Automatisierung

Frequenzumrichter in einem Leistungsbereich von bis zu 5,3 MW

18.05.2016 -

Als Spezialist in der Antriebstechnik sorgt Danfoss mit seinen Frequenzumrichtern in einem Leistungsbereich von bis zu 5,3 MW dafür, dass Maschinen, Anlagen und nahezu alle Anwendungen in der Automatisierung von verbesserter Energieeffizienz, niedrigeren Kosten und optimierter Produktivität profitieren. Damit das konstant so bleibt, sorgt ein umfangreiches Paket an Dienstleistungen für schnelle Unterstützung im Service-Fall. Wir sprachen mit Rainer Salomon, Director Service Central & Eastern Europe Danfoss Drives darüber, wie Service bei Danfoss konkret aussieht und was genau im High-Power-Reparatur- und Test-Center in Offenbach passiert.

1. Herr Salomon, Sie waren am Aufbau des Danfoss High-Power-Reparatur- und Test-Centers in Offenbach maßgeblich beteiligt. Welche Ziele verfolgen Sie primär im Service-Bereich und wie differenzieren Sie sich damit von anderen Marktteilnehmern?

In einem Markt, in dem sich die Produkte immer ähnlicher werden, muss sich ein Unternehmen zusätzlich in anderen Bereichen deutlich gegenüber den Marktbegleitern abheben. Danfoss Drives hat daher seit jeher auf eine starke Unterstützung seiner Kunden gesetzt, sowohl vor dem Kauf durch umfassende Beratung unserer Spezialisten, bei Inbetriebnahme wie auch durch individuell anpassbare Service-Pakete während des laufenden Betriebs oder in einem Fehlerfall.
So bieten wir einen mehrstufigen Service. In der ersten Stufe erreicht der Kunde rund um die Uhr ganzjährig unsere Hotline, die mit erfahrenen Spezialisten besetzt ist. Finden sie keine Lösung, sind wir innerhalb von 24 Stunden vor Ort. Für kritische Anlagen können Kunden einen Wartungsvertrag mit 4 Stunden Reaktionszeit abschließen.
Lassen sich Geräte nicht vor Ort Instand setzen, was aufgrund eines mit allen gängigen Ersatzteilen ausgestatteten Reparaturkoffer meist der Fall ist, nutzen wir das High-Power Reparatur- und Test-Center. Hier lassen sich Geräte schnell reparieren, bestimmte Funktionen  testen und Anlagen optimieren. Aufgetretene Fehler erfassen wir in einer globalen Datenbank, um so die Qualität weiter zu verbessern.  

2. Sie fassen Ihre Dienstleistungen unter der Marke DrivePro zusammen. Was genau steckt dahinter?

DrivePro gibt dem Kunden die Möglichkeit, ein genau auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Servicepaket zu erhalten. Denn jede Anwendung hat ihre eigenen Anforderungen. Daher lässt sich nicht DAS einzige und für alle Fälle richtige Serviceangebot erstellen und allen anbieten. Vielmehr bestimmen eine Vielzahl von Faktoren, was für eine Anlage oder einen Kunden wirklich wichtig ist: Benötigt er sehr kurze Reaktionszeiten, wie beispielsweise in der Chemie, Ersatzteilpakete, weil die Anlage schlecht zu erreichen ist, braucht er proaktive Wartung und Services, damit es erst gar nicht zu Ausfällen kommt? Wir können dem Kunden für jeden dieser Fälle genau das richtige Angebot zusammenstellen.
Daneben fallen auch Services wie unser umfangreiches Schulungsangebot, eine 365 Tage-Hotline oder auch Netzanalysen unter die DrivePro Dienstleistungen.
Insgesamt umfasst das Paket bis zu sieben Einzelleistungen von erweiterter Gewährleistung bis zu Fernwartung und –diagnose.

3. Sie verfügen über einen Trainingsbereich für Ihre eigenen Techniker und die Mitarbeiter Ihrer Partner. Dabei ist Ihnen die Praxis ganz besonders wichtig. Wie läuft so ein Training ab, bis der Techniker dann schließlich auf die Kunden „losgelassen“ wird?

Alle Danfoss Trainings – gleichgültig ob für Kunden, eigene Techniker oder von den Partnerfirmen – setzen auf einen hohen Praxisanteil. Die Teilnehmer erhalten eine theoretische Einführung, dann geht es ans Gerät. Von der Inbetriebnahme verschiedener Applikationen bis hin zum Zerlegen des Umrichters mit allen notwendigen Messungen und Vorsichtsmaßnahmen – je nach Schulung nehmen diese angepassten, praktischen Inhalte einen großen Raum ein.
Daneben beginnen wir im verstärkten Maße bis Ende des Jahres ein Competence Mapping bei unseren und den Technikern der Partner einzuführen. Damit lässt sich dann feststellen, welcher Techniker in welchem Bereich Erfahrungen gesammelt hat und wo seine Stärken, aber gegebenenfalls auch, wo noch Schulungsbedarf liegt. Dies sichert für den Kunden, dass alle Techniker einen vergleichbaren, hohen Wissenstand für die Reparatur und Wartungsarbeiten haben.

4. Wie wird die weitere Entwicklung des ganzen Themas Service-Center auf globaler Ebene bei Danfoss aussehen? Was wird in diesem Zusammenhang bei Ihnen vor Ort in Offenbach passieren?

Aufgrund des Erfolgs des High-Power Reparatur- und Service-Centers hier in Offenbach laufen direkt mehrere Projekte. Zum einen erweitern oder ergänzen wir hier in Offenbach das Center durch eine Reparaturstation für Turbo-Cor-Produkte. Zum anderen gibt es die Bestrebung, solche Center nach dem hiesigen Vorbild auch in anderen Regionen der Welt zu errichten, die dann vernetzt dem Kunden einen noch besseren Service weltweit bieten. Dazu gehören dann ach sogenannte Service-Hubs, die neben den Ersatzteilen auch Austauschgeräte bereithalten. Aber Genaueres ist noch in Planung.

5. Welche Reparaturzeiten veranschlagen Sie im Durchschnitt, und was macht der Kunden in der Zwischenzeit mangels Gerät? Wie erfährt der Kunde, was genau das Problem mit seinem Gerät war?

Wir beziffern die Reparaturzeit mit maximal 10 Arbeitstagen. Danach erhält der Kunde sein Gerät zurück, zusammen mit einem Reparaturbericht, der Grund des Ausfalls und durchgeführte Reparaturen auflistet. Wenn diese Zeit zu lange ist, oder die Anlage einen sofortigen Wideranlauf erfordert, können wir dem Kunden Ersatzgeräte für die Reparaturzeit oder auch Austauschgeräte bereitstellen. Das können sowohl Neugeräte wie auch sogenannte Refurbished-Geräte sein, also Frequenzumrichter, die von uns komplett gecheckt, auf den neusten Stand und abschließend geprüft sind. Auch auf diese Geräte gibt es eine Gewährleistung.

6. Ihre Prüfverfahren erfordern – das liegt in der Natur der geprüften Geräte – eine Menge an Energieeinsatz. Wie vereinbaren Sie das mit dem „grünen“ Gesamtansatz des Unternehmens Danfoss?

Wir testen hier große Leistungen unter Last, wie an den großen Motoren erkennbar. Das erfordert zwar erst einmal Energie – allerdings befinden sich die als Last geschalteten Motoren ja im generatorischen Betrieb. Das heißt wir nutzen die von diesen Motoren erzeugte Leistung und speisen sie mittels einer Revcon-Einheit zurück ins Netz. So reduziert sich der Energieaufwand für den Test auf die Verluste im System, und passt so optimal in die Ausrichtung des Konzerns als Anbieter von energieeffizienten Lösungen in allen Geschäftsbereichen.


7. Wie stellen Sie sicher, dass die Netzrückwirkung ihrer Frequenzumrichter minimal gehalten werden kann?

Danfoss Frequenzumrichter sind schon von Hause aus mit allen notwendigen Filtern ausgestattet, um die Netzrückwirkungen so niedrig wie möglich zu halten. Dazu haben wir beispielsweise Zwischenkreisdrosseln im Gerät integriert, und der Kunde kann zusätzlich schon bei der Bestellung weitere Filter auswählen, die ebenfalls direkt im Gerät integriert sind. So spart er Platz, Zeit, Verkabelungsaufwand und damit letztlich auch Zusatzkosten.
Sollten trotzdem in der Anlage Probleme mit Netzrückwirkungen auftreten, beispielsweise durch andere Komponenten oder auch Vorbelastung der Anlage, helfen wir mit Netzanalysen, diese zu erkennen – auch in welchem Umfang sie auftreten. Damit können wir dann eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Lösung bestimmen, denn wir haben alle notwendigen Gegenmaßnahmen, sowohl aktive wie auch passive Filter im Angebot. Zudem haben wir mit der HCS-Software eine Simulationslösung, mit der wir mögliche Probleme schon im Vorfeld bestimmen und auf mögliche Probleme in der Anlage hinweisen können. Diese Software ist eine Online-Lösung, die auch den Kunden zur Verfügung steht.

8. Ich durfte in Ihrem Museum auf Zeitreise gehen - vom ersten Frequenzumrichter aus den Sechzigerjahren bis zu den neuesten Produkten. Wie hat sich der Danfoss-Service in dieser Zeit verändert?

Service war schon immer ein wichtiger Baustein für Danfoss. Frequenzumrichter verfügen über immer mehr Funktionen und Möglichkeiten, was natürlich mit einer gesteigerten Kundenerwartung an den Service einhergeht. Zudem ist die Reduktion von Stillstands-Zeiten und Senkung von Lagerkosten auf Kundenseite zunehmend wichtiger Aspekt. Die optimale Nutzung der Investition Frequenzumrichter ist für den Kunden sehr wichtig.
Um diesen Kundenanforderungen gerecht zu werden, hat Danfoss über die Jahre sein Servicenetzwerk massiv ausgebaut und arbeitet weltweit beispielsweise mit zertifizierten Systempartnern zusammen. Sehr kurze Reaktionszeiten basierend auf einer klaren Lagerstrategie - lokal/ regional/ global - sind die Folge. Der direkte Kontakt zu qualifizierten Applikationsspezialisten ist dabei ein Kernpunkt im Rahmen dieses Konzepts.

Kontakt

Danfoss GmbH

Carl-Legien-Str. 8
63073 Offenbach
Deutschland

+ 49 69 80885 40

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