Automatisierung

Ein Radarsensor, der alles kann

80 GHz-Füllstandsensor liefert unabhängig vom zu messenden Medium, den Prozessbedingungen oder Behälterformen und -einbauten zuverlässige Ergebnisse

30.03.2022 - Bislang mussten Anwender bei der Wahl eines Füllstandsensors zahlreiche Aspekte beachten:
Frequenz, Medieneigenschaften, Umgebungsbedingungen, Temperaturbereich, Prozessanschluss –
um nur eine Auswahl zu nennen. Hierbei bestand stets das Risiko, sich für den falschen Sensor zu entscheiden. Ein neuer Radarsensor soll nun Abhilfe schaffen, indem er sich für alle Anwendungen eignet.

Klassischerweise beginnt die Suche nach einem geeigneten Radarsensensor mit der Frage, welche Frequenz den konkreten Einsatzfall am besten abdecken könnte: 26 GHz, 80 GHz oder doch besser 6 GHz? Es folgen Überlegungen zu Medieneigenschaften, die die Messung beeinflussen könnten, anschließend zu den Besonderheiten vor Ort an der Messstelle, die Temperaturbereiche oder aggressive Medien. Reicht dafür ein Standard-Prozessanschluss aus oder sind besondere Materialien für höchste Anforderungen die bessere Wahl? Und worauf sollte zusätzlich geachtet werden, wenn der Sensor große Füllhöhen messen soll oder etwa ganzjährig Wind und Wetter ausgesetzt sein wird?
Kunden müssen aus einer Vielzahl von Radarsensoren wählen. Weil zudem die Anwendungsbereiche an Vielschichtigkeit zunehmen und die Prozesse komplexer werden, ist bei der großen Zahl der Angebote ein guter Marktüberblick gefordert. Es braucht entsprechendes Know-how und viel Erfahrung, um eine zuverlässige Messung zu erhalten und kostspielige Fehlinvestitionen zu vermeiden.

„Die Gewissheit, die beste Füllstandlösung einzusetzen“

War die Gerätewahl bislang aufwendig und oft mit Rückfragen verbunden, so denkt Vega diesen Prozess mit ihrem Radarsensor Vegapuls 6X von Grund auf neu. „Letztlich zählt nicht der Sensor, sondern was die Anwender damit in ihren individuellen Anwendungen erreichen können“, so Florian Burgert, der als einer der verantwortlichen Produktmanager die Entwicklung von Beginn an eng mitbegleitet hat. „Die Gewissheit, mit ihrer Sensorwahl nicht nur schneller zum Ziel zu kommen, sondern auch sicher zu gehen, die beste Füllstandlösung einzusetzen, macht im Alltagsgeschäft den Unterschied.“ Mit dem Vegapuls 6X gibt es bei Vega nur noch einen Sensor für alle Anwendungen. Der neue Konfigurator fragt nach der Art der Anwendung und ermittelt auf kürzestem Weg die benötigte Sensorausführung. Der gesamte Vorgang besteht nur noch aus wenigen Klicks. Dabei bleibt das persönliche Gespräch eine gute Alternative zum Konfigurator.

Vierstufig und rundum abgesichert

Der Vegapuls 6X zeichnet sich durch technische Neuerungen aus: Er ist unter anderem mit einem umfassenden Sicherheitskonzept ausgestattet. Seine funktionale Sicherheit ist gewährleistet, indem er die Anforderungen des korrespondierenden Integrity Level erfüllt. Der zertifizierte Sensor weist gute SIL-Kennzahlen auf und bietet die notwendige Betriebssicherheit, um Risiken in sicherheitsgerichteten Anwendungen zu minimieren. Ein weiterer Fokus liegt auf der immer bedeutender werdenden Cybersecurity. Hier erfüllt der Sensor konform nach IEC 62443-4-2 die strengen Anforderungen an sichere Kommunikation und auch Zugangskontrolle. Er gewährleistet damit ganzheitliche Sicherheit des Prozesses bis in das Leitsystem.
Ein weiterer wichtiger Punkt seiner Sicherheitsausstattung ist ein System zur Selbstdiagnose. Es erkennt lückenlos, ob die sichere Funktion des Sensors beeinträchtigt wurde und leistet einen Beitrag zur höheren Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit des Sensors.
Zentral über diesen wichtigen Eigenschaften steht ein neuer Radar-Chip – in zweiter Generation direkt aus dem Hause Vega. Da am Markt kein Chip verfügbar war, der alle Anforderungen erfüllt hätte, designte das Forschungs- und Entwicklungs-Team von Vega diesen von Grund auf neu. „Das Ergebnis fasst ziemlich komplett unsere Radarerfahrung aus drei Jahrzehnten zusammen“, lobt Vega-Produktmanager Jürgen Skowaisa das Ergebnis. „In diesem Umfang und seiner Funktionalität ist der Chip weltweit eine Besonderheit.“ Ihn zeichnet sein geringer Energieverbrauch, seine hohe Empfindlichkeit, die skalierbare Architektur und universelle Einsetzbarkeit aus. Ganz ohne zusätzliches Kabel lassen sich das Antennensystem und der Chip direkt miteinander verbinden.

Verschiebung der Schwerpunkte

Neben den technischen Merkmalen setzte sich das Vega-Radarteam von Beginn an mit zahlreichen weiteren Fragen auseinander: Wie wirkt sich die Technik langfristig auf die Menschen aus, die sie anwenden? Wie kann deren Arbeit vereinfacht werden? Welche zukünftigen Ziele der Industrie lassen sich damit umsetzen oder neu verwirklichen?
Mit dieser neuen Herangehensweise entstanden die Impulse, die den Vegapuls 6X anders zu gestalten. Mit Blick auf die Menschen und die Prozessbedingungen ihrer Anwendungen sind andere Schwerpunkte in den Fokus gerückt. Dazu gehören Herausforderungen bei der Nutzung, wie der Druck, immer effizienter sein zu müssen, komplizierte Bedienverfahren oder Zeitdruck allgemein.

Ein Sensor für alle Anwendungen

Die eigentliche Aufgabe von Füllstandsensoren ist es, Anwendern das Überwachen ihrer industriellen Prozesse zu erleichtern. Oft machen sie Prozesse zwar kontrollierbarer und effizienter, doch hinter ihrer prinzipiell einfachen Bedienbarkeit bleibt eine Komplexität bei der Auswahl, die die Nutzung erschwert. Die Konsequenz, die Vega mit dem Vegapuls 6X daraus gezogen hat, fasst Produktmanager Jürgen Skowaisa mit zwei Worten zusammen: „Maximal vereinfachen.“ Er vergleicht: „Gab es bislang viele Sensoren für eine Anwendung, so gibt es mit dem Vegapuls 6X heute stattdessen einen Sensor für alle Anwendungen.“ Schon die Inbetriebnahme sei mit wenigen Klicks oder Rahmendaten auf das Minimum reduziert worden. „Mit den Einstellungen ab Werk können unsere Kunden sogar einen bis ins Detail eingestellten Sensor bestellen, der nur noch montiert und angeschlossen werden muss. Einfacher geht es nicht“, so Jürgen Skowaisa.

Radar für Menschen gemacht

Mit dem Vegapuls 6X hat Vega ihre Radarmesstechnik durch vier wichtige Innovationen komplettiert: mehr Sicherheit und Selbstdiagnose, neue Radar-Chiptechnologie, neue Anwendungsmöglichkeiten und einfachere Bedienung. „Darüber hinaus“, betont Jürgen Skowaisa, „hat die Technik heute insgesamt einen so hohen Stand erreicht, dass nicht die sichere Funktion der Knackpunkt ist, sondern eigentlich nur noch die falsche Sensorwahl ein Risiko darstellen kann“. Durch die neue Herangehensweise des Vegapuls 6X, biete Vega in den allermeisten Fällen verlässlich immer die richtige Sensorausführung für die jeweilige Anwendung, während für den Rest an Spezialanwendungen weiterhin die erfahrenen Anwendungstechniker zur Verfügung stünden. „Über die Technik, Frequenz oder Ausführung braucht sich der Anwender also in Zukunft keine Gedanken mehr machen – die Messung funktioniert einfach.“
 

Noch mehr über den Vegapuls 6X erfahren Sie hier.


Autorin
Claudia Homburg, Vega Marketing

Bilder © Vega Grieshaber

Kontakt

VEGA Grieshaber KG

Am Hohenstein 113
77761 Schiltach
Deutschland

+49 7836 50 0

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