EU-Kommissar Oettinger besucht Pilz
Informationsaustausch zum Thema Industrie 4.0
Der EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther H. Oettinger, war zu Besuch bei Pilz. Bei seinem Rundgang bezeichnet Oettinger Industrie 4.0 als „Puls der europäischen und deutschen Entwicklung". Die Vorsitzende der Pilz GmbH, Renate Pilz, weiß um die Umstellungen. Sie möchte in ihrem Betrieb die Vernetzung verbessern: „In den Fabriken geben künftig digitale Daten und ihr effizienter Austausch den Produktionsprozess vor. Sie stellen den eigentlichen Wert in der Prozesskette dar. Der Grad der Vernetzung steigt nicht nur, er wird sogar zum Maßstab des Produktivitätsfortschritts an sich“, sagt sie. Damit diese Transformation gelingt, setzen Unternehmen bereits in ihren Ausbildungszentren digitale Themen um. Die neue Generation, die mit der Digitalisierung groß geworden ist, gilt es auch in der Fabrik dafür auszubilden.
So setzt Pilz beispielsweise auf ein neues Ausbildungszentrum. Selbst gebaute Modelle für Automatisierungslösungen, die Angestellte mit einem Tablet regulieren können, zeigen Renate Pilz und ihre Auszubildenden dem EU-Kommissar bei seinem Besuch. Oettinger eröffnete diese Ausbildungswerkstatt, die unter dem Namen „Smart factory“ 35 Azubis qualifizieren soll. „Für die Jugend ist der Umgang mit Internet-Technologien selbstverständlich, sie wachsen damit auf und tragen so diese Technologien auch in die Unternehmen und Fabrikhallen“, bestätigt die Vorsitzende.
Viele Neuerungen sind bereits im Tagesablauf der Firma etabliert. Seit Anfang Oktober steht das Peter Pilz Produktions- und Logistikzentrum offen. Intelligente Steuerungen und Sensoren sowie Antriebe für Maschinen werden dort unter anderem hergestellt. Um die eigene Produktion zu verbessern, richtet die Pilz GmbH digitalisierte Geschäftsprozesse ein. Berührungslose RFID-Technologien befähigen Werkstückträger an ihr nächstes Ziel zu gelangen. Alle weiteren Daten trägt das System an eine Cloud, wo sie analysiert und gesammelt werden. Dies führt zum schnelleren Erkennen von Fehlern.
Security und Standards sind Herausforderung
Das Automatisierungsunternehmen Pilz in eine umfangreiche Security-Infrastruktur zur Überwachung des gesamten Datenverkehrs investiert. Dazu gehört auch ein eigenständiges Rechenzentrum. Eine permanente Datenanalyse ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Unregelmäßigkeiten. Zusätzlich wurden für einzelne Fertigungsbereiche unterschiedliche Firewall-Systeme installiert, wodurch der notwendige Security-Level je Zone individuell festgelegt werden kann. Ausfälle und Sicherheitsrisiken werden vermieden, das Know-how geschützt.
„Industrie 4.0 stellt höchste Anforderungen an den verantwortungsvollen Umgang mit Daten. Die Verfügbarkeit von automatisierten Systemen ist daher abhängig von Safety und Security“, erklärte Günther H. Oettinger.