Liest jeden Code auch ohne Schulung
12.12.2023 - Interview mit Martin Czommer, Produktmanager Bildverarbeitung & Identifikation
Di-Soric hat kürzlich einen stationären Codereader vorgestellt, der sämtliche Codearten auch unter widrigen Bedingungen liest. Die inspect hat sich mit Martin Czommer, Produktmanager Bildverarbeitung & Identifikation, darüber unterhalten. Thema ist daneben auch die zugehörige Software, die es ermöglicht, die Codereader auch ohne vorherige Schulung zu bedienen.
inspect: Im Sommer haben Sie den stationären ID-Reader ID-600 vorgestellt, kürzlich startete der Verkauf. Was ist das Besondere am neuen Code-Leser?
Martin Czommer: Unser ID-600 ist ein robuster und kompakter Fixmount ID-Reader, der durch seine Flexibilität besticht und dennoch seine einfache Konfigurierbarkeit behält. Flexibel ist der Codereader durch seine Wechselobjektive: Dank verschiedener Brennweiten kann der ID-600 sowohl unter großen, als auch unter sehr geringen Entfernungen eingesetzt werden. Dabei lässt sich mit den zwei Auflösungen von 0,4 und 1,6 MP in nahezu allen Applikationen das passende Field-of-View erzielen. Zusätzlich kommt der ID-600 mit einer zweifarbigen internen Beleuchtung, die Software-seitig umgeschaltet werden kann.
Einfach konfigurierbar ist der ID-600 durch die vom Vision-Sensor CS-60 bekannte Bedien- und Parametrier-Software Nvision-i, mit der nahezu jede und jeder den ID-Reader ohne Schulung in Betrieb nehmen kann.
Mit dem Gerät lassen sich auch schwer lesbare Codes prozesssicher lesen. Die größten Herausforderungen im Bereich Codelesen sind direktmarkierte Codes (DPM), die also gelasert, geätzt oder genadelt wurden. Sind diese Codes zusätzlich beschädigt oder verschmutzt, können wir auch hier eine flexible Lösung präsentieren: Unsere DPM-Upgrade Lizenz, mit der unsere Kunden einen vorhandenen ID-600 bei Bedarf aufrüsten können.
Für welche Codes eignet er sich?
Für alle gängigen 1D-, 2D- und direktmarkierte Codes (DPM). Wenn tatsächlich doch einmal ein Code standardmäßig nicht gelesen werden kann, können wir diesen jederzeit in unsere Software integrieren.
Was hat der Reader bei schwierigen Bedingungen zu bieten, etwa bei mehreren Codes in einem Bild oder wechselnden Abständen zum Code?
Mehrere Codes in einem Bild sind für den ID-600 keine Herausforderung. In den Parametereinstellungen lassen sich die Codes sogar sortieren und über die Logikverknüpfung eine eindeutige Ausgabe gestalten. Dabei können die Codes auch verschiedene Abstände haben, die dank der Schärfentiefe in Verbindung mit unserem Code-Algorithmus sicher gelesen werden.
Ein großer Vorteil ist das extra auf den ID-600 abgestimmte Zubehör: So kann mit unseren Filtern und externen Beleuchtungen das Bild so optimiert werden, dass eine sichere Lesung auch bei schwierigen Bedingungen möglich ist.
…Und hinsichtlich Rückverfolgbarkeit?
AIm Zuge der Rückverfolgbarkeit lassen sich die dekodierten Daten über die Logikfunktion einfach für die Ausgabe an die Steuerung vorbereiten. Zur Qualitätskontrolle können die erstellten Bilder und auch die dekodierten Daten als Text über FTP/SFTP gespeichert werden. Der laufende Prozess lässt sich live über das Web-HMI verfolgen.
Welche Anwendungen hat Di-Soric mit dem ID-600 im Fokus?
Mit dem ID-600 haben wir ein kompaktes Identifikationssystem entwickelt, dass in zahlreichen Industrien zum Einsatz kommt. Durch das Lokalisieren, Zählen und Dekodieren von 1D- und 2D-Codes verknüpfen wir den Informationsfluss mit dem Materialfluss. Die Flexibilität des ID-600 macht ihn zu einem Allrounder, der für alle Codelese-Anwendungen geeignet ist.
Wie sieht es Software-seitig aus? Wie unterstützt sie die Anwender?
Unsere Kunden schätzen die durch den CS-60 gewohnte Bedien-Software Nvision-i. Für die Inbetriebnahme muss also keine zweite Software erlernt werden. Die grafische Bedienoberfläche der Software ist übersichtlich und sehr nutzerfreundlich gestaltet, sodass auch Laien schnell zu einer Lösung kommen. Hier erleichtert vor allem die automatische Code-Erkennung die Inbetriebnahme, wodurch der Anwender keinerlei Einstellungen vornehmen muss. Und wird doch einmal Unterstützung benötigt, haben wir eine kontextsensitive Hilfefunktion, die den Anwender Schritt für Schritt an die Hand nimmt. Außerdem ist die Software in sieben Sprachen nutzbar, sodass ohne Sprachbarriere gearbeitet werden kann.
Welche besonderen Funktionen hat sie noch zu bieten?
Eine Besonderheit im Bereich Code-Reading ist die Software-seitige Bildkorrektur, die die Bildqualität verbessert und so auf zusätzliches Zubehör wie eine externe Beleuchtung verzichtet werden kann. Außerdem kommuniziert der ID-600 bi-direktional über die gängigen Industrieprotokolle.
Ein großes Plus der Nvision-i-Software ist unser Upgrade-Modell: Beim ID-600 bezahlt der Anwender nur das, was er wirklich benötigt, und falls sich die Anforderungen ändern, kann er eine Upgrade-Lizenz erwerben, anstatt eines neuen Geräts.
Und wenn etwas ganz Spezielles gewünscht ist, können wir auch einer Sonderlösung der Software anbieten. Von Designänderungen über Tool-Anpassungen bis hin zu voreingestellten Jobs ist alles möglich.
Mit welchen Neuheiten können die Leserinnen und Leser im kommenden Jahr rechnen?
Wir entwickeln unsere Bedien-Software ständig weiter. Mit dem kommenden Release überarbeiten wir die Visualisierung der Web-Oberfläche und erweitern die Akquisition um eine Lesetorsteuerung. Außerdem wird dann auch Grading, angelegt an die Normen ISO/IEC 15415 oder ISO/IEC TR29158, von DMC- und QR-Codes möglich sein. Diese Funktionen werden alle mit kostenfreien Firmware-Upgrades verfügbar sein. In naher Zukunft wird der ID-600 außerdem nicht nur Codes, sondern auch Text erfassen können.