EMVA zufrieden mit Machine Vision Forum in Wageningen
24.10.2023 - Mehr als hundert Spezialisten trafen sich Mitte Oktober beim Europäischen Machine Vision Forum in Wageningen, Niederlande.
Das European Machine Vision Forum bietet eine Plattform für Bildverarbeitungsforscher und Industrievertreter, um Ideen auszutauschen und eine mögliche Zusammenarbeit zu diskutieren. Mehr als 100 Teilnehmer versammelten sich am 12. und 13. Oktober zum 6. Europäischen Machine Vision Forum 2023 in Wageningen.
Die drei Keynotes der Veranstaltung beleuchteten jeweils eine wissenschaftliche Teildisziplin der Bildverarbeitung. Unter anderem zeigte der Vortrag von Christophe Cudel, Professor an der Université de Haute Alsace, über Lichtfeldkameras für die visuelle Navigation die Reife und Eignung von Lichtfeldkameras trotz aller technologischen Herausforderungen. Die Keynote von Alfred M. Bruckstein, Professor am Technion – Israel Institute of Technology, zum Thema „Random Dot Videos“ verdeutlichte, wie leistungsfähig das menschliche visuelle System ist und wie dies eine technische Umsetzung mittels Machine-Vision-Technologie auslösen kann. Der Vortrag von Albert Theuwissen, CEO & Gründer von Harvest Imaging, zum Thema „Stacked Image Sensors“ zeigte sehr anschaulich, wie Bildsensoren und vermutlich bald auch Bildverarbeitungsanwendungen vom technischen Fortschritt der Halbleiterindustrie profitieren.
Maschinelles Lernen war in diesem Jahr eine häufig thematisierte Technologie auf dem European Machine Vision Forum. Insbesondere in unstrukturierten Umgebungen, etwa in der Landwirtschaft oder der industriellen Produktion, helfen Methoden des maschinellen Lernens, mit Variabilität umzugehen. Allerdings wurde in den Vorträgen zum Thema Maschinelles Lernen auch sehr deutlich, welche Voraussetzungen für den Einsatz gegeben sein müssen. Dazu gehören in erster Linie geeignete Trainingsdaten, die inzwischen auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz generiert werden können, die aber entsprechende (menschliche) Expertise erfordern. Alle diese Beiträge waren besonders relevant für das diesjährige Schwerpunktthema „Herausforderungen der maschinellen Bildverarbeitung in der realen Welt – Umgang mit Variabilität und unkontrollierten Umgebungen“.
Von zentraler Bedeutung bei diesem jährlichen Treffen von akademischer Forschung und Industrie ist die inhaltliche Qualität des Vortragsprogramms. „Alle Referenten glänzten mit methodisch interessanten, neuartigen Beiträgen.“ Das Programm umfasste vielfältige Methoden, von Sensorik über mathematische Modellierung und maschinelles Lernen bis hin zur Robotik-Integration. Darüber hinaus wurden unterschiedlichste Anwendungsbereiche angesprochen, darunter Automatisierungstechnik, Agrar- und Lebensmittelproduktion, Logistik und Verkehr“, bestätigt Prof. Dr.-Ing. Michael Heizmann, Vorsitzender des European Machine Vision Forum und Leiter des Instituts für Industrielle Informationstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Darüber hinaus gewährte der diesjährige Gastgeber – Wageningen University & Research – einen tiefen Einblick in das breite Spektrum an Bildverarbeitungsentwicklungen im Bereich der Landwirtschaft, beispielsweise in die Überwachung des Pflanzenwachstums in großem Maßstab und die hochmoderne 3D-Ernteerkennung oder die praktische Demonstration der Qualitätsprüfung von Früchten wie Äpfeln. Der Einblick in die Labore und Kurzvorträge der auf dem WUR-Campus ansässigen Unternehmen wurden zu einer weiteren Bereicherung des European Machine Vision Forum 2023.
Nach dem großen Erfolg des Veranstaltungsformats wird „Research Meets Industry“ im nächsten Jahr wiederholt. Ort und Termin des 7. Europäischen Machine Vision Forums werden in Kürze bekannt gegeben.
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