Leoni initiiert Performance- und Strategie-Programm
14.11.2018 -
Leoni hat den Konzernumsatz im 3. Quartal 2018 trotz einer gebremsten Geschäftsausweitung in einem schwierigen Marktumfeld im Vergleich zur Vorjahresperiode leicht auf 1,21 Mrd. Euro (Q3/2017: 1,19 Mrd. Euro) steigern können. Nach neun Monaten nahm der Umsatz um 5,7 Prozent auf 3,86 Mrd. Euro (9M/2017: 3,65 Mrd. Euro) zu, wobei ein organisches Wachstum von 7,7 Prozent erzielt wurde.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im 3. Quartal 2018 auf 38 Mio. Euro (Q3/2017: 45 Mio. Euro). Belastend wirkten sich insbesondere die reduzierten Abrufe europäischer und chinesischer Automobilhersteller, höhere Rohstoffpreise sowie der beginnende Produktionsauslauf eines umfangreich belieferten Fahrzeugmodells aus. Auch Vorleistungen für den Ausbau des Produktionsnetzwerks, der für das künftige Wachstum notwendig ist, schmälerten das Ergebnis stärker als erwartet. Im Neunmonatszeitraum sank das EBIT im Vergleich zum Vorjahr, das von 30 Mio. Euro Sondereffekten begünstigt gewesen war, von 187 auf aktuell 163 Mio. Euro.
Der Konzernüberschuss belief sich im 3. Quartal 2018 auf 23 Mio. Euro (Q3/2017: 26 Mio. Euro) und von Januar bis September auf 108 Mio. Euro (9M/2017: 124 Mio. Euro). Der Free Cashflow sank von Juli bis September 2018 auf -141 Mio. Euro (Q3/2017: -35 Mio. Euro). Im Wesentlichen basierte der Rückgang auf einem deutlich niedrigeren Umfang an Lieferverbindlichkeiten und einem geringeren Factoring-Volumen infolge der sich abschwächenden Geschäftsentwicklung, verzögertem Bestandsabbau sowie anhaltend hohen Investitionen in neue Kapazitäten und Modernisierungen zur Absicherung des Wachstums. Im Neunmonatszeitraum betrugen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 206 Mio. Euro und lagen damit rund 10 Prozent über dem Vorjahreswert (9M/2017: 187 Mio. Euro).
WSD: EBIT durch hohe Vorleistungen für künftiges Wachstums belastet
Lagen die Umsätze des Unternehmensbereichs Wiring Systems (WSD) im ersten Halbjahr 2018 noch deutlich über dem Vorjahr, so sanken sie im 3. Quartal leicht von 731 auf nunmehr 725 Mio. Euro. Darin spiegeln sich die Abschwächung der Automobilmärkte in Europa und China sowie die nachlassenden Abrufe für ein auslaufendes volumenreiches Fahrzeugmodell wider. Nach neun Monaten betrug der Umsatzanstieg dennoch gut 6 Prozent, der überwiegend aus eigener Kraft erzielt wurde. Das Segment-EBIT ging von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht von 21 auf 20 Mio. Euro zurück. Dabei belasteten insbesondere die anhaltenden Vorleistungen für den Ausbau von Fertigungskapazitäten, die zur Umsetzung der vor allem im Jahr 2017 neu gewonnenen Projekte und damit zur Absicherung des künftigen Wachstums notwendig sind. Betrachtet man den Zeitraum von Januar bis September 2018, so verbesserte sich das EBIT des Segments dank der guten Ergebnisse im ersten Halbjahr von 91 auf aktuell 107 Mio. Euro. Der Auftrags-bestand des Unternehmensbereichs WSD befand sich per Ende September 2018 mit 21,3 Mrd. Euro (31.12.2017: 21,6 Mrd. Euro) weiterhin auf einem hohen Niveau; davon entfiel knapp ein Viertel auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge.
WCS: Fortgesetztes organisches Wachstum
Der Unternehmensbereich Wire & Cable Solutions (WCS) verzeichnete im dritten Quartal 2018 einen Umsatzanstieg von 5,3 Prozent auf 480 Mio. Euro (Q3/2017: 456 Mio. Euro). Dazu trug das organische Wachstum 4,1 Prozent bei. Nach neun Monaten stieg der Segment-Umsatz um gut 5 Prozent, wobei die Ausweitung des Geschäfts aus eigener Kraft die negativen Effekte aus dem 2017 erfolgten Verkauf der Sparte für Hausgerätekabel überkompensierte. Von Juli bis September 2018 erwirtschaftete der Unternehmensbereich WCS ein EBIT von 18 Mio. Euro gegenüber 23 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die aktuelle Berichtsperiode war durch einen ungünstigen Produktmix im Industriegeschäft sowie durch gestiegene Rohstoffpreise beeinträchtigt. Nach neun Monaten 2018 ist ein Rückgang des Segment-EBIT von 91 auf nunmehr 56 Mio. Euro zu verzeichnen; dieser ist im Wesentlichen begründet durch einen positiven Entkonsolidierungseffekt von 24 Mio. Euro im Vorjahr sowie im aktuellen Berichtsjahr durch negative Bewertungseffekte aus dem Kupferbestand und Währungsänderungen. Der Auftragseingang des Unternehmensbereichs erhöhte sich von Juli bis September 2018 auf 499 Mio. Euro (Q3/2017: 462 Mio. Euro), woraus sich eine Book-to-Bill Ratio größer 1 ergibt.
Prognose: EBIT auf Niveau des um Einmaleffekte bereinigten Vorjahreswerts
Leoni hat im Oktober seine Jahresprognose 2018 angesichts des volatilen Marktumfelds und der unternehmenseigenen Entwicklung angepasst und dabei sowohl die Ergebnisse des dritten Quartals als auch die voraussichtliche Performance im restlichen Geschäftsjahr berücksichtigt. Demnach wird der Konzernumsatz im Gesamtjahr nur leicht auf rund 5 Mrd. Euro steigen; das EBIT wird sich etwa bei 196 Mio. Euro bewegen, was dem Niveau des um die positiven Einmaleffekte von circa 30 Mio. Euro bereinigten Ergebnisses des Vorjahres entspricht. Beim Free Cashflow vor Dividende ist mit einem negativen Wert von bis zu 150 Mio. Euro zu rechnen.
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