Aufgrund der positiven und anhaltenden Entwicklung hin zu immer ausgereifteren Anwendungen von Bildverarbeitungstechnologien, insbesondere bei Kameras und Bildsensoren, hat der EMVA-Vorstand, der die Mitglieder des Verbandes vertritt, beschlossen, den EMVA-1288-Standard auf ein internationales Standardisierungsniveau anzuheben. Folglich schlug die EMVA im Jahr 2023 vor, den EMVA 1288-Standard zu einem ISO-Standard zu machen. Im Oktober 2024 wurde der Vorschlag vom Technischen Komitee 42 „Fotografie“ der ISO angenommen und die spezifische Arbeitsgruppe WG 28 gegründet, die ihre Arbeit aufgenommen hat. Internationale Experten sind eingeladen, ihr Fachwissen in die ISO-TC42-WG28 einzubringen.

„Die Festlegung internationaler Normen war und ist von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Anwendung von Bildverarbeitungstechnologien nicht nur in der Industrie, sondern zunehmend auch in den Bereichen Logistik, Verkehr, Medizin und in verschiedenen anderen Anwenderbranchen“, sagt EMVA-Geschäftsführer Thomas Lübkemeier. Bereits 2005 wurde das erste Modul des EMVA 1288-Standards offiziell von den Mitgliedern und Mitwirkenden der von der EMVA veranstalteten Arbeitsgruppe veröffentlicht. Inzwischen wurde der „Standard für die Messung und Darstellung von Spezifikationen für Machine-Vision-Sensoren und -Kameras“ kontinuierlich weiterentwickelt und die Veröffentlichung von Version 4.1 steht kurz bevor. „Der EMVA 1288-Standard ist heute allgemein anerkannt und wird insbesondere von Kameraherstellern weltweit in ihren Produktionslinien und Qualitätssicherungsabteilungen angewendet“, bestätigt Thomas Lübkemeier.

Die ISO – Internationale Organisation für Normung ist ein Netzwerk von 172 nationalen Normungsorganisationen. ISO-Mitglieder sind die führenden Normungsorganisationen in ihrem Land und es gibt nur ein Mitglied pro Land. Jedes Mitglied vertritt die ISO in seinem Land und ist berechtigt, Experten für die verschiedenen ISO-Arbeitsgruppen zu benennen.