Automatisierung

Drehzahlen bei der Flugzeug-Betankung sicher erfassen, anzeigen und kontrollieren

17.05.2016 -

In der zivilen Luftfahrt erfolgt die Betankung von Flugzeugen in der Regel am Boden. Flughäfen halten große Mengen an Kerosin vor, die durch ein Leitungssystem bis an die Gate- und Parkpositionen der Flugzeuge geführt werden. Seltener wird der Treibstoff aus einem Tankwagen, oder gar per Luftbetankung  direkt in das Flugzeug gepumpt. Besonders kleinere Flughäfen greifen eher auf Tankwagen zurück. Während des Tankvorgangs muss die Strömungsgeschwindigkeit unbedingt beachtet werden, was mittels mechanischer Anzeigen erfolgen kann.

Strömungsgeschwindigkeit anzeigen
Der Flughafen Frankfurt verfügt beispielsweise über eine Tanklagerkapazität von rund 186.000 Kubikmetern. Vom Tanklager aus wird der Treibstoff über Hydrantensysteme an die einzelnen Flugzeugabstellpositionen weitergepumpt. Dort werden so genannte Servicer (Hydrantenmesswagen) zur Betankung der Flugzeuge an den Pits, das heißt den Entnahmestellen, angeschlossen. Sie filtern, regeln und messen die an  die Flugzeuge abgegebene Kerosinmenge. Ob Betankung am Boden aus einem Lagertank oder mittels Tankflugzeug - es ist sicherheitsrelevant, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Flugzeugtreibstoffs kontinuierlich überwacht wird. Die Strömungsgeschwindigkeit entspricht der Dichte des Volumenstromes und beschreibt den Transport des Eigenvolumens von Flüssigkeiten oder Gasen. Abgesehen von der Kontrolle der getankten Treibstoffmenge ist es für eine optimale und problemlose Betankung von absolut entscheidender Bedeutung, die Strömungsgeschwindigkeit zu beachten.

Mechanischer Anzeiger
Um die Strömungsgeschwindigkeit an der Transfermesseinrichtung anzuzeigen, ist ein mechanischer Anzeiger erforderlich. Aufgrund der gefährlichen Umgebungsbedingungen (Ex-geschützte Umgebungen) am Flughafen muss der Anzeiger zwingend mechanischer Art sein, und er muss ohne äußere Energieversorgung auskommen. Der Anzeiger muss bei den Temperaturschwankungen im Außenbereich zuverlässig arbeiten und darf sich nicht von den Befestigungspositionen beeinflussen lassen. Er muss ferner vollständig gegenüber jeglichen atmosphärischen Bedingungen abgedichtet sein und einer regelmäßigen Niederdruckreinigung standhalten.

Die mechanischen Anzeiger, die Rheinmetall RHEINTACHO bereits vor über vierzig Jahren entwickelt hat, nutzten das Wirbelstromprinzip. In den neunziger Jahren wurden diese Anzeiger für Anwendungen in Strömungsmessgeräten angepasst. In einer der Anwendungen, für die Rheinmetall RHEINTACHO seine mechanischen Anzeiger liefert, tritt der Flugzeugtreibstoff in einen Großmengenzähler ein, in dem eine Motorwelle von einem Propeller angetrieben wird, welche dann die Anzeige auslöst beziehungsweise betreibt.

Es sind verschiedene Systeme für den Anschluss an den Anzeiger erhältlich, einschließlich Mitnehmerantrieb, Vollschaft- oder Getriebeeingang, wodurch sich ein breites Spektrum an Nutzungen entsprechend dem Kundenbedarf ergibt. Kundenspezifische Skalen und Anschlüsse sind bei RHEINTACHO Teil des Standardprogramms. Lose bis zu einer mittleren Größe werden in den hauseigenen Betriebseinrichtungen gedrucktproduziert. Das ermöglicht eine von den Kunden sehr geschätzte Flexibilität.

Prinzip Wirbelstromtachometer
Im Portfolio der seit mehr als 40 Jahren hergestellten Wirbelstromtachometern ist seit dem Jahr 2000 eine spezielle Produktfamilie zur Nutzung als Durchflussmengenmesser in der Flugzeugbetankung verfügbar. Die Geräte bieten aufgrund ihrer Konstruktion und Art einen geringen Verschleiß und eine lange Lebensdauer. Sie eignen sich besonders für Anwendungen in explosionsgeschützten Bereichen, da der von einem rotierenden Dauermagneten in einem federmontierten Zylinder erzeugte Wirbelstrom in gefährlichen Bereichen, wie zum Beispiel in der Betankungsumgebung, keine Gefahr darstellt. Das entstehende Drehmoment dreht den Zylinder und bewegt die Anzeigenadel im Verhältnis zur Drehzahl der rotierenden Welle.

Robuste Konstruktion
Der mechanische Anzeiger benötigt nur einen sehr niedrigen Drehzahleingang, um keine Beschränkung durch die Anzeigeabweichung der Strömungsrate innerhalb des Transfersystems zu verursachen. Der Anzeiger verfügt im Bereich von 20 °C bis 40 °C über einen vollständigen Temperaturausgleich und ein bewährtes Abdichtungssystem der Vorderseite, um das Eindringen von Feuchtigkeit oder Verunreinigungen in das Instrument zu verhindern. Die Produkte sind robust und zuverlässig sowie einfach zu bedienen. Die Skalen lassen sich kundenspezifisch anpassen, um gewünschten Instrumentierungsanforderungen zu entsprechen, während sich gleichermaßen Designelemente oder Elemente des unternehmenseigenen Erscheinungsbildes in die Produkte einbinden lassen.

Kontakt

TÜV Rheinland

Am Grauen Stein 1
51105 Köln

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