Hannover Messe erfolgreich beendet
12.04.2013 -
Vom 8. bis 12. April stand die Hannover Messe 2013 und damit die elf internationalen Leitmessen unter der Überschrift „ Integrated Industry". Was mit diesem Leitthema gemeint war, belegten die 6 550 Aussteller mit ihren innovativen Produkten und technologischen Lösungen aus der Industrie. Die fünf Kernthemen der Messe, Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien, Antriebs- und Fluidtechnik, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung eröffneten neue Perspektiven für Fachgespräche rund um Industrie 4.0.
Industrial Automation
Auf der Industrial Automation standen Prozess- und Fertigungsautomation sowie Systemlösungen für Produktion und Gebäude im Mittelpunkt. Das Leitthema „Integrated Industry" war dabei nicht nur auf den Ständen der Aussteller das beherrschende Thema - auch im „ Forum Industrial IT" wurde über die Fabrik der Zukunft diskutiert. Führende Roboterhersteller und Systemhäuser sorgten für einen „Aufmarsch der Roboter" und zeigten ihre neuesten Technologien und Lösungen für die Fertigungsautomation. In den Messehallen konnten die Fachbesucher Roboterlösungen live in Aktion erleben. Der Ausstellungsbereich Prozesstechnik rund um Themen wie Druck-, Füllstands- oder Temperaturmessung sowie Antriebs- und Regelungstechnik wurde durch Vortrags- und Diskussionsforen ergänzt. An allen fünf Messetagen bot die Efficiency Arena den Fachbesuchern Vorträge und Diskussionen rund um das Thema Energieeffizienz in industriellen Prozessen.
Motion, Drive & Automation (MDA)
Mit Bosch Rexroth stellte die MDA in diesem Jahr den Hermes-Award-Gewinner. Bosch Rexroth war für eine Software-Lösung ausgezeichnet worden. Generell hatten die MDA-Aussteller in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf intelligente integrierte Systemlösungen gelegt, die sich durch Effizienz und Nachhaltigkeit auszeichneten. Alle marktführenden Unternehmen der Branche waren auf der MDA vertreten und zeigten unter anderem Wälzlager, Getriebe, Kupplungen, Hydraulikzylinder und -aggregate, Filter, Ventile, Dichtungstechnik, Ölversorgungssysteme und Leistungselektronik. Die MDA wurde erneut von einem Forum begleitet, in dem alle aktuellen Trends und Technologien diskutiert wurden. In diesem Jahr ging es in erster Linie um Antriebstechnik für Windenergieanlagen, Dichtungstechnik, Condition-Monitoring-Systeme sowie um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Leichtbau.
Energy
Die Aussteller der Energy haben mit Spitzentechnologien belegt, welchen Beitrag sie zum weltweiten Umbau der Energiesysteme und damit zur Energiewende leisten können. Dabei wurde die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette präsentiert: Von der Energieerzeugung über die -versorgung, -übertragung, -verteilung und -speicherung bis hin zu neuen IT- und Marktmechanismen in einem Smart Grid. Im Mittelpunkt standen dabei Einsparpotenziale und mögliche Effizienzsteigerungen durch dezentrale Energieversorgungslösungen. Das betraf Energieeffizienzdienstleister und Kontraktoren sowie das gesamte Marktsegment rund um KWK und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK) sowie dezentrale Energieversorgung mit stationären Brennstoffzellen, die auf dem Gemeinschaftsstand Hydrogen + Fuel Cells gezeigt wurden. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Smart Grids, die intelligenten Netze. Diese wurden in einem eigenen Themenpark präsentiert und inhaltlich von einem Forum begleitet. Das am besten besuchte Forum der HANNOVER MESSE war erneut „ Life Needs Power". Dort diskutierten Experten aus Politik, Forschung und Industrie über alle Themen und Trends in der Energiewirtschaft. Hohe Aufmerksamkeit genoss auch das Forum Erneuerbare Energien, das inmitten des gleichnamigen Ausstellungsschwerpunkts über Wind- und Bioenergie, Photovoltaik sowie Solar- und Geothermie informierte.
Wind
Die Windenergie ist die treibende Kraft unter den erneuerbaren Energien. Mit einer weltweit installierten Leistung von mehr als 200 Gigawatt ging es auf der internationalen Leitmesse Wind vornehmlich ums Geschäft. Die marktführenden Hersteller, Zulieferer, Logistiker und Dienstleister präsentierten auf der Veranstaltung neue Konzepte und Technologien für On- und Offshore-Lösungen und nutzten das internationale industrielle Umfeld Messe, um auf ihre Kompetenz beim Umbau des Energiesystems hinzuweisen. Höhere Türme, größere Gondeln und längere Flügel sowie leistungsstärkere Getriebe tragen zu einer höheren Leistungsfähigkeit der Windenergieanlagen bei. Darüber hinaus haben optimierte Anlagen für Schwachwindstandorte ihren Anteil am effizienten Einsatz von Windenergie. Die Innovationsdynamik der Branche wurde auf der Wind einmal mehr deutlich.
Digital Factory
Erneut war die Digital Factory in Halle 7 das ITK-Zentrum. Wie wichtig die Informationstechnologie (IT) als Innovationstreiber für die Industrie ist, wurde an den Messeständen der Aussteller deutlich: PLM, ERP, MES oder CAx - die zentralen Themen der Veranstaltung waren ebenso Gegenstand der Fachgespräche wie die richtungweisenden Diskussionen rund um Industrie 4.0. Eigens dafür gründeten die Branchenverbände VDMA, ZVEI und Bitkom eine eigene Geschäftsstelle und gaben den Startschuss dazu auf der Messe. Entlang des Leitthemas „Integrated Industry" bildeten die Unternehmen anschaulich die Vernetzung der realen und digitalen Unternehmenswelt ab und diskutierten die besonderen Herausforderungen bei der Durchgängigkeit der Daten von der Produktentwicklung über Produktionsplanung und Produktion bis hin zum Service. Ein besonderes Highlight der Digital Factory war das erste CAE-Forum mit dem Fokus auf den Bereich der numerischen Simulation. Vertreter aus Industrie und Hochschule griffen in Fachvorträgen Themenbereiche wie IT-Services und Qualitätssicherung in der virtuellen Produktentwicklung auf.
ComVac
Einen kompletten internationalen Marktüberblick der Branche lieferten die Aussteller der ComVac. Ausnahmslos alle Marktführer waren vor Ort und präsentierten turnusgemäß im ungeraden Jahr der HANNOVER MESSE ihre Produkte und Lösungen aus der Druckluft- und Vakuumtechnik von der Erzeugung und Aufbereitung bis hin zur Verteilung und Anwendung in Maschinen und Systemen. Im Mittelpunkt standen moderne Lösungen, die mit deutlich niedrigerem Stromverbrauch, höherer Wartungsfreundlichkeit und ihren geringen Geräuschemissionen für deutliche Effizienzsteigerung im laufenden Einsatz sorgen. Ebenfalls stark nachgefragte Branchenthemen der Messe waren die klassischen Aftersales-Bereiche wie Wartung, Instandhaltung oder Service-Verträge sowie Beratungen und Analysen. Dazu gehörten die Simulation des Druckluftbedarfs, Leckagenortungen, die Auditierung und Evaluierung von Druckluftanlagen oder Möglichkeiten der Finanzierung. Das Fazit der ausstellenden ComVac-Unternehmen: Druckluft ist aus Industrie und Handwerk nicht wegzudenken.
Industrial Supply
Die optimierte Hallenstruktur sowie das umfangreiche Rahmenprogramm der Industrial Supply - allen voran die Suppliers Convention und das Werkstoff-Forum - kamen bei Ausstellern und Besuchern gleichermaßen gut an. Als weltweites Global-Sourcing-Event machte die Industrial Supply in den Hallen 4 bis 6 deutlich, wie eng die Zulieferindustrie in die Planungs- und Produktionsprozesse ihrer Kunden eingebunden ist. Dabei profitierte sie von der synergetischen Nähe zu den Themen der Oberflächentechnik, zu den Umwelttechnologien sowie zur Forschung und Entwicklung. Die Unternehmen präsentierten Komponenten und Verfahren, die bestmöglich auf die Kundenanforderungen zugeschnitten sind und sich intelligent in die Produktionsprozesse integrieren. Damit wurde auch der Bezug zum Leitthema „Integrated Industry" der HANNOVER MESSE sichtbar gemacht. Mit anwendungs- und lösungsorientierten Produkten und Technologien zu Themen wie Massiv- und Blechumformung, spanabhebend gefertigte Teile, Systeme und Baugruppen, Gießereiprodukte und Verschlusstechnik, Bedienelemente und Befestigungstechnik sowie Füge- und Klebtechnik punkteten die Aussteller der Industrial Supply bei ihren Besuchern. Ein besonderes Highlight bildeten erneut die Leichtbau-Themen, die als intelligente Lösungen gelten, um nachhaltig Effizienz zu optimieren. Im ersten Windkraft-Zulieferforum standen umwelt- und ressourcenschonende Produktionsprozesse, wettbewerbsfähige Logistik, neue Verfahrenstechniken und Werkstoffe sowie intelligente Fertigungstechnologien im Mittelpunkt.
SurfaceTechnology
Die SurfaceTechnology 2013 zeigte die gesamte Wertschöpfungskette der anwendungsorientierten Oberflächentechnik. Als Schlüsseltechnologie und Querschnittsbranche profitiert die Oberflächentechnik stets besonders vom Konzept der HANNOVER MESSE, denn ihre Kunden und Anwender finden sich in allen dort repräsentierten Branchen. Der neue Standort der SurfaceTechnology in Halle 3 war ein Erfolg. So kamen die Synergien zu den benachbarten Messen Research & Technology und Industrial Supply noch besser zum Tragen. Ein besonderes Highlight für die Besucher waren die zahlreichen Gemeinschaftsstände und Sonderpräsentationen, etwa zur Lackiertechnik oder zu nanobasierenden Anwendungen und Verfahren für Hightech-Oberflächen. Das Forum Oberflächentechnik befasste sich mit der Bedeutung der Oberfläche im Zusammenspiel mit dem darunterliegenden Grundmaterial eines Produkts.
IndustrialGreenTec
Die Austeller der IndustrialGreenTec gingen mit ihrem breiten Angebot an Veranstaltungen rund um Umwelttechnologien noch intensiver auf die Bedürfnisse und Fragen kleinerer und mittlerer Unternehmen aus dem In- und Ausland ein. In Workshops und Konferenzen konnten die internationalen Fachbesucher von den Pionieren nachhaltiger Produktionsprozesse lernen. Dabei waren vor allem „Best-Practice-Beispiele" im Hinblick auf Ressourceneffizienz und -schonung wichtige Bestandteile der Messe. Ein Veranstaltungs-Highlight war die IndustrialGreenTec-Conference, bei der sich alles um die Frage drehte, wie sich nachhaltige Produktionsprozesse in die Tat umsetzen lassen und Unternehmen hiervon profitieren können.
Research & Technology
Technologietransfer und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bildeten den Kern der Research & Technology. Die ausstellenden Institute, Universitäten und Unternehmen in der Halle 2 diskutierten im Schulterschluss mit Wirtschaft und Politik über notwendige technologische Neu- und Weiterentwicklungen, um den Herausforderungen der sich schnell entwickelnden Industrie zu begegnen. Dabei stand das Leitthema „Integrated Industry" ebenso im Mittelpunkt wie Industrie 4.0. Der Austausch von Ideen-Anbietern mit Ideen-Nachfragern sowie von Entscheidern mit kreativen Köpfen bildete den Kern von tech transfer - Gateway2Innovation. An den einzelnen Themenständen der Research & Technology wie Adaptronik, World of Nano, Bionik, Organische Elektronik, Textile Solutions sowie in der F&T-Arena wurde das Potenzial aus der Forschung und Wissenschaft für die Industrie deutlich sichtbar.
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