Unterschiedliche Steckverbindergrößen und -serien bieten dem Anwender verschiedene Möglichkeiten: von klassischen Lösungen mit Signal- und Leistungssteckern bis hin zur Hybridverbindung. Der klassische Fall ist die  2-Stecker-Lösung. Mit körperlich klarer Trennung zwischen Daten und Versorgung bleibt die Komplexität der Verdrahtung vorerst in überschaubarem Rahmen. Getrennte Stecker, getrennte Gehäuse, getrennte Schirme – kein Problem, solange der entsprechende Platz vorhanden ist. Gefragt und gefordert sind heute jedoch Einkabellösungen. Die sogenannten Hybridlösungen eröffnen Potenziale zur Kostenreduktion, denn durch ihren Einsatz werden aus zwei Kabeln eins und aus zwei Steckverbindern einer. Folglich lassen sich der Installationsaufwand im Feld und der Platzbedarf reduzieren. Fazit: Zahlreiche Steckverbinder-Serien bringen die physikalischen Eigenschaften mit, um Endgerät oder Aktuator mit schnellem Ethernet anzusteuern und parallel dazu mit Spannung zu versorgen. Doch neben greifbaren Kriterien wie Bauraum, Leistungsdaten, Kabel- und Litzenquerschnitten oder Verarbeitungskriterien sollte immer auch die Applikation im Zielmarkt bewertet werden. Umfeld der Endanwendung und Umgang des Anwenders bzw. des Anwendungspersonals mit dem Stecksystem sind wichtige Aspekte, die manchmal auch über den rein technischen Gesichtspunkten stehen können.

M23 RJ45

Die breitbandig etablierte Steckverbindergröße M23 hat auch auf diese Problemstellung eine Antwort. Im Stecksystem M23 RJ45 von Hummel werden dabei entsprechende RJ45-Patchkabel in einem robusten Metallgehäuse gekammert, um den ursprünglichen „Telefonstecker“ mit einem industrietauglichen, IP67-dichten Upgrade zu versehen. Die geschirmten Patchkabel werden entsprechend der Anforderung (z.B. Cat5 oder Cat 5e) vorkonfektioniert und im M23-Stecker integriert. Leistungsseitig kommt der klassische M23-Rundstecker zum Einsatz. Mit 6-/ 8- oder 9-poligen Einsätzen und Leistungsdaten von 28A/ 630 V ist er in der Lage, das Gros aller Applikationen abzudecken.

M16

Als Steckverbinder zur Signalübertragung kann hier auf die 10-polige Ausführung zurückgegriffen werden. Entsprechend Cat5e können die Datenpakete bis 100 Mbit pro Sekunde übertragen werden. Um das Endgerät mit ausreichend Power zu versorgen kann der Anwender zwischen 3-/ 7- oder 8-poligen Ausführungen wählen, die über Leistungsdaten von bis zu 20 A Nennstrom und 630 V Nennspannung verfügen. Setzt man Platzbedarf und Leistungsfähigkeit ins Verhältnis, so rangiert diese Steckergröße weit vorn.

M12

Bei der M12-Steckverbinder-Serie hat sich bereits sich in den vergangen Jahren die sogenannte D-Kodierung (gem. IEC 61076) zur Übertragung von Fast Ethernet etabliert. Der 4-polige Stecker liefert ebenfalls Bandbreiten von bis zu 100 MHz (Cat5e). Neu in dieser Baugröße sind indes die Leistungssteckverbinder M12 Power, die trotz extremer Miniaturisierung aufgrund neuer Materialien und Kontaktsysteme in der Lage sind, bis zu 16 A/ 630 V zu übertragen. Die EMV-Tauglichkeit ist dank 360°-Schirmauflage bei der Verarbeitung realisiert.

M23 Hybrid

Der neue M23 Hybrid (4+4+4) von Humml ist die kompakte All-in-One-Lösung für die Übertragung von Leistung, Industrial Ethernet (IE) und Signalen. Die Steckerserie vereint die separate, geschirmte Datenübertragung auf vier Kontakten nach CAT.5e mit einer hohen Leistungsverarbeitung auf weiteren 4-Leistungskontakten (bis 28 A und 630 V). Datenübertragungen bis 500 MBit/s sind aufgrund von getrennten Schirmpotenzialen problemlos möglich. Zusätzlich stehen vier weitere Kontakte zur Signalübertragung zur Verfügung. Der Konfektionierungsaufwand bleibt überschaubar, das Ethernet-Element wird nach Bestücken der übrigen Kontakte einfach seitlich in den Kontaktträger eingerastet.