Automatisiertes Prüfsystem für Medizinprodukte
11.04.2024
- Interview mit Markus Urban, Ziemann & Urban, und Helmut Schmid, Hekuma
Mit dem Hekutip QC Assistant haben der Prüfspezialist Ziemann & Urban sowie der Maschinenbauer Hekuma den zweiten Platz beim inspect award 2023 geholt.
Zu den wichtigsten Eigenschaften gehört die große Flexibilität des Systems für das Prüfen einer breiten Palette von Pipettenspitzen. Zudem ließe sich das Konzept auch für andere Medizintechnikprodukte adaptieren.
inspect: Was ist das Besondere am Inspektionssystem Hekutip QC Assistant?
Helmut Schmid: Das System ermöglicht dem Kunden eine universelle und flexible Vermessung seiner Produkte in sehr hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit. Es entlastet den Messraum bei der Qualitätskontrolle und ermöglicht live Rückschlüsse auf die laufende Produktion.
inspect: Für welche Anwendungen ist es geeignet?
Schmid: Das System eignet sich in seiner Standardkonfiguration für Pipettenspitzen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 2,5 mm sowie einer Länge von 20 bis 120 mm. Dies entspricht den üblichen Dosiervolumina von 10 bis 1.250 µl.
inspect: Das Inspektionssystem ist eine gemeinsame Entwicklung mit Hekuma. Bitte erläutern Sie kurz die wesentlichen Stationen der Entwicklungsarbeit.
Markus Urban: Wir arbeiten mit Hekuma seit über 20 Jahren im Bereich Bildverarbeitung und Qualitätssicherung sehr partnerschaftlich zusammen. Aus vielen gemeinsamen Projekten mit 100-prozentiger Inline-Prüfung von Pipettenspitzen und medizinischen Einwegprodukten entstand die Idee des QC Assistant als autarke Stand-alone-Lösung. Die Komponenten der Bildverarbeitung, wie Objektive und Kameras, samt mechanischer Anordnung waren somit schnell festgelegt. Mit dem Scara-Roboter wurde gemeinsam ein flexibles Handling-Konzept für die Prüflinge definiert. Die Entwicklung, Montage und Programmierung wurden bei Ziemann & Urban umgesetzt. Hekuma übernimmt mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung und seinem großen Kundenkreis den weltweiten Vertrieb.
inspect: Was waren die größten Herausforderungen bei der Entwicklung?
Schmid: Gerade im medizinischen Reinraum ist der Platzbedarf/Footprint ein entscheidender Kostenfaktor. Hier wurde lange am Konzept gefeilt, um ein möglichst kompaktes Design zu verwirklichen, das sowohl ein ergonomisches Handling für den Bediener zulässt als auch die nötige Flexibilität für alle Messaufgaben und Produkte.
inspect: Mit welchen Innovationen können die Leserinnen und Leser in diesem Jahr rechnen?
Urban: Durch sein flexibles Handling-Konzept eignet sich das System grundsätzlich für alle rotationssymmetrischen Prüflinge, die in den Sichtbereich passen. Wir haben schon mehrere Anfragen von Kunden für die Erweiterung des QC Assitant auf weitere Produkte, wie zum Beispiel Reaction Vessel, Vacutainer, Blood Tubes oder Centrifugal Tubes.
Autor
David Löh, Chefredakteur der inspect
Kontakt
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