Geschäftsbericht Balluff: Zufrieden mit 2016, guter Start ins Jahr 2017
Umsatzplus von 3,3 Prozent in 2016, 1.000 Mitarbeiter in den letzten 5 Jahren eingestellt
Mit einem Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 378 Mio. Euro (Vorjahr: 366 Mio. Euro) hat die Balluff Gruppe das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen. Nach dem zweistelligen Wachstumssprung im Jahr 2015 zeigt sich die Geschäftsführung mit dem Zuwachs 2016 zufrieden. Katrin Stegmaier-Hermle, als geschäftsführende Gesellschafterin verantwortlich für den kaufmännischen Bereich: „Wir sind mit Sensorik-, Identifikations- und Netzwerk-Lösungen für die industrielle Automation seit langem auf einem konstanten Wachstumspfad. Allein in den vergangenen drei Jahren wuchs unser Umsatz um 19,2 Prozent. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von jährlich 6,4 Prozent. Zudem haben wir gut gewirtschaftet.“ Das EBIT verbesserte sich im Geschäftsjahr 2016 von 28 auf 33 Mio. Euro im Jahr 2016. Damit hat Balluff eine Umsatzrentabilität von neun Prozent erreicht (im Vorjahr 7,8 Prozent).
Außergewöhnlich gutes erstes Quartal zeigt Spielraum für Wachstum
In das aktuelle Jahr ist Balluff extrem gut gestartet. Zum Stichtag 31. März weist das Unternehmen ein Umsatzplus von 22,7 Prozent aus. Der Gruppenumsatz stieg in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres im Vorjahresvergleich von 93,0 Mio. auf 114,1 Mio. Euro. Besonders hohes Wachstum verzeichnete die Gruppe auf dem nordamerikanischen Markt (36,2 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (42,6 Prozent). „Einige Projekte aus 2016 konnten wir erst in diesem Jahr fakturieren“, erläutert Stegmaier-Hermle. „Allerdings kann man aus dem gelungenen Jahresauftakt noch nicht auf das Gesamtjahr schließen. Dazu ist das politische Umfeld auf wichtigen Märkten zu unsicher.“ Unabhängig davon rechnet sie aber mit einem deutlichen Wachstum für das ganze Jahr: „Unser Ziel steht: 2019 wollen wir die Marke von 500 Mio. Euro überschreiten.“ Als Familienunternehmen weist Balluff eine Eigenkapitalquote von 76 Prozent aus, ist damit außerordentlich solide aufgestellt und verfügt über die finanzielle Unabhängigkeit, um in weiteres Wachstum zu investieren.
Mehr als 1.000 neue Mitarbeiter in fünf Jahren eingestellt
Allein in den vergangenen fünf Jahren hat Balluff mehr als tausend neue Mitarbeiter eingestellt. Zum Jahresende 2016 beschäftigte die Gruppe 3.263 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.079), davon rund 980 am Standort Neuhausen. Am Stammsitz bereiten sich derzeit 80 Auszubildende und Studenten an der Dualen Hochschule auf künftige Aufgaben vor. „Wenn man sieht, gegen welche starken Arbeitgebermarken wir uns in der Region Stuttgart durchsetzen müssen, freut es uns, dass wir als attraktiver Arbeitgeber gesehen werden. Wir gestalten mit dieser großen Zahl junger Menschen aktiv und nachhaltig unsere Zukunft. Die hohe Loyalität unserer Mitarbeiter zeigt uns, dass dies auch geschätzt wird“, sagt Stegmaier-Hermle.
Nutzen der Digitalisierung
Welchen Nutzen die Digitalisierung für die Kunden von Balluff hat, erläutert Geschäftsführer Florian Hermle. „Intelligente Systeme transformieren die Daten in wertvolle Information – die zu jeder Sekunde in Echtzeit das System Fabrik beschreibt. Nur so wird aus einer automatisierten Produktion eine wirklich smarte Fabrik“, betont Hermle. Er erläutert die Entwicklung von bisherigen streng hierarchisch aufgebauten Automatisierungspyramiden hin zu einem Netzwerk aus vernetzten, dezentralen Systemen. Damit würden Signale, die bisher nur zum Steuern der Anlage verwendet werden, aufgewertet und könnten durch Kombination und Anreicherungen mit anderen Daten zur Verbesserung der Prozesse, zur Steigerung der Qualität und zur Erhöhung der Produktivität genutzt werden.
Volle Transparenz zu jedem Zeitpunkt
„Beispielsweise in der Automobil- und Zulieferindustrie, in der wir traditionell sehr stark vertreten sind, haben die Hersteller zum Teil extrem teure Werkzeuge und Anlagen in ihrer Fertigungslinie. Die Qualitätsstandards sind sehr hoch. Sehr enge Toleranzen müssen eingehalten werden. Und da die einzelnen Schritte in der Produktion minutiös aufeinander abgestimmt sind, bedeutet der Ausfall einer Anlage oder eines Werkzeuges häufig teuren Stillstand der gesamten Produktion“, so Hermle. „In einem cyber-physischen Netzwerk haben Hersteller zu jedem Zeitpunkt volle Transparenz über das Geschehen in der Produktion. Unregelmäßigkeiten, die auf einen bevorstehenden Anlagenausfall hindeuten, werden sofort erkannt. Werkzeuge melden laufend ihren Abnutzungszustand. Und Störungen in der Logistik sind erkennbar, bevor sie zu einem Stillstand führen“, betont der Geschäftsführer.
Überproportionale Investition in Forschung und Entwicklung
Als einer der Schrittmacher in der industriellen Automatisierung legt das Unternehmen seinen Fokus auf Forschung und Entwicklung. Michael Unger, Sprecher der Geschäftsführung, betont: „Unsere Produkte und Lösungen sind Schlüsselkomponenten in der digitalen Fabrik – als Datenerzeuger, Datensammler und Informationsverteiler.“ Damit das so bleibt, investiert das Unternehmen überproportional viel in Forschung und Entwicklung (F&E). Die F&E-Quote liegt bei 13,7 Prozent. Allein im Entwicklungshub am Stammsitz Neuhausen arbeiten rund 200 Experten an Sensorik-, Identifikations- und Netzwerklösungen für die industrielle Automation. 214 laufende Patente plus 33 Patentanmeldungen im vergangenen Jahr sind Früchte ihrer Arbeit.
Sensorik bleibt ein Wachstumsmarkt
Unger ist überzeugt, dass Balluff angesichts der aktuellen Trends und Entwicklungen auch langfristig eine ausgezeichnete Zukunftsperspektive hat: „Auch und gerade in einer veränderten Industriewelt gewinnen unsere hochwertigen und intelligenten Sensoren als Datenquelle an Bedeutung, denn sie sind die Konstante in der Industrie 4.0. So verzeichnet die Automatisierungsbranche aktuell sogar ein überdurchschnittliches Wachstum. Um diese Nachfrage bedienen zu können, entwickeln wir unsere Automatisierungslösungen stetig weiter. Unser globales Logistik- und Produktionsnetzwerk sowie der Fokus auf Wachstumsindustrien wie der Automobil- und Zulieferindustrie, der Verpackungs-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder der Energiewirtschaft helfen uns dabei, auch künftig unsere Wachstumsziele zu erreichen“, sagt Unger.