„Unser Anspruch: Als Systemanbieter dem Kunden zur Seite zu stehen“
Im Interview: Christian Schulz, Geschäftsführer bei FSG Fernsteuergeräte Kurt Oelsch
FSG – gegründet im Jahr 1946 – hat in den vergangenen 75 Jahren umfassendes Know-how im Bereich Sensortechnologie aufgebaut. Was kann FSG heute, was andere Unternehmen nicht können?
Kundenspezifische Lösungen im eigenen Hause entwickeln und umsetzen. Dabei geht es darum, Systeme anzubieten, die dem Kunden einen Mehrwert bieten und so ausgeführt sind, dass sie idealerweise auch zukünftige Ansprüche erfüllen.
Sie sagen „Standards anbieten kann jeder. Standards setzen können nur wir“. In welchen Bereichen sehen Sie sich als Vorreiter?
In den 75 Jahren unseres Bestehens haben wir einen großen Erfahrungsschatz gesammelt – und das in den verschiedensten Branchen. Mit diesem Wissen können wir zum einen unsere Komponenten so entwickeln und produzieren, dass sie alle Anforderungen in Bezug auf Qualität, Funktion und Leistungsfähigkeit vollends erfüllen. Zum anderen erkennen wir bei FSG immer wieder neue Aspekte, die unseren Kunden Vorteile bringen, und lassen dies in die fortlaufende Entwicklung unserer Produkte und Komponenten einfließen. Auf diese Weise haben wir schon häufig neue Standards im Bereich der Messsensoren, Geber und Bediengeräte gesetzt. Gelungen ist uns das mit den Seilzuggebern der Premium-Baureihe SL3000 und dem Potentiometer PW70, das in praktisch allen Schienenfahrzeugen nicht wegzudenken ist. Ein gutes weiteres Beispiel ist der Multifunktions-Griff ST2000, der inzwischen vor allem bei Mobilkranen fast schon den Status einer Stil-Ikone hat – auf seine Art einfach, aber dadurch genial.
Welche Produkte umfasst Ihr Portfolio aktuell und welche Branchen adressieren Sie?
In diesem Bereich sind wir sehr breit aufgestellt, sowohl was die Produkte als auch die Märkte angeht. Über die Dreh- und Neigungsgeber, die linearen Messysteme, wie Seilzugsysteme oder Kabeltrommeln, spielen Bediengeräte wie Handsteuergeber und Fußpedale in den verschiedenen Ausführungen eine große Rolle.
80 Prozent Ihrer Aufträge sind auf die spezifischen Anforderungen des Kunden abgestimmt. Was war die außergewöhnlichste Anfrage und was die herausforderndste?
Die vergoldeten Handsteuergeber für eine Luxusyacht waren sicherlich eine besondere Rarität. Die eine herausforderndste Entwicklung sehe ich nicht, derer hatten wir viele. Ob eine Spezialversion eines komplexen Schleifring-Übertragers oder ein vollfunktionsfähiger Lenkjoystick, in allen Fällen ist es wichtig, eine enge und partnerschaftliche Beziehung zum Kunden zu haben.
Wo setzen Sie aktuell Ihre Entwicklungsschwerpunkte?
Zum einen geht die Entwicklung im Bereich der sicherheitsgerichteten Anwendungen immer weiter, zum anderen sehen wir neben der Elektrifizierung in den mobilen Anwendungen auch die Automatisierung in der Industrie mit dem für uns immer wichtigen Anspruch, als Systemanbieter dem Kunden zur Seite zu stehen.
Lieferschwierigkeiten sowie Preissteigerungen bei Vorprodukten und Rohstoffen machen derzeit der deutschen Industrie zu schaffen – sie treffen sämtliche Branchen und Größenklassen. Das zeigt eine Blitzumfrage des DIHK unter knapp 3.000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland. Welche Auswirkungen hat diese Situation auf FSG und wie gehen Sie damit um?
Die Situation ist in der Tat sehr herausfordernd. Wir haben kurzerhand eine Taskforce mit Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen gebildet, die sich tagtäglich systematisch mit dem Problem beschäftigt und dafür gesorgt hat, bisher überdurchschnittlich gut durch diese Phase zu kommen. Nichtsdestotrotz hat es Auswirkungen auf die Kostenstruktur unserer Produkte bis hinein in die Entwicklungsbereiche, die zu Lasten von Neuentwicklungen vermehrt im Aufrechterhalten der Lieferperformance eingebunden ist.
Auf welchen Messen ist FSG dieses Jahr dabei?
Auf der Innotrans als Heimspiel in Berlin im September, Ende September dann erstmalig auf der All about Automation in Chemnitz, auf der für uns wichtigsten Messe dieses Jahr, der Bauma in München und zum Abschluss des Jahres auf der SPS im November.
Wenn Sie sich für 2022 etwas wünschen dürften, was wäre das?
Ein schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine und ein normaler Ablauf im Beschaffungsprozess, sprich funktionierende Lieferketten.
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