Automatisierung

Linienscanner mit Schwenkspiegeln

Ganz nah dran

14.10.2015 -

Wenn die Barcodelesung aus Platzgründen eingeschränkt ist und die Position von auszulesenden Etiketten gleichzeitig variiert, sind kreative Lösungen gefragt. Die Kombination aus einem stationären Barcodeleser mit Schwenkspiegel und einem Drucker sorgt für effiziente Logistik in der Spanplattenproduktion.

Im Spanplattenwerk von Rauch in Markt Bibart werden mit modernsten, vollautomatischen Produktionsanlagen pro Jahr über 500.000 m3 Holzwerkstoffplatten hergestellt, die überwiegend in der eigenen Möbelfertigung der Rauch-Gruppe weiterverarbeitet werden. Nach der umweltschonenden Endfertigung werden die Spanplatten als Zuschnitte in Stapeln gepackt und am Ende der Produktionslinien mit einem sogenannten Stapelzettel etikettiert. Aus Platzgründen muss die Codelesung ganz nah am Barcode stattfinden. Zudem kann die Position der Etiketten mit den Codes je nach Stapelhöhe der Spanplatten variieren. Ein Schwenkspiegel am Barcodeleser sorgt deshalb für einen großen Lesebereich bei der Erfassung der Codes an den Spanplattenstapeln.

Pro Jahr verlassen über 13.000 mit Stapeln beladene LKW das Rauch-Werk. Damit die Gabelstaplerfahrer beim Abladen der Spanplattenstapel die Informationen des Stapelzettels immer sofort und unmittelbar erhalten, müssen sie auf beiden Seiten des Stapels aufgebracht sein. Reiner Maier, Elektromeister im Werk in Markt Bibart, erläutert diese Anforderung: „Beim Abladen konnte es früher passieren, dass der Stapelzettel aus Sicht des Staplerfahrers auf der Rückseite des Plattenstapels aufgebracht und für ihn somit nicht sichtbar war.“ Deshalb suchte man nach einer kostengünstigen Lösung, um die für den Staplerfahrer relevante Produktnummer zusätzlich auch auf der gegenüberliegenden Stapelseite aufzubringen.

Erst scannen, dann drucken
Mit einem Rea Jet System, ein Großschrift-Tintenstrahldrucker von Rea Elektronik in Mühltal, ließ sich die Herausforderung des beidseitigen Nummerierens lösen. Das vollständig autark arbeitende System wurde jeweils am Ende der Förderstrecken installiert – genau dort, wo die einzelnen Spanplattenstapel in den Versand, also zu den LKWs, ausgeschleust werden. Die Druckdaten erhält das System vom gegenüber montierten Barcodeleser BCL 500i von Leuze Electronic. Der Linienscanner bietet aufgrund seines Öffnungswinkels von ±30° ein großes Lesefeld im Nahbereich. Er liest die Etiketten auf der einen Seite des Spanplattenstapels ein und gibt die Informationen dann an das Rea Jet System weiter. Dieses druckt die Produktnummern groß und deutlich lesbar auf die andere Seite des Spanplattenstapels auf. Von beiden Seiten etikettiert ist der Stapel optimal für den Versand vorbereitet.

Schwenkspiegel vergrößern Lesefelder
In der Produktion von Rauch befindet sich die Förderstrecke sehr nah an einer Gebäudewand, an welcher der Barcodeleser BCL 500i angebracht ist. Aufgrund der geringen Distanz zwischen Scanner und einzulesendem Objekt ergibt sich ein sehr kleiner Leseabstand und damit – trotz des großen Öffnungswinkels des Scanners– ein eng begrenzter Gesamtlesebereich. Zudem sind nicht immer alle Plattenstapel gleich hoch und es kann sein, dass sich die Stapelzettel in unterschiedlichen Höhen befinden. Mit einem sogenannten Schwenkspiegelaufsatz ist BCL 500i jedoch in der Lage, größere Flächen beziehungsweise Raumbereiche nach Barcodes absuchen. Der Schwenkspiegel lenkt die Scanlinie mit einer einstellbaren Frequenz nach oben und unten. Er kommt grundsätzlich immer dann zum Einsatz, wenn die Position des Etiketts variabel ist, wenn die Striche des Barcodes quer zur Förderrichtung gedruckt sind (in sogenannter Gartenzaun-Anordnung) oder wenn die Barcodes aus ihrer horizontalen Lage gedreht sind. Im Falle der Spanplattenstapel von Rauch bietet die Schwenkspiegelversion des BCL 500i Scanners trotz des geringen Abstands zu den ortsvariablen Etiketten ein ausreichend großes Lesefeld.

Code-Fragment-Technologie erhöht Lesesicherheit
Zusätzliche Lesesicherheit bringt die Code-Fragment-Technologie (CRT) von Leuze Electronic. Während in einfachen Lesesystemen die Barcodes mit einer durchgängigen Scanlinie vollständig erfasst werden, ermöglicht es die Code-Fragment-Technologie, Codes in einzelnen Fragmenten mehrfach versetzt zu lesen. Diese Fragmente werden dann vom Gerät wieder zu einem Gesamtergebnis zusammengefügt. Diese Technik trägt dazu bei, dass Etiketten, die nicht ganz exakt gedruckt oder beispielsweise durch Holzstaub verunreinigt und schwer zu lesen sind, zuverlässig decodiert werden können.
Vorteilhaft für den Anwender ist zudem die einfache Parametrierung der Geräte. Das integrierte Parametrier-Tool „Web-Config“ ermöglicht die Kommunikation mit jedem beliebigen Browser. Dadurch entfällt eine separate Parametrier- und Konfigurationssoftware auf einem Service-Laptop, und das Gerät lässt sich ganz einfach aus der Ferne einstellen.

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