Bei kleinen Anlagen verbinden selbst AS-Interface-Anhänger ihre Sensoren und Aktuatoren mittels Parallelverdrahtung. Das kann sich nun ändern: Mit der 24-Volt-As-i-Technologie sparen Anlagenbetreiber das erforderliche 30-Volt-Netzteil ein. Schon ab drei E/A-Modulen rechnet sich diese Einsteiger-Variante.

AS-Interface vernetzt Sensoren und Aktuatoren einfach und kostengünstig. Dies gilt für mittlere und große Anlagen gleichermaßen wie für kleine. Doch in der Vergangenheit sorgte das Wort klein immer wieder für Diskussionsbedarf: Was heißt klein? Sind hier Anwendungen ab zehn Modulen gemeint? Oder schon ab fünf? Wann immer Branchenexperten in Vergleichsrechnungen versuchten, die Frage zu beantworten, tauchte stets eine Position auf, die die Einstiegsschwelle nach oben versetzte: das AS-Interface-Netzteil mit einer Nennspannung von 30 Volt. Bei Anwendungen mit 20 oder mehr Modulen machen sich diese Kosten kaum bemerkbar, anders bei Mini-Applikationen, betrachtet man die Kosten pro E/A-Knoten.
Genau dieses Netzteil kann man sich jetzt mit 24-Volt-AS-i sparen. Dabei handelt es sich um eine speziell für kleine Anlagen und Funktionsbaugruppen entwickelte Einstiegs-Variante von AS-Interface, die sich mit der ohnehin im Schaltschrank vorhandenen 24-Volt-Versorgungsspannung betreiben lässt. Schon ab drei Modulen gewinnt damit der Bus das Kostenrennen gegen die anachronistische Parallelverdrahtung. Neben Geld spart der Anwender so Platz im Schaltschrank und Zeit bei der Montage und der Dokumentation.

Netzwerkausdehnung reduziert sich
Die technischen Limits, die mit dem Einsatz von 24-Volt-AS-i verbunden sind, lassen sich bei Maschinen mit drei bis 15 Slaves, um die es hauptsächlich geht, verschmerzen. Hier spielt es meist keine Rolle, dass sich die Netzwerkausdehnung reduziert – von 100 auf 50 Meter. Die systematischen Vorteile von AS-Interface bleiben indes auch bei 24-Volt-AS-i erhalten: der minimale Verdrahtungsaufwand und die einfache Inbetriebnahme beispielsweise, die leichte Bedienung, die Diagnosefunktionen und das Zusammenspiel mit anderen Automatisierungssystemen. Zudem ist die Entscheidung für 24-Volt-AS-i keine Entscheidung für die Ewigkeit: Sollte sich der Anwender für eine Erweiterung der Applikation entscheiden, installiert er einfach ein 30-Volt-Netzteil dazu und arbeitet fortan mit dem AS-i-Standard weiter.
Damit die Kommunikationstechnologie von AS-Interface auch mit 24 Volt so funktioniert wie man es von AS-i gewohnt ist, mussten konstruktive Herausforderungen gemeistert werden. Optimiert wurde beispielsweise die Datenentkopplung, eine spezielle Baugruppe mit der AS-i-Signale erzeugt werden und die wesentlich zur Störfestigkeit des nicht geerdeten Netzwerkes beiträgt. Wichtig ist vor allem ein geringer Spannungsabfall, um die Energie optimal zu nutzen.

Konzept steht seit Jahren
Unter dem Namen AS-i Power24V war die Idee der 24-Volt-Technologie im Rahmen eines Future-Workshops der AS-International Association bereits vor einigen Jahren auf den Weg gebracht worden. In diesem Zusammenhang konnte das Konzept in zahlreichen Härtetests im Kreis der AS-i Mitglieder auch seine Praxistauglichkeit beweisen. Jetzt hat Bihl+Wiedemann die erste Gateway-Serie dafür entwickelt. Zunächst stehen Anschlussmöglichkeiten an Profibus, Profinet, CC-Link, Modbus TCP, EtherNet/IP und EtherCAT zur Verfügung. Weitere Modelle sind in Vorbereitung.