Komponenten mit komplexen Geometrien zu messen, etwa Turbinenschaufeln oder orthopädische Implantate, schafft ein Laserscanner und erreicht dabei fast die Genauigkeit eines Koordinatenmessgeräts. Darüber hinaus ist der Sensor mit allen branchenführenden Messplattformen und -softwares kompatibel ist..

Der Laserscanner LC15Dx von Nikon ist gemäß der Norm ISO 10360-8 zertifiziert, dem Industriestandard für die Leistung von KMG-Laserscannern. Die „ISO 10360‐8 Antastabweichung“ des neuen Geräts ist um ein Drittel besser als bisher, nämlich 10 statt 15 Mikrometer, sodass der Scanner genauere und wiederholbare Dimensionsmessungen liefern kann, die denen mit einer taktilen Sonde sehr nahe kommen.

Das Nikon-Objektiv wird im eigenen Haus mit Glas aus konzerneigener Produktion hergestellt. Die Art und Weise, wie die von dem Objektiv und dem Bildgeber erfassten Daten in gemessene Datenpunkte umgewandelt werden, wurde verbessert, wodurch die strukturelle Auflösung stieg und feinere Oberflächentexturen und -details zu erkennen sind.

Auch glänzendes Material prüfen – ohne Spray

Der Laserscanner verfügt seit jeher über einen patentierten Nikon-Algorithmus, der die Scan-Genauigkeit, -Geschwindigkeit und Datenqualität durch automatisches Anpassen der Lasereinstellungen in Echtzeit an jedem Messpunkt an die Art und das Reflexionsvermögen des zu prüfenden Materials sicherstellt. In Verbindung mit einem Tageslichtfilter zur Anpassung an unterschiedliche Umgebungsbedingungen ermöglicht er jedes Materials zu prüfen, unabhängig von Farbe, Glanz oder Transparenz und ohne die Oberfläche zu besprühen oder anderweitig vorzubereiten. Das wurde mit dem neuen Gerät verbessert, indem es eine bessere Datenerfassung von sehr dunklen Materialien ermöglicht. Außerdem gibt es einen Modus für hohe ISO-Werte, der für die Aufnahme von schwarzen Oberflächen, einschließlich Hochglanzoberflächen, zugeschaltet werden kann.

Bereits nach wenigen Sekunden bereit

Nach dem Einschalten kann das Messgerät schneller als bisher den Scanvorgang starten, was die Produktivität beim Prüfen oder Reverse Engineering von Komponenten erhöht. Durch einen Algorithmus, der alle Messungen kompensiert, während sich die Temperatur des Sensors an die in seiner Umgebung anpasst, muss der Anwender nicht das Aufwärmen abwarten. Zudem wurde die Boot-Zeit auf 14 Sekunden halbiert, sodass der interne Computer viel schneller bereit ist, Daten zu empfangen. Dieses Upgrade steigert die Produktivität in der Messtechnik, da nahezu ein sofortiger Betrieb möglich ist.

Produktmanager Kristof Peeters sagt: „Zusätzlich zu all diesen Verbesserungen wurde das Design in ein elegantes schwarz-weißes Erscheinungsbild geändert, sodass der Benutzer sofort erkennen kann, dass er das neueste Sensormodell verwendet. LC15Dx-Nachrüstsets sind für Steuerungen aller führenden Marken von Koordinatenmessgeräten (KMG) verfügbar, während viele Programmier- und Berichtsoptionen von vielen bekannten Software-Anbietern angeboten werden.“

Kombination mit taktilem Sensor möglich

Wie alle Laserscanner kann auch dieser schnell viele Punktwolkendaten liefern, die einen umfassenden Einblick in das zu untersuchende Objekt ermöglichen, unabhängig davon, ob es sich um einen Prototypen, ein Serienbauteil oder eine Baugruppe handelt. Die Fülle an Informationen ermöglicht ein farbkodiertes 3D-CAD-zu-Bauteil-Mapping zum schnellen Verständnis von Prozessvariationen.

Da das Laserscanning ein berührungsloses Inspektionswerkzeug ist, besteht keine Gefahr der Verformung von weichen Materialien wie Schaumstoff oder Gummi oder der Beschädigung empfindlicher Proben. Der Betrieb lässt sich mit dem taktilen Antasten für Multisensor-Messroutinen auf einem KMG kombinieren, mit Automatisierungsoptionen mittels eines Wechselrahmens, sodass tiefe Bohrungen oder andere schwer einsehbare interne Merkmale mit einem schaltenden Messtaster erreicht werden können.

Peeters fasst zusammen: „Die kontinuierliche Rückmeldung von Messdaten an eine Fertigungslinie ermöglicht es, die Produktkonformität sicherzustellen, indem verhindert wird, dass Parameter außerhalb der Toleranzen liegen, wodurch Kosten für Ausschussteile, Nacharbeit und Produktrückrufe vermieden werden.“