Ein Messtechnik-Hersteller bietet für seine .Net-Schnittstelle jetzt ein Erweiterungs-Assembly an. Damit können Anwender ihre Applikation zur Messdatenerfassung selbst erstellen, auf diverse Dateiformate und Datenbanken zurückgreifen und dabei Zeit sparen.

Selbst für eine einfache Messdatenerfassung greifen Anwender auf teure Standardsoftware zurück, nur um ihre Messdaten in einem für sie leicht weiterzuverarbeitenden Dateiformat abspeichern zu können. Dies führt nicht nur zu Lizenzkosten für die Messrechner, sondern stellt auch Anforderungen an die Hardware, die für die eigentliche Messaufgabe unnötig wären. Die Firma Goldammer bietet hierfür nun eine Lösung: Anwender können die Applikationen für ihre Messdatenerfassung selbst programmieren. Um ihnen diese Aufgabe zu erleichtern, existiert für die .Net-Schnittstelle Measurement Application Interface, die zur Steuerung der gesamten Goldammer-Produktpalette eigesetzt wird, die Erweiterungs-Assembly MaiExtensionsDaq. Damit ist die Realisierung eigener Messapplikationen in jeder .Net-fähigen Programmierumgebung möglich. Dazu zählen neben Microsoft Visual Studio mit den Programmiersprachen C# und Visual Basic auch Matlab, Mathematica und LabView.

Verteilte Messanwendungen
Bei der Datenaufzeichnung lassen sich Dateinamen für die Messdaten und Metadaten (Samplerate, Messungszeitpunkt) angeben, ebenso kann das Trennzeichen, das Zahlenformat und das Verhalten bei einer bereits existierenden Datei gleichen Namens festgelegt werden - und, ob auch die Rohdaten aufgezeichnet werden sollen. Als Aufzeichnungsformate stehen neben dem frei konfigurierbaren CSV-Format die Dateiformate TEAC TAFFMat, National Instruments TDM und TDMS, Wav (Standard-Windows Audio Format) und ein performance-optimiertes Rohdatenformat zur Verfügung. Letzteres kann in einem späteren Verarbeitungsschritt nach der Messung automatisch in alle anderen Formate konvertiert oder in eigenen Programmen wieder eingelesen und weiter verarbeitet werden.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Messdaten in eine beliebige Datenbank, auch auf einen entfernten Computer, zu schreiben. Einzige Bedingung dafür: Es muss eine Implementierung der abstrakten .Net DbConnection und der darauf aufsetzenden Klassen DBCommand und DBParameter für diese Datenbank existieren. Da Datenbanken aber eines der Haupteinsatzgebiete der .Net-Sprachen C# und VB sind, ist dies für so gut wie jedes Datenbanksystem der Fall. Für die Microsoft-Formate SQLServer und SQLCe sind vereinfachte Konfigurationsmethoden vorhanden, die ein Standard-Datenbankschema verwenden.
Während die Ausgabe in eine Datei auf das lokale Dateisystem des messenden Rechners beschränkt ist, ermöglicht der Einsatz einer oder mehrerer Datenbanken als Messdatenziel auch die Realisierung verteilter Messanwendungen.

Eine dritte Gruppe von Messdatenzielen sind OPC-Server. Sie sind die Standardlösung für eine zentrale Datenhaltung in Echtzeit. Die MaiExtensionsDaq-Erweiterung beherrscht drei Verbindungstypen, um die Messdaten an einen oder mehrere OPC-Server beliebigen Typs zu senden: Das relativ alte, aber weit verbreitete OPC DA, welches unter dem Aspekt der Netzwerksicherheit aufwändig zu konfigurieren ist, OPC UA, welches laut OPC-Foundation als neuer Standard etabliert werden soll und Xi, das, weil es auf der Windows Communication Foundation aufsetzt, zunächst OPC Net3.0 beziehungsweise OPC Net4.0 genannt wurde und in Puncto Sicherheit mit OPC UA gleichzusetzen ist.

Fazit
Alle Ausgabeformate der Assembly MaiExtensionsDaq können ohne Kosten oder Registrierung getestet werden, denn sie ist im Downloadarchiv der Goldammer-.Net-Schnittstelle enthalten. Sie zeichnet aber ohne Lizenzdatei nicht die realen Messwerte auf. So kann jeder Besitzer einer Goldammer-Messkarte selbst beurteilen, ob sich ihr Einsatz für ihn lohnt.