Industrielle Bildverarbeitung in Europa wieder auf Wachstumskurs
12.06.2010 -
„Die Industrielle Bildverarbeitung in Europa ist auf einem guten Weg zu einem deutlichen Wachstum in diesem Jahr. Die Ergebnisse unserer aktuellen europäischen Marktuntersuchung deuten auf einen Umsatzzuwachs von 11 % für das Jahr 2010 hin", sagte der EMVA-Vizepräsident Cor Maas bei der Pressekonferenz der European Machine Vision Association anlässlich der Automatica 2010.
Die aktuelle EMVA-Prognose für 2010 ist eine gute Nachricht nach dem schwierigen Vorjahr. Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise sank der Gesamtumsatz in der Industriellen Bildverarbeitung 2009 um 21 %. „Dieser Rückgang liegt im Rahmen der Angaben in der im April 2009 veröffentlichten EMVA-Prognose. Mit über 24 % erlebte der Export nach Amerika den stärksten Rückgang. Damit einher ging ein Einbruch von nahezu 22 % beim europäischen Absatz. Der Umsatz in die asiatischen Länder blieb etwas fester und sank lediglich um knapp 19 %.
Der Absatz in allen wichtigen verarbeitenden Industriebranchen der Industriellen Bildverarbeitung ging 2009 in zweistelliger Höhe zurück. Der Umsatz in der wichtigsten Kundenbranche - der Automobilindustrie - sank um 34,2 %. In anderen Industriezweigen fiel der Umsatzrückgang allerdings geringer aus und trug so dazu bei, dass deren Anteil am Gesamtumsatz der Industriellen Bildverarbeitung stieg. „Die beiden einzigen Bereiche, in denn wir im vergangenen Jahr einen absoluten Anstieg verzeichnen konnten, sind der Absatz in der Halbleiterindustrie und den nichtindustriellen Anwendungsfeldern. Die Erholung in der Halbleiterindustrie ist der Solartechnik zu verdanken. Nichtindustrielle Anwendungen im Bereich von Biowissenschaften, Sicherheitstechnik, Medizintechnik, Unterhaltung, Sport und intelligenten Verkehrssystemen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Hier sehen wir ein erhebliches Wachstumspotenzial für neue Anwendungsfelder der Industriellen Bildverarbeitung", sagte Cor Maas.
Der Rückgang innerhalb der Produktkategorien lag zwischen 12,7 % bei sonstigen Bildverarbeitungskomponenten und 28,1 % bei Smart Cameras. Der Absatz der anwendungsspezifischen Bildverarbeitungssysteme - die den größten Teil des Gesamtumsatzes ausmachen - sank um 22,3 %, während der Umsatz bei Kameras um 20,5 % zurückging.
"Die 3D-Messtechnik ist 2009 der große Gewinner im Bereich der Anwendungen. Ihr Anteil am Gesamtumsatz nach Anwendungen stieg im vergangenen Jahr von 8 % auf 19 %", erläuterte Cor Maas. „Wir hoffen, dass diese Entwicklung sich fortsetzt. 3D-Kameras und 3D-Anwendungen gewinnen immer mehr an Bedeutung." Dagegen ist die Inspektion von Teilen der Anwendungsbereich, der den stärksten Rückgang zu verzeichnen hatte. Obwohl dies die wichtigste Anwendung bleibt, sank ihr Anteil am Gesamtumsatz von 52 % im Jahr 2008 auf 37 % im Jahr 2009.
Der Blick auf die Geschäftserwartungen für das laufende Jahr lässt gute Wachstumsaussichten erkennen: Nach einem Rückgang des weltweiten Maschinenabsatzes im deutlich zweistelligen Bereich wird für den weltweiten Umsatz in diesem Industriezweig derzeit ein Wachstum von 9 % für das Jahr 2010 prognostiziert. „Das deutet auf ein positives Konjunkturklima in den traditionellen industriellen Anwendungsbereichen der Bildverarbeitung hin. Der zunehmende Einsatz von Technologien der Industriellen Bildverarbeitung in neuen Anwendungsgebieten wird die Nachfrage zusätzlich ankurbeln", äußerte der EMVA-Vizepräsident Cor Maas.
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