Automatisierung

Mit standardisierten Schnittstellen Energieketten schnell und einfach anschließen

27.10.2022 - Mit einem neuen Schnittstellenkonzept sollen sich Energieketten einfach stecken lassen.

Leitungen einzeln zu stecken, kostet Zeit und ist fehleranfällig. Mit einem neuen Schnittstellenkonzept sollen sich Energieketten einfach stecken lassen. Um den Stecker mit der Energiekette zu verbinden, kann der Anwender zusätzlich auf einen individuellen­ Adapter zurückgreifen. Die Energiekette wird so zu einer Schnittstelle, die 80 Prozent der Montagezeit einsparen kann.

Energieketten führen bewegliche Leitungen und Schläuche für Strom, Daten oder Medien sicher und tragen damit maßgeblich zum störungsfreien Betrieb der Maschine bei. Das gilt auch für Anwendungen im industriellen Maschinen- und Anlagenbau. Um die Montage der Maschine zu beschleunigen, nutzen viele Anwender von Igus-Energieketten den Readychain-Service. Das heißt: Die Energiekette wird befüllt und komplett mit Steckern konfektioniert endgeprüft und anschlussfertig angeliefert – auf Wunsch auch direkt in Einbauposition. Das hat aus Sicht vieler Anwender einen Gewinn an Montagezeit und Produktivität in der eigenen Fertigung zur Folge, und Nebenarbeiten wie das Ablängen und Konfektionieren von Leitungen entfallen.

Schnelles Montieren und Demontieren

Der nächste und folgerichtige Schritt heißt Module Connect. Dabei handelt es sich um standardisierte Schnittstellen für bewegliche Leitungen, in denen verschiedene Kontaktträger fixiert werden. Ein einzelnes Module-Connect-Gehäuse kann mit bis zu vier verschiedenen Steckereinsätzen bestückt werden – für Energie-, Signal-, Bus-, Daten-, Lichtwellenleiter und Pneumatik. Die Gehäuse wiederum werden durch Montageclips miteinander verbunden, so dass nahezu unbegrenzte Modulvariationen in individueller Breite und Höhe möglich sind. Als Steckersystem kommt das Han-Modular-Programm von Harting zum Einsatz.
Damit werden die Montage und die Installation der Energiekette nochmals einfacher: In der Praxis spart der Anwender hier bis zu 80 Prozent Zeit. Zugleich erhöht sich die Sicherheit, denn ein Verstecken der Leitungen ist ausgeschlossen. Zudem ist der Anwender vollständig flexibel: Die Steckermodule können ein- oder mehrlagig der Befüllung und Geometrie der jeweiligen Energiekette angepasst werden. Das ermöglicht eine in Funktion und im Design optimale Verkabelung für jede Anwendung. Aufgrund der flachen Bauform des Gehäuses und der hohen Kontaktdichte ist Module Connect ein platzsparendes System, das sich für den Einsatz auf kompaktem Raum eignet.

Modulare Bauweise, stabile Verbindung

Durch Zubehörteile verschmelzen Module-Connect-Systeme zu einem vollständigen Ketten-Steckstellen-Modul genau passend zur jeweiligen Anwendung. Vorteilhaft sind dabei die Verriegelungselemente und die im Gehäuse integrierte Zugentlastung. Sie umschließen den Stecker und sorgen für eine stabile Verbindung auch bei Zehntausenden von Bewegungen. So spart der Anwender nicht nur Platz und (bei der Montage) Zeit, sondern auch Gewicht: Die Steckmodule werden aus faserverstärktem Hochleistungskunststoff gefertigt und sind rund 50 Prozent leichter als klassische Rechtecksteckverbinder – ein Vorteil in bewegten Anwendungen.
Zusätzlich hat Igus das Module-Connect-System um einen Adapter erweitert, der die Energiekette mit den darin befindlichen Leitungen miteinander verbindet. In Abhängigkeit von Kettenserie, Kettenbreite und Anzahl der Module-Connect-Stecker wird im 3D-Druck oder per Kunststoffspritzguss ein angepasster Kettenadapter hergestellt, der am Module Connect befestigt und per Snap-In-Mechanismus an die Kette angebaut werden kann.

Im Servicefall: einfach austauschen

Für die Mehrzahl der Energiekettenanwender, die sich bereits für Module Connect (mit und ohne Adapter) entschieden haben, steht die Möglichkeit des schnellen Austauschs einzelner Ketten- und Leitungssegmente im Vordergrund. Das gilt für Hersteller von Werkzeugmaschinen, Brotverpackungsmaschinen und Holzverarbeitungsmaschinen ebenso wie für Produzenten von Regalbediengeräten. So ist beispielsweise in Regalbediengeräten die bewegliche Zuleitung zum Führerstand und zum Lastaufnahmemittel in einzelne Module-Connect-Segmente unterteilt. Sollte ein Segment getauscht werden müssen (was im Praxisbetrieb beispielsweise bei Havarien nie auszuschließen ist), lässt sich das innerhalb von wenigen Minuten erledigen, wenn ein Ersatzsegment auf Lager liegt. Damit ist eine hohe Verfügbarkeit des gesamten Lagers sichergestellt.

Bilder: © Igus GmbH

 

 

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