößerungsbereich bietet.

inspect: Für die dritte Generation ist jetzt auch ein Objektivrevolver verfügbar. Außerdem lässt sich jederzeit zwischen fünf Beleuchtungsmodi wechseln. Mit diesen und weiteren Verbesserungen sollen neue Märkte und weitere Anwendungsbereiche erschlossen werden. Welche?

Summer: Wir bewegen uns überwiegend mit unserem Portfolio in den industriellen Branchen, zum Beispiel in der Elektronik, Präzisionsmechanik, Maschinenbau, Kunststofftechnik, Automotive oder der Medizintechnik. Wir wollen uns aber auch noch auf weitere Branchen konzentrieren, die mehr im Life-Science-Bereich, Biomedizin-, Agrarindustrie- oder Nahrungsmittelsektor liegen. Wir sind auch durchaus in einem Nischenmarkt wie der Forensik sehr gut vernetzt und werden hier mit unserem Stereo- und Digitalmikroskop-Portfolio weitere Applikationsmöglichkeiten ausloten.

Das Stereomikroskop Mantis hat sich ja innerhalb der letzten 25 Jahre zu einem Standardprodukt im unteren Makro-Vergrößerungsbereich etabliert.

inspect: Sie haben kürzlich gemeldet, dass in der Produktion im britischen Send eine weitere Drehmaschine für Aluminiumkomponenten der Mantis-Serie installiert wurde. Wie stark steigt dadurch die Produktionskapazität?

Summer: In der Tat hat Vision Engineering vor kurzem seine Fertigungskapazitäten in Send, Surrey, mehrfach erweitert, unter anderem durch das Bearbeitungszentrum CTX Beta 1250 Robotic 5 Axis vom DMG, ein Bearbeitungszentrum 620Y von Biglia und drei Bearbeitungszentren von Haas, wodurch die Fertigungskapazitäten in Großbritannien um über 20 Prozent erhöht wurden. Darüber hinaus hat Vision Engineering in den Midlands eine Eloxier- und Gravier­anlage installiert, die ein breites Spektrum an Hart-/Weich-Eloxier-, Beschichtungs- und Lackiermöglichkeiten für interne und externe Anwendungen bietet. 

inspect: Wie stark hindert der ­Fachkräftemangel das Unter­nehmenswachstum?

Summer: Es ist unsere seit langem etablierte Strategie, proaktiv und professionell externe Talente zu rekrutieren und Erfahrungen und Fähigkeiten innerhalb des Unternehmens, einschließlich der Auszubildenden, zu entwickeln und zu fördern, und zwar nicht nur in Großbritannien, sondern in allen unseren großen Tochtergesellschaften, einschließlich Deutschland. Das Ergebnis unserer sorgfältigen Einstellungs- und Personalentwicklungsstrategie ist, dass das Unternehmenswachstum nicht beeinträchtigt wird.

inspect: Abgesehen von den Stereo­mi­kroskopen hat sich bei Vision Engineering im Verlauf dieses Jahres ebenfalls einiges getan. So kam Sam Crossley als neuer Geschäftsführer ins Unternehmen. Mark Curtis – bisheriger Managing Director und jetzt CEO – will sich im Zuge dessen auf die strategische Ausrichtung konzentrieren. Wie gestaltet sich der Übergang?

Summer: Da wir ein dynamisches Unternehmen sind, wird es Sie nicht überraschen, dass es im gesamten Unternehmen personelle Veränderungen gibt, nicht nur auf der Ebene des Geschäftsführers/CEO. Vision Engineering hat eine Management Development Group eingerichtet, die Talente der nächsten Generation fördert, die auf globaler Ebene tätig sind, eine breitere Ausbildung erhalten und zusätzlich zu ihren täglichen Aufgaben Projekte auf strategischer Ebene übernehmen. Im Design- und Entwicklungsteam wurden zahlreiche Millennials/GenX eingestellt, um sicherzustellen, dass wir beispielsweise mit den neuesten Trends in der digitalen Robotik und KI weiter Schritt halten.

Strategisch gibt es drei Hauptinitiativen:

  • Nutzung und Entwicklung der technologischen Möglichkeiten in den Bereichen Optical Immersive und KI.
  • Nutzung dieser neuen Technologien, um unsere vertikalen Marktsektoren zu erweitern (Medizintechnik, Verteidigung, Geoinformationen, Ophthalmologie, Telemedizin, Robotik)
  • Nutzung von Reshoring und Produkt­kostensenkungen, die es uns ermöglichen, Werteangebote zu entwickeln, um eine bessere Durchdringung von preissensiblen Märkten im Inland und in Teilen von Asien zu unterstützen.

Autor
David Löh, Chefredakteur der inspect

Kontakt

Vision Engineering Central Europe

Anton-Pendele-Straße 3
82275 Emmering
Deutschland

+49(0)8141-40167-0
+49(0)8141-40167-55

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