Der Bildverarbeitungsexperte Bi-Ber hat für den Hersteller eines High Definition Tangible Multitouch LCD-Systems (HDTML) eine Softwarelösung implementiert, die vier Kameras synchronisiert und Gegenständen in den jeweiligen Objektfeldern erkennt und koordiniert. Das für die Produktpräsentation konzipierte HDTML-System vereint die Funktionen eines Multi-Touch-Geräts mit denen eines Tangible User Interface, das die Interaktion mit der Maschine mittels physikalischer Objekte ermöglicht. Mehrere Benutzer können den Bildschirm gleichzeitig mit beiden Händen berühren und dabei Informationen abrufen: So lässt sich z.B. ein Glas auf dem LCD-Bildschirm platzieren, das mittels eines daran angebrachten Musters kameragestützt identifiziert wird. Die Applikationssoftware stellt die dazugehörigen Informationen zur Verfügung.
Alle zu identifizierenden Objekte sind mit einem schwarz-weißen Marker mit einem maximalen Durchmesser von 30 mm versehen, der von den unter dem LCD-Bildschirm installierten Kameras erfasst werden muss. Um eine robuste Objekterkennung zu gewährleisten, wurde ein binäres Muster implementiert. Insgesamt können 64 Objekte codiert werden. Da die Marker durch die LCD-Oberfläche nur unscharf und kontrastarm abgebildet werden, wurde die Bildverarbeitungssoftware speziell für eine sichere Identifizierung ausgelegt.

Die eigentliche Objekterkennung erfolgt mit einer Kombination verschiedener Software-Tools von Cognex. Mittels des PatMax-Tools werden anhand eingelernter Konturen Objekte auf dem Tisch als Marker identifiziert und deren Position, Drehwinkel und Code bestimmt. Jedem Marker wird während seiner Anwesenheit auf dem Tisch eine spezifische Session-ID zugeordnet. Diese wird beibehalten, wenn die Marker bewegt werden, sodass diese auch beim Wechsel in das Objektfeld einer anderen Kamera noch als dieselben erkannt werden. Dies ist sogar dann gewährleistet, wenn sich gleichzeitig mehrere Marker mit dem gleichem Code auf dem Tisch befinden.