Industrie-Roboter „Balthazar“ macht die Haare schön
07.06.2016 -
Der Industrie-Roboter „Balthazar“ ist Pionier eines Automatisierungsbooms, den Experten für klein- und mittelständische Unternehmen prognostizieren: Er hat ein komplett neues Einsatzgebiet erobert – in seinem Fall die Beauty-Branche. Ein slowenischer Start-up-Betrieb entdeckte das ungewöhnliche Talent des Doppel-Arm-Droiden. Als Industrie-Roboter der 4.0-Generation arbeitet „Balthazar“ mit dem Internet vernetzt. Seine Spezialität: Beauty- und Wellnessprodukte komponieren – ganz nach individuellem Verbraucherwunsch auf Knopfdruck aus dem Online-Shop.
Auf der weltgrößten Roboter-Messe AUTOMATICA vom 21. bis 24. Juni in München ist „Balthazar“ live zu sehen.
„Der flexible Einsatz des Roboters Balthazar steht exemplarisch für einen neuen Automatisierungstrend, der jetzt für kleine und mittlere Unternehmen offensteht“, sagt
Dr. Martin Lechner, Leiter Technologiemessen der Messe München, zuständig für die AUTOMATICA. „Mit der digitalen Vernetzung günstiger Industrie- oder Serviceroboter wird der Wunsch nach maßgeschneiderten, personalisierten Produkten und Diensten kosteneffizient verwirklicht.“
Im Anwendungsfall von „Balthazar“, ein Roboter der Firma Yaskawa, stellen Internet-Käufer ihre individuelle Wunschrezeptur im AlpStories-Online-Shop per Mausklick zusammen. Größe und Inhaltsstoffe der Produkte werden von den Verbrauchern selbst bestimmt und mithilfe eines Online-Assistenten an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Vor der Auslieferung haben sie zudem die Möglichkeit, das Verpackungsdesign zu gestalten sowie den Fertigungsprozess von „Balthazar“ per Live-Stream nachzuverfolgen.
Der Roboter folgt dabei dem Konzept „Built-to-Order“ der nächsten Automatisierungswelle – erst nach der Bestellung erfolgt die Fertigung. Der Wunsch nach Individualisierung in der Massenproduktion (Mass Customization) wird zudem in ganz neuer Weise durch die kooperativen Roboter der jüngsten Generation ermöglicht. Eine solche begrenzte Serienproduktion ist ein Trend in zahlreichen Anwendungsfeldern, wie heute schon in der Automobilindustrie. Unterschiedliche Produktvarianten werden dabei jeweils nahtlos hintereinander hergestellt. Aufwendige und kostenintensive Fertigungsanpassungen entfallen. Bildverarbeitungssysteme und Sensoren lassen erste Roboter praktisch „sehen“ und „fühlen“ und so mit der umgebenden Infrastruktur kommunizieren. Damit bilden sie beispielsweise in der Fertigung eine zentrale Stütze für die vernetzte Produktion.
„Den Industrie-Roboter Balthazar und viele seiner Pionier-Kollegen sollten sich vor allem mittelständische Unternehmensentscheider auf der AUTOMATICA in München nicht entgehen lassen.“, sagt Dr. Martin Lechner.