Für Eiseskälte im finnischen Winter gewappnet
10.12.2024 - Robuste Kabelbäume und Konfektionslösungen für Forstmaschinen von Ponsse
Das finnische Unternehmen Ponsse ist einer der weltweit größten Hersteller von Forstmaschinen. Maßgeschneiderte Kabelbäume und Konfektionen sorgen dafür, dass die Maschinen auch bei Eis, Schnee und Minusgraden zuverlässig funktionieren.
In tief verschneiten Wäldern, wo der Schnee unter den Reifen knirscht und sonst eisige Stille herrscht, sind leistungsstarke Forstmaschinen unermüdlich im Einsatz. Auch in der dunklen Jahreszeit, wenn der Winterhimmel nur kurze Zeit hell erleuchtet ist und die Kälte die Landschaft fest im Griff hat, sorgen moderne Holzerntefahrzeuge dafür, dass die Arbeit im Forst reibungslos weiterläuft.
Unter diesen rauen Bedingungen, in denen Maschinen und Technik extremen Belastungen standhalten müssen, ist jede einzelne Komponente wichtig: von widerstandsfähigen Materialien bis zu zuverlässigen Verbindungslösungen. Hier setzt die Zusammenarbeit von zwei erfahrenen Partnern an: dem Forstmaschinenhersteller Ponsse und den Verbindungsexperten von Lapp.
Kraftvoller Prototyp
1957 – im Alter von 14 Jahren – packte Einari Vidgrén die Begeisterung für Forstmaschinen. Damals begann er mit einer Gattersäge in der Forstwirtschaft zu arbeiten und stellte fest, dass die Arbeit im Wald schwer und aufwändig war. So entwickelte er Ende der 1960er Jahre in einer örtlichen Dorfwerkstatt einen lastentragenden Forsttraktor.
Als Einari Vidgrén seinen ersten selbstgebauten Forsttraktor aus der Werkstatt fuhr, staunten die Dorfbewohner über die kraftvolle Maschine aus recycelten Teilen: „Was für ein „Ponsse“ soll das sein?“, so die Reaktionen damals. Die Maschine wurde nach dem Mischlingshund Ponsse benannt, der im Dorf zuhause und ein ausdauernder Jäger war. Die Maschine war perfekt für den Einsatz unter den harten Bedingungen des Holzeinschlags. Schließlich gründete Einari Vidgrén 1970 im Dorf Vieremä seine Forstmaschinenfabrik.
Ausgezeichnet und weltweit aktiv
Die ersten Jahre waren schwierig. Erst in den 1980er Jahren war Ponsse mit neuen Maschinenentwicklungen auf Erfolgskurs. Mit der Einführung des Forwarders Ponsse S15 im Jahr 1983 wurde Ponsse sowohl bei Wettbewerbern als auch bei Kunden bekannt. Der teilweise aus Aluminium gefertigte Maschinenrahmen machte die Maschine deutlich leichter als ihre Konkurrenten, wodurch sie mit Blick auf die Geländegängigkeit deutlich vorn lag. Der erste Harvester, der Ponsse HS15, wurde 1987 auf den Markt gebracht, gefolgt von den ersten Ponsse-Messgeräten im Jahr 1988. 1994 wurde Ponsse als weltweit erster Forstmaschinenhersteller mit dem Qualitätszertifikat ISO 9001 ausgezeichnet.
Heute ist das Familienunternehmen börsennotiert und beschäftigt weltweit rund 2.000 Mitarbeiter. Mit 13 Tochtergesellschaften, 30 Händlern weltweit und 235 internationalen Servicezentren ist das Unternehmen auf Erntemärkten in 40 Ländern tätig, erzielt fast 80 Prozent seines Umsatzes im Export und hat mittlerweile über 19.000 Forstmaschinen in die ganze Welt geliefert.
Nachhaltig durch umweltfreundliches CTL-Verfahren
Auch das Werk in Vieremä wurde von ursprünglich 300 m2 auf vier Hektar vergrößert. Ponsse-Forstmaschinen basieren auf dem umweltfreundlichen CTL-Verfahren (Cut-to-Length), bei dem die Bäume gefällt, entastet und in verschiedene Holzsortimente geschnitten werden, bevor sie den Wald verlassen. „Unsere Produktpalette deckt alle Größenkategorien von Forstmaschinen ab, von der ersten Durchforstung und der Gewinnung von Waldenergie bis hin zum schweren Verjüngungsholzeinschlag, sowie alle Einschlagsorte, von weichen Böden bis hin zu steilen Hängen. Wir wollen mit unseren produktiven und zuverlässigen Ponsse Forstmaschinen und Dienstleistungen zum Erfolg unserer Kunden beitragen“, so Tuomas Yli-Marttila, zuständig für die Beschaffung und Logistik bei Ponsse. „Ein großer Teil der Komponenten kommt aus Vieremä, aber wir haben auch Produkte aus anderen europäischen Ländern. Etwa 60 Prozent der Maschinenkomponenten werden in Finnland hergestellt – und alle Forstmaschinen von Ponsse kommen direkt aus Vieremä.“
Zum Portfolio gehören Forwarder zum Bewegen und Transportieren von Stämmen zu den Sammelstellen für die Lastwagen oder Harvester für Durchforstungs- und Kahlschlagarbeiten. Durch ihre sechs Räder sind sie besonders wendig auch in schwierigem Terrain und haben Namen wie Cobra oder Scorpion. Die interne Logistik basiert heute auf einer Pull-Steuerung. Die Lagerautomatisierung umfasst 15.500 Lagerplätze für Kleinteile und Komponenten sowie 3.900 Palettenplätze. Entlang der Montagelinie werden die benötigten Teile und Komponenten automatisch aus dem Lager entnommen und mit fahrerlosen Transportfahrzeugen zu den einzelnen Arbeitsplätzen gebracht.
Partner seit über 30 Jahren
Die besonderen Produktionsmerkmale und die umfangreiche kundenspezifische Variation der Produkte erfordern auch in der Materiallogistik ein hohes Maß an Leistung und Genauigkeit. Hier kommt Lapp ins Spiel: Die Zusammenarbeit begann in den 90er Jahren. Damals mit der Firma Suomen Johdinvalmiste, die später von der SKS-Gruppe gekauft und in SKS Connecto umbenannt wurde. Im Jahr 2018 übernahm Lapp den Betrieb von SKS Connecto und benannte ihn in Lapp Connecto um. Heute ist Lapp alleiniger Lieferant der von Ponsse benötigten Kabelbäume und Konfektionslösungen – ein Geschäftsbereich, der bei dem Verbindungsspezialisten unter dem Namen Lapp Harnessing Solutions zusammengefasst ist. Konfektioniert wird nach Kundenwunsch, zum Beispiel Unitronic LiYCY für die Datenübertragung in verschiedenen Teilen der Maschine, Unitronic Bus CAN FD P für die Datenübertragung in den Auslegern oder Ölflex Pur S 27 7G1,5 für die Stromversorgung der Fahrscheinwerfer.
„Ein zuverlässiger Partner auf Augenhöhe“
Ari Reinikainen, Vertriebsmanager bei Lapp Connect beschreibt die Zusammenarbeit mit Ponsse als eine eine echte Partnerschaft. „Wir tauschen Informationen in beide Richtungen aus und diskutieren offen über alle täglichen Angelegenheiten.“ Die räumliche Nähe beider Unternehmen ist dabei ein klarer Vorteil: Ponsse ist nur einen Kilometer von Lapp Connect entfernt. „Wir liefern die bestellten Produkte direkt vor Ort und pünktlich nach dem Zeitplan des Kunden. Das sichert dem Kunden einen geringeren Lagerbestand und es kann auf Änderungen in der Produktion schnell reagiert werden“, so Ari Reinikainen. Besonders macht die Partnerschaft auch, dass Ponsse die Lieferanten bereits frühzeitig in die Entwicklung neuer Forstmaschinen einbindet. Lapp unterstützt das Unternehmen schon in der Entwurfsphase bei der Materialauswahl. Gerade bei extremen Winterungsbedingungen wie sie im finnischen Winter herrschen, ist das entscheidend. Ebenso wichtig: Für neue Konfektionslösungen wird die Lapp-Produktion flexibel angepasst, um einen reibungslosen und effizienten Produktionsablauf bei Ponsse sicherzustellen.
„Für uns ist Lapp ein zuverlässiger Partner auf Augenhöhe – und das schon seit vielen Jahren. Wir teilen die Freuden und Herausforderungen miteinander. Wir schätzen das Fachwissen sehr, wenn es um die richtige Lösung für die Verkabelung geht. Und die gute Nachbarschaft ist auch ein großer Pluspunkt“, freut sich Tuomas Yli-Marttila.
Autorin
Friederike Schmidt, Press Communications