Automatisierung

DC-Kleinstmotoren in Endodontie-Systemen unterstützen Ärzte bei schwierigen Wurzelbehandlungen

28.05.2015 -

Zähne, deren Wurzeln sich entzündet haben, mussten vor noch nicht allzu langer Zeit entfernt werden. Heute können sie gerettet werden - mit einem Zahnarzt, der sein Handwerk versteht und dem richtigen Endodontie-System. Hier sorgen laufruhige Kleinstantriebe dafür, dass die Wurzelbehandlung für den Patienten so angenehm wie möglich wird.

Die häufigsten Behandlungen, die ein Zahnarzt im Bereich der Endodontie vornimmt, sind die am Wurzelkanal. Sein Ziel es, den betroffenen Zahn trotz entzündeter Pulpa (im Volksmund Zahnnerv) zu erhalten. Dazu entfernt der behandelnde Arzt den „Nerv", reinigt den Wurzelkanal und füllt ihn. Die einzelnen Schritte erfordern dabei große Sorgfalt, schließlich soll der Patient nach der Behandlung möglichst lange schmerzfrei bleiben. Neue Techniken und Systeme sorgen nun dafür, dass heute auch schwierige Wurzelbehandlungen erfolgreich und mit möglichst geringer Patientenbelastung durchgeführt werden können. Dazu leistet die moderne Antriebstechnik einen wichtigen Beitrag: DC-Kleinstantriebe sind die treibende Kraft neuer Endodontie-Systeme, die heute in Zahnarztpraxen immer häufiger anzutreffen sind.

Leise Technik, die gut in der Hand liegt
Eines dieser Endodontie-Systeme ist das Endo Motorsystem TCM Endo R11 der Schweizer Firma Nouvag. Es erleichtert dem Zahnarzt die Reinigung und Bearbeitung des Wurzelkanals und besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: der Steuereinheit, die dem Arzt auf einem Display alle wichtigen Informationen anzeigt, dem Fuß-Pedal, das als An- und Ausschalter fungiert und dem Handteil. Letzteres setzt sich zusammen aus dem Handstück mit der Antriebseinheit und einem Winkelstück mit auswechselbaren Feilen, das ein ergonomisches Arbeiten auch an unzugänglichen Stellen ermöglicht.

Einen geeigneten Antrieb für das Handstück zu finden war nicht einfach: Gefragt waren kompakte Abmessungen sowie ein Drehmoment von 1 bis 5 mNm im Drehzahlbereich von 60 bis 500 U/min. Nouvag wünschte sich des Weiteren einen vibrationsarmen und leisen Betrieb, um ein präzises und konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen und weder Arzt noch Patient durch unangenehme Geräusche während der Behandlung zu belästigen.

Auch Getriebegeräusche sollten daher vermieden werden. Da der Zahnarzt in der Mundhöhle agiert, übertragen sich Schall und Vibrationen direkt in den Gehörgang, sind also für den Patienten besonders deutlich zu hören und oft mit negativen Assoziationen verknüpft. Dank ihrer Laufruhe haben sich die DC-Kleinstmotoren aus dem Faulhaber-Programm für dieses Einsatzfeld als besonders geeignet erwiesen. Die in den Handstücken des Endo-Systems eingesetzten Antriebe der Baureihe 1524 sind bei einem Durchmesser von 15 mm lediglich 24 mm lang und ließen sich dadurch gut integrieren. Aufgrund ihrer Leistungsdichte sind die Motoren kompakt und leicht. Sie wiegen lediglich 18 g, schließlich soll mit dem System auch bei längerer Behandlungsdauer ein präzises, ermüdungsfreies Arbeiten gewährleistet werden. Der Motor wurde mit einem zweistufigen, laufruhigen Stirnradgetriebe kombiniert, das ein Untersetzungsverhältnis von 11,9:1 aufweist. Zusammen mit dem Motor ergibt sich so eine nur 33 mm lange Antriebseinheit.

Rastmomentfreier Lauf
Von anderen Ausführungen unterscheiden sich die Faulhaber-DC-Kleinstantriebe hauptsächlich im Aufbau: Ihr Rotor ist nicht auf einen Eisenkern gewickelt, sondern besteht aus einer freitragenden, in Schrägwicklung hergestellten Kupferspule. Dieser als Glockenanker bezeichnete Rotor wiegt deshalb wenig und überzeugt durch ein geringes Trägheitsmoment und rastmomentfreien Lauf. So bieten die Motoren hohe Dynamik und präzisen Gleichlauf. Bei Motoren mit kleiner Leistung haben sich die Edelmetall-Kommutierungssysteme zudem wegen ihres geringen Übergangswiderstands bestens bewährt. Dank ihrer linearen Charakteristik lassen sich die DC-Kleinstmotoren zudem einfach regeln, die Ansteuerung ließ sich gut in die Steuerung des Endodontie-Systems integrieren.

Von diesen Eigenschaften können Anwender auch in anderen Anwendungen profitieren. Die Kleinstmotoren stehen mit Durchmessern von 6 bis 22 mm zur Verfügung, Faulhaber ergänzt sie mit hochauflösenden Encodern, Präzisionsgetrieben und Steuerungen. Für besondere Anforderungen lassen sie sich zudem modifizieren. Zu den häufigsten Anpassungen gehören: Vakuumtauglichkeit, Erweiterung des Temperaturbereichs, modifizierte Wellen, andere Eingangsspannungen sowie kundenspezifische Anschlüsse oder Stecker. Entsprechend breit gefächert ist das Anwendungsspektrum; es reicht von der Medizin- und Kameratechnik bis hin zu Robotik oder beliebigen Automatisierungsaufgaben.

In den neuen Endodontie-Systemen haben sich die DC-Kleinstantriebe mittlerweile bewährt. Bereits seit Mitte 2014 profitieren Zahnärzte und Patienten von der effektiven Behandlung bei Zahnwurzelerkrankungen.

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