Bildverarbeitung

Barcode-Leser für tausende Fotobücher pro Stunde

07.12.2023 - Smartkamera in Logistikanwendung

Der Fotobuchhersteller Cewe suchte eine zuverlässige Lösung, um 22.000 Barcodes pro Stunde auf den Fotopapierbögen zu lesen. Ein smarter Barcode-Leser samt Software erfüllte diese Anforderungen. 

Unternehmen brauchen Partner, die sowohl ihre Bedürfnisse als auch die gewünschten Ergebnisse sowie die Lösungen der Automatisierungsbranche verstehen. Und das unabhängig davon, wie weit das Unternehmen bereits automatisiert ist. Dazu gehört das Erfassen und Analysieren von Daten, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern, bis hin zum Einsatz von physischen Automatisierungslösungen, um die Produktion und den Transport von Waren und Materialien zu beschleunigen. Zur Steigerung von Produktivität und Effizienz haben Investitionen in neue Technologien Priorität.

Ein Beispiel dafür ist Cewe. Das Unternehmen stellt fotografische Verarbeitungsgeräte her und hat seinen Hauptsitz in Oldenburg. Dazu gehören mehrere Produktionsstätten im ganzen Land sowie in fünf weiteren europäischen Städten, darunter Warwick, England. Das Unternehmen vertreibt eine breite Palette hochwertiger und individualisierbarer Fotoprodukte. Wenn Kunden persönliche Erinnerungsstücke erstellen möchten, laden sie ihre Fotos hoch und Cewe druckt und liefert individuelle Fotobücher.


100-prozentige Datenerfassung

Dabei ist es entscheidend, dass die von den Kunden zusammengestellten Fotobücher genau den eingereichten Vorlagen entsprechen. Das ist aufgrund der Anforderungen an den Datenschutz und der Maßanfertigung der Produkte keine leichte Aufgabe. Cewe benötigte deshalb eine automatisierte, präzise und verifizierende Scanlösung zum Lesen von Barcodes während der Produktion von Fotobüchern für sein Werk in Germering bei München.

Dafür wandte sich Cewe an seinen langjährigen Zebra-Partner CSG Computersysteme, um eine Lösung für die gewünschten Ergebnisse zu ermitteln. CSG empfahl aufgrund ihrer Leistung, Zuverlässigkeit und Flexibilität den stationären Industriescanner FS40 von Zebra und die Aurora-Software. Die Software von Zebra erleichterte die Konfiguration und Installation der autonomen Smartkamera des Scanners, da die gesamte erforderliche Intelligenz bereits enthalten ist. 
„CSG empfahl Zebra für dieses Projekt, da wir sehr spezifische Anforderungen an einen stationären industriellen Hochgeschwindigkeitsscanner und die passende Anwendung für unsere Fotobuchmaschine hatten“, sagte Daniel Pergelt, Head of Operational IT bei Cewe. „Bei dieser Anwendung geht es vor allem um Lesezuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Der FS40 hat bewiesen, dass er in der Lage ist, auch bei den hohen Geschwindigkeiten unserer Produktionslinie immer schon beim ersten Mal eine hundertprozentig genaue Datenerfassung zu liefern.“ 


22.000 Barcodes pro Stunde

Im Cewe-Werk Germering laufen stündlich 11.000 Bögen durch die Hochglanz-Fotobuchmaschine, und jede Seite wird mit zwei Barcodes markiert. Der Industriescanner sendet die erfassten Barcode-Daten über eine serielle Schnittstelle an das System von Cewe. Der Scanner stellt so sicher, dass die richtigen Seiten in das richtige Fotobuch eingeordnet werden. Stündlich werden bis zu 22.000 Barcode-Scans durchgeführt, wobei täglich etwa 60.000 Kundenaufträge ausgeliefert werden.
Solche Lösungen ermöglichen neue Produktivitäts-, Effizienz- und Genauigkeitssteigerungen für Hersteller in einer Reihe von Branchen. Dazu gehören die Automobil-, Pharma-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Der Erfolg dieses Projekts und die positiven Rückmeldungen bedeuten, dass Cewe die Lösung in Zukunft auch an anderen Produktionsstandorten einsetzen kann.


Barcodescanner für raue Industrieumgebungen

Moderne stationäre industrielle Scanlösungen bieten heute eine Reihe von Kameraoptionen mit Spezifikationen, wie beispielsweise chemikalien- und ölbeständigem Aluminiumgehäuse, und nach Schutzart IP65 und IP67 abgedichteten Kameras, die auch starke Abwaschvorgänge aushalten. Für die anspruchsvollen Produktionsumgebungen, in denen indus­trielle Bildverarbeitungsingenieure arbeiten sind diese Eigenschaften unerlässlich. Mehrere Stromversorgungsoptionen wie 24-Volt-Gleichstromversorgung, Power-over-Ethernet und Standard-USB-A- und USB-C-Anschlüsse bieten Flexibilität je nach Umgebung. Die Kameras, die momentan im Einsatz sind, können bis zu neun digitale E/A-Ports unterstützen, die sich individuell steuern lassen. Diese Funktionen erfüllen die Anforderungen von Herstellern, die flexible Automatisierungslösungen für Erweiterungen und Nachfrageschübe suchen.
Die Software zählt zu den Kernkomponenten moderner stationärer industrieller Scanlösungen. Heute ermöglichen innovative Software-Plattformen Benutzern stationäre industrielle Scanning- und Bildverarbeitungssysteme auf einem einzigen Gerät auszuführen. Das reicht von der einfachen Rückverfolgung bis hin zu komplexen Qualitätskontrollen. Durch diesen flexiblen Ansatz benötigt der Benutzer nur eine einfache Software-Lizenz, um vom stationären Scannen zur industriellen Bildverarbeitung aufzurüsten.


Deep Learning OCR vereinfacht Anwendungen

Auch die auf Deep Learning basierende, optische Zeichenerkennung (OCR) erlebt einen Aufschwung.  Dabei handelt es sich um eine neue, leistungsfähigere Art der OCR, die mit einem neuronalen Netzwerk mit Deep Learning trainiert wurde. Es kann die Komplexität und die Veränderungen, mit denen die herkömmliche OCR zu kämpfen hat, mit hoher Geschwindigkeit und Genauigkeit bewältigen, ohne dass dafür maschinelles Sehen erforderlich ist. Es ist auch für einen Laien einfach zu bedienen. Deep Learning OCR bietet zudem die Flexibilität, die Unternehmen benötigen, da sie auf Windows-, Linux- und Linux ARM-Desktop-PCs (eingebettet), Android-Handhelds sowie auf Smart-Kameras eingesetzt werden kann.

Neben den neuen Anforderungen an Geschwindigkeit, Qualität und Konformität steht der Arbeitskräftemangel in den Köpfen der Branchenführer ganz oben auf der Agenda. Aber es gibt auch neue Automatisierungs­lösungen, die flexibler und zugänglicher sind und die Hersteller dabei unterstützen können, vom stationären industriellen Scannen bis hin zur maschinellen Bildverarbeitung und OCR unter Nutzung von Deep Learning für komplexe und sich ändernde Qualitäts- und Compliance-Prüfungen zu gelangen.

Autor
Stephan Pottel, Direktor Fertigung EMEA bei Zebra Technologies

Kontakt

Zebra Technologies Corp.

Ernst-Dietrich-Platz 2
40882 Ratingen
Deutschland

+49 2102 55859 00

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