Balluff: Erweiterungsbau für das Werk im chinesischen Chengdu eröffnet
16.02.2017 -
Der Automations-Spezialist Balluff mit Hauptsitz in Neuhausen auf den Fildern investiert weiter in seine internationale Marktpräsenz. Zehn Jahre nach Abschluss des ersten Bauabschnitts wurde jetzt das Werk im chinesischen Chengdu für 2,1 Mio. Euro um rund 50 Prozent erweitert. Nach rund neun Monaten Bauzeit sind 2.000 Quadratmeter Produktionsfläche auf zwei Stockwerken und eine 400 Quadratmeter große Multifunktionsfläche unter anderem für das neue Bistro der sichtbare Ausdruck der wachsen-den Bedeutung des asiatischen Marktes für den schwäbischen Mittelständler.
„Auf Dauer gesehen ist China der weltweit größte Markt für Produktionsautomatisierung mit einem Bedarf, der aus unserer Sicht noch lange stetig steigen wird. In einem solchen Markt müssen und wollen wir mit unserer Philosophie der buchstäblichen Kundennähe präsent sein. Davon profitiert übrigens nicht nur Chengdu. Wir wissen aus Erfahrung, dass eine positive Entwicklung in einem großen Markt irgendwo auf der Welt auch für Wachstum an den anderen Standorten unseres Produktionsverbundes sorgt“, betonte Michael Unger, Sprecher der Balluff-Geschäftsführung, bei der Eröffnung des Neubaus. In Chengdu will Balluff hochmoderne teilautomatisierte Produktionslinien aufbauen und die Entwicklungskompetenz am Standort deutlich ausbauen.
Potenzial des chinesischen Marktes früh erkannt
Chengdu ist innerhalb des weltweiten Produktions- und Logistiknetzwerkes mit neun Werken insgesamt eines der beiden Werke, das sich auf die Produktion von Großserien innerhalb des Netzwerkes konzentriert.
Balluff ist seit mehr als 20 Jahren in China aktiv. 1994 wurde in Shanghai eine Service-Niederlassung gegründet. Zwei Jahre später vergab das Unternehmen erste Montageaufträge nach Chengdu – damals noch an einen externen Partner. 2004 wurde die Tochtergesellschaft in Chengdu gegründet. Die Eröffnung des Werks erfolgte drei Jahre später. Seit 2014 ist Chengdu auch ein Entwicklungsstandort. Aktuell beschäftigt Balluff in Chengdu 160 Mitarbeiter, wobei das Unternehmen davon ausgeht, dass die Zahl der Mitarbeiter in den nächsten Jahren weiter wachsen wird. Rolf Hermle, Beiratsvorsitzender und früherer Geschäftsführer von Balluff, erinnerte an die Anfangstage des Engagements in China. “In den 90er Jahren war der Automatisierungsgrad der Produktionsanlagen in China noch relativ niedrig. Aber wir waren seinerzeit schon überzeugt, dass er bald stark steigen und China damit zu einem Markt mit enormem Wachs-tumspotenzial werden würde”, erklärte Hermle.
Aktuell produziert Balluff in Chengdu mechanische und induktive Sensoren sowie lineare Wegmesssysteme für die Industrieautomation. Im Neubau wird das Produktprogramm durch eine teilautomatisierte Produktion und Montage eines Sensor-Plattformkonzepts erweitert. Damit hat der chinesische Standort dann eine der modernsten Produktionsanlagen im gesamten Fertigungsverbund. Außerdem wird die Entwicklung in Chengdu in den nächsten Jahren deutlich ausgebaut, um dort sowohl kundenspezifische Anpassungen als auch Plattform-Konzepte entwickeln zu können. „Die Kernmannschaft in Chengdu arbeitet seit 20 Jahren für Balluff. Diese Mitarbeiter haben im Lauf der Jahre ein immenses Know-how aufgebaut”, sagt Unger. „Die Erfahrung und die Loyalität der Stammmannschaft sind viel wert. Sie bilden die Voraussetzung, um in Chengdu immer mehr komplexe Produkte und anspruchsvolle Entwicklungsaufgaben zu platzieren. Denn unsere Qualitätsstandards gelten weltweit – unabhängig davon, ob ein Produkt in Deutschland, Ungarn oder China gefertigt wird. Das gilt auch für die Arbeitsbedingungen und die Ausstattung der Arbeitsplätze in Sachen Ergonomie, Technologie oder Arbeitssicherheit.”
Weltweit gültige Standards
Generell sind laut Geschäftsführer Unger bei Balluff alle wesentlichen Standards weltweit gültig. Es gebe an allen Standorten ähnliche Ausbil-dungs- und Qualifizierungsprogramme, der Austausch im Netzwerk bringe die Erfahrungs- und Horizonterweiterung der Mitarbeiter voran, und die Mitarbeiter würden im Sinne einer wertschätzenden Führungskultur auch weltweit in die Firmenentwicklung eingebunden. Unger: „Wir investieren sehr viel Geld in die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter – schließlich können wir es nicht verantworten, dass die Menschen an einem anderen Standort schlechtere Arbeitsbedingungen haben als die Mitarbeiter im deutschen Stammhaus.“