Kräftige Wachstumsimpulse für die Bildverarbeitung - Erholung auf breiter Front

13.07.2010 -

„Kräftige Wachstumsimpulse im ersten Halbjahr 2010 leiten eine Erholung der Bildverarbeitungsbranche auf breiter Front ein. Wir lassen das Krisenjahr 2009 nun hinter uns", erklärte Dr. Olaf Munkelt, Vorsitzender des Vorstandes VDMA Industrielle Bildverarbeitung, anlässlich der Vision-Fachpressekonferenz 2010 in Tübingen. Im vergangenen Jahr musste die deutsche Bildverarbeitungsindustrie in ihrer jungen Geschichte erstmals einen Umsatzrückgang verkraften. Nach Abschluss der aktuellen VDMA-Marktbefragung Industrielle Bildverarbeitung steht nun fest, dass der Umsatz der Bildverarbeitungsindustrie in Deutschland 2009 um 21 Prozent gefallen ist. Zuvor war ein Rückgang von 30 Prozent erwartet worden.

Nicht-industrielle Anwendungen robust
Stabilisierend wirkte sich im Krisenjahr 2009 das dynamische Wachstum der sog. nicht-industriellen Anwendungen aus. Hierzu gehören unter anderem die Bereiche Sicherheitstechnik, Medizin, Verkehr, Mikroskopie, Landwirtschaft sowie Sport und Unterhaltung. Trotz Krise wurden in diesen Bereichen fast 25 Prozent mehr Umsatz mit Bildverarbeitungssystemen erzielt. Damit erhöhte sich der Anteil der nicht-industriellen Bereiche von zehn auf 16 Prozent. In den klassischen Anwendungen der industriellen Produktion ging der Umsatz mit Bildverarbeitungssystemen hingegen um insgesamt 28 Prozent zurück. Am härtesten wurde die Automobilbranche getroffen, die jedoch immer noch den höchsten Anteil am Umsatz mit Bildverarbeitungssystemen aufweist. Hier brach der Umsatz um 44 Prozent ein. Als einzige industrielle Anwendung konnte die Halbleiterfertigung zulegen. Der Systemumsatz mit dieser Kundenbranche schnellte 2009 um 88 Prozent nach oben. Hierfür dürften vor allem Umsätze mit der Solarindustrie verantwortlich gewesen sein, denn die Bildverarbeitungstechnologie spielt in der Optimierung der Produktion von Photovoltaik-Produkten eine besonders wichtige Rolle.

Bildverarbeitungsindustrie meistert Krisenjahr
Mit einem Anteil von 84 Prozent überwiegen Unternehmen (oder Bildverarbeitungsabteilungen) mit bis zu 50 Beschäftigten. Trotz der geringen durchschnittlichen Betriebsgröße von 32 Mitarbeitern und den bis 2008 ununterbrochenen Wachstumserfahrungen meisterten die Bildverarbeitungsunternehmen den massiven Einbruch im Jahr 2009 hervorragend. Durch Kurzarbeit und andere Maßnahmen konnte ein Personalabbau weitgehend vermieden werden. Die 6.300 hoch qualifizierten Beschäftigten (2008: 6.500) bilden die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Aufholjagd zu den alten Rekordumsätzen.

Prognose für 2010 wird von plus fünf auf plus zehn Prozent angehoben
„Die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2010 - insbesondere im Bereich der Bildverarbeitungskomponenten - waren so stark, dass derzeit die Lieferketten aus dem Tritt kommen. Die plötzlich nach oben geschnellte Nachfrage lässt sich nicht so schnell befriedigen und Lieferzeiten verlängern sich teilweise deutlich", so Munkelt. Insgesamt geht VDMA Industrielle Bildverarbeitung vor diesem Hintergrund von deutlich verbesserten Wachstumsaussichten aus und erhöht die Prognose für die Entwicklung des Branchenumsatzes der deutschen Bildverarbeitungsindustrie von fünf auf zehn Prozent. Die aktuelle Belebung der Bildverarbeitungskonjunktur gründet sich auf zwei Effekten. Einerseits werden Projekte, die auf Eis lagen, wieder angestoßen, und Endkunden tätigen wieder Investitionen und steigern ihre Produktion. Andererseits wurden 2009 die Lagerbestände stark reduziert. Die nun verlängerten Lieferzeiten werden somit zum bedrohlichen Engpassfaktor. Hierauf reagieren viele Kunden mit einem deutlichen Aufbau der Lagerhaltung, was die Auftragseingänge weiter nach oben treibt. Zudem ist zu erwarten, dass sich die sehr starke Nachfrage nach Komponenten im ersten Halbjahr in den kommenden Monaten positiv auf die Umsätze mit Gesamtsystemen auswirkt. Hier sind Zeitversätze von einigen Monaten die Regel. Allerdings bestehen auch Risiken: Sowohl der Aufbau von Lagerbeständen als auch das Reaktivieren von verschobenen Projekten kann sich im zweiten Halbjahr merklich abschwächen.

Technologischer Fortschritt begünstigt Bildverarbeitungseinsatz
Chancen für weiteres Wachstum bestehen mittel- und langfristig auch durch die technologische Weiterentwicklung und die zunehmende Standardisierung. Dies macht den Einsatz von Bildverarbeitung in immer weiteren Anwendungsfeldern wirtschaftlich. So werden Kameras immer kleiner, leistungsfähiger und preiswerter. Standardisierte Schnittstellen erleichtern die Integration in Applikationen. Dies wird zu wachsenden Märkten für Kameras führen. Davon werden auch andere Bildverarbeitungskomponenten, wie zum Beispiel Optiken und Beleuchtungen profitieren. Im Bereich der Systemintegration führt das breite Angebot an leistungsfähigen Standardkomponenten dazu, dass einige Anwender eigene Bildverarbeitungskompetenzen „in-house" aufbauen. Für Systemintegratoren bieten sich hier allerdings neue Chancen durch das Anbieten von produktbegleitenden Dienstleistungen, wie z.B. Teleservice. So erstreckt sich die Zusammenarbeit mit den Kunden über den gesamten Lebenszyklus der gelieferten Lösung. 

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