inspect: Ximea ist bekannt für sein breites Portfolio an Kameras für Industrie und Wissenschaft. Nur mit der Röntgentechnologie bringen es vielleicht weniger Menschen in Verbindung. Woran könnte das Ihrer Meinung nach liegen?

Denis Lehmann: Die Zielgruppe für Kameras im Bereich der Röntgentechnologie ist klein und diversifiziert. Ximea wird daher vor allem von denjenigen als Spezialist im Bereich Röntgentechnik wahrgenommen, die diese Technologien in ihren Produkten, zur Produkt­entwicklung oder zur Forschung einsetzen. 

Bei denjenigen, die eine spezielle Röntgentechnik einsetzen, ist Ximea seit Jahren als etablierter Technologiepartner bekannt und geschätzt. Unsere Stärke liegt vor allem in dem hohen Grad der Diversifizierung. Kunden­individuelle Anforderungen können wir ebenso erfüllen und mit den modifizier­baren Produkten auch komplett maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Dies bezieht sich auf Kameras und darüber hinaus auch auf die Systemlandschaft.

inspect: Welche Produkte mit Röntgentechnik hat Ximea im Portfolio?

Lehmann: Wir bieten sowohl Standardlösungen als auch kundenindividuelle Entwicklungen an. Dabei setzen wir auf hochauflösende und schnelle Kameras mit einer an die Applikation angepassten Bildgröße. Unsere Röntgenkameras werden je nach benötigtem Energielevel eingepasst und mit passenden Szintillator-Materialien sowie gehärteten Fiber­optiken versehen. Vor allem die Kombination aus Geschwindigkeit und Auflösung bietet eine spannende Ergänzung zu traditionellen Festkörperdetektoren. Der hohe Grad an Individualisierung macht unser Angebot einzigartig.

inspect: Welche Branchen wollen Sie damit adressieren?

Lehmann: Unsere Kunden setzen Röntgenkameras sowohl in der Industrie als auch in der Forschung ein: manchmal in der Entwicklung, manchmal zur Qualitätskontrolle und manchmal als Bestandteil ihres eigenen Endprodukts. Wir sind vertreten in den Bereichen Medizintechnik, Materialanalyse, zerstörungsfreie (Werkstoff-) Prüfung, Radiographie, industrielle Micro-CT sowie Fluoroskopie.

inspect: Welche Anwendungen beziehungsweise Anwendungsbereiche?

Lehmann: Materialanalyse im Allgemeinen gehört zu den Hauptanwendungen, Batterieinspektion beispielsweise ist aktuell ein immer häufiger auftretendes Thema. Ebenfalls gibt es Anwendungen in der Metrologie.

inspect: Welche Strategie verfolgt Ximea derzeit hinsichtlich Röntgenkameras?

Lehmann: Wir sind DIE Anlaufstelle, wenn etwas Spezielles benötigt wird oder wenn mehrere verschiedene Sensoren integriert und genutzt werden sollen. Dafür entwickeln wir uns weiter in den Bereichen. Wir sind immer auf der Suche nach besonderen Herausforderungen. 
Außerdem wächst das Portfolio weiter. Generell werden wir uns auf höhere Energie­level, höhere Auflösungen, aber auch Soft X-Ray fokussieren. Ein Grundelement bei den neuen X-Ray-Kameras ist unsere (kürzlich vorgestellte) Detachable-Sensorhead-Technologie, die sowohl die Sensor-Performance verbessert als auch die Integration der Kameras flexibler und einfacher gestaltet. 

inspect: Was wird Ximea auf der Vision in Stuttgart zeigen?

Lehmann: Ich will noch nicht zu viel verraten, aber es wird viel zu sehen geben und es werden einige Überraschungen dabei sein. Was ich bereits sagen darf: Im Bereich Hyperspektral werden wir höhere Auflösungen und noch weiter verbesserte robuste und kompakte Kameras zeigen.
Embedded- und Multi-Kamera-Systeme, mittel- und großformatige Sensoren, UV-Imaging, Miniaturkameras und neue Systeme auf Nvidia Jetson/Xavier Boards werden ausgewählte Themen sein. Die Besucher dürfen definitiv gespannt sein und wir freuen uns,  sie persönlich zu treffen. 

Autor
David Löh, Chefredakteur der inspect