Endress+Hauser feiert Rekordjahr 2022
04.04.2023 - 2022 hat Endress+Hauser weltweit so viele Sensoren ausgeliefert wie noch nie
Auftragseingang, Umsatz und Beschäftigung erreichten Höchstwerte, der Gewinn sank wegen eines negativen Finanzergebnisses. Das Unternehmen, das 2023 den 70. Geburtstag feiert, zeigt sich für das laufende Jahr weiter zuversichtlich.
Der Nettoumsatz der Firmengruppe stieg um 16,4 Prozent auf 3,351 Milliarden Euro. Das organische Wachstum – ohne Währungseinflüsse – bezifferte CFO Dr. Luc Schultheiss mit 11,6 Prozent. Das Unternehmen lieferte weltweit mehr als 2,9 Millionen Messgeräte mit hoher Termintreue aus. Alle Branchen und Regionen trugen zum guten Wachstum bei. In Amerika und Asien entwickelten sich die Verkäufe dynamisch, in Europa und Nahost stark, nur in Afrika ging das Geschäft zurück. China behauptete sich als umsatzstärkster Markt vor den USA, beide inzwischen mit deutlichem Abstand zu Deutschland, der Nummer drei. Die Prozessmesstechnik von Endress+Hauser und das Sensorgeschäft der Gruppenfirma Innovative Sensor Technology IST entwickelten sich kräftig. Wie erwartet, ging nach Ende der Pandemie die Nachfrage nach Laborinstrumentierung von Analytik Jena etwas zurück.
Investitionen in die Zukunft
240,5 Millionen Euro investierte Endress+Hauser in neue Gebäude und Anlagen – 24,7 Prozent mehr als 2021. In fünf Jahren floss damit über eine Milliarde Euro in eine bessere Infrastruktur.
Den Rückblick trübt die Schließung des russischen Vertriebs als Folge der Sanktionen nach dem Angriff auf die Ukraine. Ein Ausfuhrverbot für Messtechnik entzog dem Russland-Geschäft die Grundlage. 170 Arbeitsplätze gingen verloren. Zum Jahresende zählte das Familienunternehmen weltweit 15.817 Mitarbeitende – ein Plus von 700 Stellen. Auch neue Ausbildungsplätze wurden geschaffen. Fünf Prozent aller Stellen sollen künftig für Praktikanten, Lernende, Studierende und Trainees reserviert sein.
Starkes operatives Ergebnis
Währungseinflüsse und Preiserhöhungen beflügelten den Umsatz der Firmengruppe, belasteten aber das Ergebnis. Weil der betriebliche Aufwand stärker stieg als der Umsatz, wuchs das Betriebsergebnis lediglich um 9,1 Prozent auf 473,7 Millionen Euro. Endress+Hauser erreichte damit eine operative Marge von 14,1 Prozent – ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr.
Gestiegene Kosten für die Währungsabsicherung und vor allem hohe Verluste aus den Finanzanlagen resultierten in einem stark negativen Finanzergebnis. Das Ergebnis vor Steuern ging um 12,0 Prozent auf 408,1 Millionen Euro zurück. Eine Steuerquote von 25,6 Prozent (plus 2,5 Punkte) ließ das Ergebnis nach Steuern um 14,9 Prozent auf 303,5 Millionen Euro sinken. Finanziell steht das Familienunternehmen dennoch solide da: 2022 erreichte die Eigenkapitalquote 80,2 Prozent, 1,1 Punkte mehr als im Vorjahr; die Firmengruppe ist praktisch schuldenfrei.
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