Robotik und Automation: VMDA erwartet drei Prozent Wachstum

06.06.2013 -

„Der Umsatz von Robotik und Automation (Integrated Assembly Solutions, Robotik und Industrielle Bildverarbeitung) erhöhte sich 2012 um knapp drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf den neuen Rekordwert von 10,5 Milliarden Euro. Auch für 2013 rechnen wir mit einem weiteren Umsatzwachstum von drei Prozent auf rund 10,8 Milliarden Euro", erklärte Hans-Dieter Braumtrog, sortimat Assembly Technology, Winnenden, und Vorsitzender des Vorstandes von VDMA Robotik + Automation, anlässlich der Jahrespressekonferenz des VDMA Fachverbandes am Dienstag in Frankfurt. „Der Export gewinnt für die Unternehmen von Robotik und Automation immer mehr an Bedeutung. Die Exportquote ist kontinuierlich auf 51 Prozent angestiegen".

Die Robotik steigerte 2012 ihren Branchenumsatz um acht Prozent und erreichte damit einen neuen Umsatzrekord von drei Milliarden Euro. Die Robotik wird nach den enormen Umsatzsteigerungen der vergangenen drei Jahre 2013 auf dem Rekordwert von 3 Milliarden Euro stagnieren. Der Umsatz von Integrated Assembly Solutions (Montage- und Handhabungstechnik) stieg 2012 um ein Prozent auf 5,94 Milliarden Euro. Integrated Assembly Solutions wird 2013 um 5 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro wachsen, teilweise bedingt durch den hohen Auftragsbestand bei Systemen. Die Hersteller von Industrieller Bildverarbeitung erreichten 2012 einen Umsatz von 1,49 Milliarden Euro (2011: 1,51 Milliarden Euro). Der Umsatz von Industrieller Bildverarbeitung wird 2013 wieder um 5 Prozent wachsen auf 1,6 Milliarden Euro.

Automobilindustrie stärkste Abnehmerbranche

„Die Automobilindustrie sorgte seit 2009 für ein nahezu ungebremstes Wachstum in allen Teilbranchen von Robotik und Automation. 2012 hat sich das verändert, und zwar in den einzelnen Teilbranchen unterschied-lich. So wurden 2012 elf Prozent mehr Roboter in die General Industry in Deutschland verkauft als im Vorjahreszeitraum", betonte Baumtrog. Die Roboter-Käufe der Automobilindustrie gingen um 16 Prozent zurück. Damit erhöhte sich der Anteil der General Industry von 35 Prozent auf 42 Prozent. Dennoch liegen die Absatzmengen in der General Industry noch immer unter den Vorkrisenwerten.

Für Integrated Assembly Solutions war auch 2012 die Automobilindustrie mit Abstand die stärkste Kundenbranche. Gegenüber 2011 stieg der Umsatz nochmals um gut acht Prozent; der Umsatzanteil wuchs von 62 Prozent auf fast 71 Prozent an. Dagegen ging der Umsatz mit der Gene-ral Industry deutlich zurück. „Es muss jedoch beachtet werden, dass we-gen der hohen Auftragsbestände viele Projekte 2012 noch nicht abgeschlossen werden konnten und sich Umsatzanteile ins Jahr 2013 verschieben", so Baumtrog. Für die Industrielle Bildverarbeitung hat sich 2012 der Umsatz mit der Automobilindustrie um 24 Prozent verringert. Mit der General Industry ist er dagegen um fast sieben Prozent gewachsen und mit den nicht-industriellen Branchen sogar um neun Prozent.

Jeder neue Roboter schafft Arbeitsplätze

Eine aktuelle Studie der International Federation of Robotics (IFR) prog-nostiziert, dass in den kommenden acht Jahren weltweit zwischen 1,9 und 3,5 Millionen Industriearbeitsplätze allein durch die Robotik geschaffen werden. „Die Studie weist auch nach, dass bis zum Jahre 2011 zwischen vier und sechs Millionen Arbeitsplätze direkt durch Robotik geschaffen wurden", betonte Baumtrog. „Das heißt, auf jeden produzierenden Roboter entfielen schon bislang drei bis fünf Arbeitsplätze. Einen noch deutlicheren Effekt haben die indirekten Arbeitsplätze, die im Umfeld einer prosperierenden Industrieproduktion zusätzlich entstehen."

Die Beschäftigungswirkung der Robotik zeigt sich auch an einem Ver-gleich Deutschlands mit den USA: In Deutschland mit seiner sehr hohen Roboterdichte findet sich fast jeder vierte Arbeitsplatz im Verarbeitenden Gewerbe. Die USA hingegen weisen eine wesentlich niedrigere Roboterdichte auf und der Anteil der Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe liegt dort nur bei elf Prozent. Ein hoher Robotereinsatz korreliert also mit hoher Beschäftigung, ein niedriger Robotereinsatz mit vergleichsweise niedriger Beschäftigung.

Unternehmer fordern von der Politik ein „ Bekenntnis zur Realwirtschaft"

Der positiven Umsatzprognose für 2013 stünden natürlich etliche Risiken gegenüber. Baumtrog nannte die noch lange nicht ausgestandene Staatsschuldenkrise sowie die steuerpolitischen Vorhaben der heutigen Oppositionsparteien. „Wir stehen bekanntlich in einem intensiven interna-tionalen Wettbewerb. Die Steuer- und Abgabendiskussion ist dabei durchaus ein Kriterium, das wesentlich über unseren Erfolg entscheidet", betonte der VDMA-Vorsitzende. „Wir fordern deshalb ein effizientes und wachstumsfreundliches Steuersystem!" Die Politik müsse der Verlockung widerstehen, Haushaltslöcher durch höhere und neue Steuern und Abgaben zu stopfen, zumal der Staat angesichts sprudelnder Steuereinnahmen kein Einnahme-, sondern ein Ausgabenproblem habe. „Ich erwarte von der Politik ein Bekenntnis zur Realwirtschaft. Wer Leistungen unserer Unternehmen als politischen Erfolg für unser Land verbucht, muss uns auch dabei unterstützen, damit wir uns täglich aufs Neue im internationalen Wettbewerb behaupten können", sagte Baumtrog. „Es ist unverkennbar, dass ein starker Industriesektor unabdingbare Voraussetzung für Stabilität und Wohlstand ist." Dies gelinge nur mit modernster Produktionstechnik und damit dem verstärkten Einsatz von Robotik und Automation.

 

Über VDMA Robotik + Automation:
Der VDMA ist der größte Industrieverband in Europa und hat mehr als 3.100 Mitgliedsfirmen aus dem Maschinenbau. VDMA Robotik + Automation bildet einen eigenen Fachverband mit mehr als 220 Mitgliedern: Anbieter von Kompo-nenten und Systemen aus den Bereichen Robotik, Integrated Assembly Soluti-ons (vormals Montage- und Handhabungstechnik) sowie Industrielle Bildverar-beitung. Ziel dieser industriegetriebenen Plattform ist es, die Robotik + Automa-tion durch ein breites Spektrum von Aktivitäten und Dienstleistungen zu unter-stützen. Arbeitsschwerpunkte sind statistische Analysen und Marktbefragungen, Marketingaktivitäten, Normung, Öffentlichkeitsarbeit, Messepolitik sowie Net-working-Veranstaltungen und Konferenzen. 

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