Automatisierung

„Kunststoff­- überwürfe sind günstig und robust“

Steckverbinder für die Lebensmittelindustrie

07.07.2021 - Thomas Korb, Leiter Produktmanagement bei Escha, erklärt, auf was man bei der Auswahl von Steckverbindern achten muss, sollen diese in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Welche Steckverbindertypen hat Escha für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie im Portfolio?

Thomas Korb: Für Anwendungen in der Lebensmittelindustrie stellt Escha Rundsteckverbinder in den Baugrößen M8 und M12 zur Verfügung. Diese sind in gewinkelter und gerader Ausführung als Buchse und Stecker in unterschiedlichen Poligkeiten erhältlich. Für schwer einsehbare Einbausituationen gibt es Versionen mit LED-Anzeige. Durch drei unterschiedliche Kabelqualitäten erhalten die Kunden die passenden Produkte für die drei unterschiedlichen Verarbeitungszonen. Seit Mai 2020 haben wir auch neue Steckverbinder für die Lebensmittelindustrie im Angebot. Diese können anstelle des vergleichsweise teuren Edelstahlüberwurfs mit einem kostengünstigen Kunststoffüberwurf versehen werden. Die Kunststoffüberwürfe sind äußerst robust und können sowohl von Hand als auch mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen werden. 

Wie sind Ihre Steckverbinder konzipiert, damit sie sich für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie eignen?

Unsere Steckverbinder für die Lebensmittelindustrie orientieren sich an aktuellen EHEDG-Vorgaben und sind im so genannten Hygienic Design konzipiert. Das bedeutet, dass sie konstruktiv so ausgelegt sind, dass sie Schmutznester vermeiden, in denen sich Rückstände ablagern können. Die eingesetzten Materialien sind so ausgewählt, dass sie den FDA-Anforderungen entsprechen und keine Wechselwirkungen mit Lebensmitteln eingehen. Die Lebensmittelsteckverbinder halten Temperaturen von -40 °C bis +105 °C stand und sind resistent gegenüber Ecolab-Reinigungsmittel. Zudem eignen sie sich für Hochdruck- und Dampfstrahlreinigung und erfüllen die Anforderungen der Schutzklassen IP65, IP67, IP68 und IP69.

Auf welche Eigenschaften sollten Anwender bei der Auswahl eines Steckverbinders für die Lebensmittelindustrie achten?

Thomas Korb: Als erstes sollten Anwender darauf achten, dass sie auf Steckverbinder und Leitungen setzen, die den in der Lebensmittelindustrie verwendeten sauren und alkalischen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln standhalten. Andernfalls fällt die Anschlusstechnik schneller aus und muss häufiger ersetzt werden. Als zweites sollten Steckverbinder verwendet werden, die den Ansprüchen des Hygienic Designs genügen. Nur dadurch lassen sich Schmutznester und Wechselwirkungen zwischen Material und Lebensmittel vermeiden. Dies ist insbesondere im Bereich der Lebensmittelkontaktzone von größter Bedeutung. Beide Eigenschaften tragen wesentlich zur Lebensmittel- und zur Anlagensicherheit bei.

In der Lebensmittelindustrie wird zwischen drei Zonen unterschieden: der Produktzone, der Spritzzone und der produktfreien Zone. Spielen diese Zonen bei der Auswahl des ­richtigen Steckverbinders eine Rolle?

Ja, die unterschiedlichen Zonen spielen bei der Produktauswahl eine entscheidende Rolle. In der Produktzone – auch Lebensmittelkontaktzone genannt – können Lebensmittel mit Anlagenteilen in Berührung kommen und anschließend zurück in den Verarbeitungsprozess gelangen. Daher sind die Hygieneanforderungen dort besonders hoch. Steckverbinder dürfen keine Schmutznester aufweisen, in denen sich Rückstände ablagern können. Wir haben daher eine Produktfamilie im Hygienic Design entwickelt, die sich an EHEDG-Vorgaben orientiert. FDA-konforme Materialien und eine hochwertige TPE-Leitungsqualität garantieren eine hohe Resistenz gegenüber sauren und alkalischen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.

In der Spritzzone – auch Washdown-Zone genannt – können Lebensmittel in Kontakt mit Anlagenteilen kommen, gelangen aber nicht zurück in den Verarbeitungsprozess. Dort sind die Anforderungen an Steckverbinder und Leitungen entsprechend geringer. Für die Spritzzone bietet Escha leicht zu säubernde Anschlusstechnik mit kostengünstigen PVC-Kabeln. Auf Wunsch mit unserem neuen Kunststoffüberwurf für M12-Anschlusstechnik.

Die produktfreie Zone – auch Verpackungszone genannt – ist mit dem klassischen Indus­trieumfeld vergleichbar. Die Lebensmittel können dort nicht mehr mit Anlagenteilen in Kontakt kommen. Es werden keine aggressiven Reinigungsmittel oder Hochdruckgeräte eingesetzt. In dieser Zone können Kunden auf das Escha-Produktprogramm für die Sensor-/Aktor-Verdrahtung zurückgreifen.

Wie wichtige ist das Material, aus dem der Griffkörper besteht? Gibt es Materialien, die sich besser für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie eignen als andere?

Das Material für den Griffkörper des Steckverbinders ist extrem wichtig. Einerseits muss ein Material ausgewählt werden, das den spezifischen Anforderungen der Lebensmittelindustrie an Resistenz, Wechselwirkung und Temperaturbereich genügt. Andererseits muss es sich für den Umspritzprozess eignen und bearbeitbar sein. Wir arbeiten hier mit einer speziellen FDA-konformen TPE-Mischung. Das Mantelmaterial der Leitung und das Umspritzmaterial der Steckverbinder sind dabei speziell aufeinander abgestimmt, so dass die Produkte sich hervorragend in dem Umfeld bewähren. 

Kontakt

ESCHA GmbH & Co. KG

Elberfelder Str. 32
58553 Halver

+49 2353 708 800
+49 2353 708 400

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