Bildverarbeitung

2. Platz beim inspect award: das EHEDG-konforme Kameraschutzgehäuse

12.12.2024 - Interview mit Peter Neuhaus, Geschäftsführer von Autovimation

Im Interview erläutert Peter Neuhaus, Geschäftsführer von Autovimation, warum eine sichere und hygienisch einwandfreie Installation von Bildverarbeitungs­komponenten in der Lebensmittelproduktion so anspruchsvoll ist.  Außerdem gibt er einen Ausblick auf kommende Produktinnovationen.

inspect: Welche Vorgaben erfüllt das hygienegerechte Montagesystem?

Peter Neuhaus: Unsere Hygieneschutzgehäuse und das entsprechende „Hygienic MV Building Kit“ erfüllen die strengen Hygienedesign-Anforderungen der EHEDG. Dazu gehört zum Beispiel die Abdichtung aller berührenden Flächen und Toträume, mindestens 3 mm Außen- und Innenradien und glatte, schräge Oberflächen, die eine leichte Reinigung und ein leichtes Ablaufen von Flüssig­keiten gewährleisten. Alle Elastomere und Kunststoffe und selbst die Acrylscheiben erfüllen die einschlägigen FDA- und EU-Anforderungen für direkte Produktberührung und dürfen daher zum Beispiel keine Weichmacher enthalten, die sogar in unseren Lebensmittel­verpackungen noch zugelassen sind.

inspect: Warum ist die Installation von Kameras in der Lebensmittelproduktion besonders risikobehaftet?

Neuhaus: Die Kameratechnik ist in der Regel oberhalb des Produktstroms installiert. Hochdruck-Nassreinigung führt bei der abendlichen Reinigung zu Anhaftungen von Lebensmittelresten an der Kameratechnik. Durch eine ungeeignete Geometrie und Gestaltung von Kameragehäusen und deren Befestigungen können sich Keime bilden, die dann auf das Produkt zurücktropfen und dieses kontaminieren. Aus diesem Grund gelten für die Installation von Kameras über offenen Prozessen die gleichen strengen Regeln wie für direkte Produktberührung. 

inspect: Aus welchen Komponenten besteht das hygienische Montagesystem?

Neuhaus: Das „Hygienic Building Kit“ beruht auf einem Edelstahlrohrrahmen und passenden Verbindern mit robuster Innenklemmung und zusätzlicher Abdichtung, wodurch äußere Spalte vermieden werden. 
Mit Hygienefüßen zur Front- und Rückwandmontage, den 90°-Ellenbogen und T-Stücken lässt sich zum Beispiel leicht ein anforderungsgerechter Montagebügel für Kameras über dem Förderband befestigen. Das Hygienegehäuse wird dann meist mithilfe des T-Stücks an dem Trägerrohr befestigt. Die Kamerakabel lassen sich hierbei verdeckt aus dem Gehäuse und über den Rohrrahmen direkt in den Schaltkasten führen. Alternativ kann die Kabelführung auch über Hygieneschutzschläuche durch die Gehäuserückwand oder das seitlich abgehende Gehäuse-Halterohr erfolgen.

Durch die Modularität lässt sich die Kamerahalterung leicht an die individuelle Inspektionsaufgabe anpassen – auch eine Befestigung an Decke, Wand oder Boden ist problemlos möglich. Trotz Hygienedesign bestehen viele Justagemöglichkeiten, um alle Komponenten an der Anlage wunschgemäß auszurichten.

inspect: Welche Innovation(en) stellen Sie im kommenden Jahr vor?

Neuhaus: Wir müssen endlich einmal die Zertifizierung unseres Ex-Schutzgehäuses „Tuatara“ abschließen, da solche Anwendungen gerade in staubigen Umgebungen häufiger sind, als man denkt. Ferner bringen wir jetzt ein „Lizard“-Gehäuse mit flexiblem Objektivschutztubus auf den Markt und das kostengünstige „Anti-Piraten-Sparrow-Gehäuse“ für einfache Anwendungen und kompakte Kameratechnik. Ansonsten werden unsere Kunden sicherlich wieder mit kreativen Produktideen auf uns zukommen, die wir dann versuchen werden zu erfüllen.

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