Maschinensicherheit: Am besten vernetzt
15.06.2022 - Vernetzung ist im Trend – auch in der Maschinensicherheit. Der Elektrokonstrukteur hat verschiedene Möglichkeiten der Anschaltung von Sicherheitsschaltgeräten, die im Vergleich zur konventionellen Reihenschaltung deutliche Vorteile bieten. Welche Lösung die beste ist, hängt von den individuellen Anforderungen ab.
ASi-SaW
Seit langem bewährt ist das Sicherheits-Bussystem AS-Interface Safety at Work. Über das gelbe ASi-Flachbandkabel können sowohl betriebsmäßige als auch sicherheitsgerichtete Signale übertragen werden. Das hat Vorteile für den Hersteller der Anlage (geringer Installationsaufwand, flexiblere Konfiguration) und auch für deren Betreiber, der zum Beispiel die Betriebszustände der Sicherheitsschaltgeräte detaillierter auswerten kann. Ein weiterer Vorteil sind die umfassenden Diagnosefunktionen, die bei Unregelmäßigkeiten oder Störungen ein rasches Auffinden der Fehlerquelle erlauben.
SD-Bus
Bewährt ist auch der von Schmersal entwickelte SD-Bus für das Einsammeln der Status- und Diagnosedaten wie zum Beispiel Grenzbereichs- und Temperaturwarnungen und interne Fehler. Auch die Ansteuerung der Zuhaltefunktion und die Einstellung der Zuhaltekraft ist über den SD-Bus möglich. Diese Daten werden zyklisch von einem SD-Gateway oder von der modularen Sicherheitssteuerung Protect PSC1 gelesen oder geschrieben. In (naher) Zukunft werden die Funktionen noch erweitert – zum Beispiel um ein elektronisches Typenschild und um zusätzliche Status-, Diagnose- und Betriebsdaten. Das schafft die Voraussetzung für eine deutlich einfachere Vernetzungsmöglichkeit mit höheren Ebenen – über OPC UA als standardisiertes Protokoll für die M2M-Kommunikation.
Safety Feldbox
Eine Alternative zum Sicherheitsbus AS-i SaW ist das von Schmersal entwickelte Safety-Feldbox-System (SFB). Jede Feldbox ermöglicht die Anschaltung von bis zu acht Sicherheitsschaltgeräten und Bedienfeldern (Baureihe BDF) verschiedener Bauarten im Feld. Dabei belegen elektromechanische und elektronische Sicherheitssensoren und auch -zuhaltungen jeweils nur einen Geräteanschluss. Sowohl die sicherheitsgerichteten als auch die betriebsmäßigen Signale werden gesammelt und über Profinet/ Profisafe mit übergeordneten Steuerungsbausteinen verbunden.
Drei Lösungen
Bei diesen drei Verdrahtungskonzepten handelt es sich um kostengünstige und ebenso einfache Lösungen, die nach dem Plug&Play-Prinzip installiert werden können. Darüber hinaus sind diese Lösungen sehr flexibel, wenn es um die Anpassung an die individuellen Sicherheitsanforderungen von komplexen Anlagen und Maschinen geht. Zudem ist durch die zusätzliche Übertragung sämtlicher Diagnosesignale der verbundenen Geräte eine optimale Prozesstransparenz gegeben. Und was als Argument immer wichtiger wird: Weil weniger Leitungen benötigt werden, sparen Bussysteme und Netzwerklösungen teure (und knappe) Ressourcen wie Kunststoff und Kupfer.
Autor
Christian Heller, Leiter Produktmanagement
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