Bildverarbeitung

„Der Zuspruch zur Vision war und ist großartig“

 Interview mit Florian Niethammer, Leiter Messen & Events, Messe Stuttgart

19.09.2022 - Die Vision 2022 steht in den Startlöchern, weshalb sich die inspect und ­Florian Niethammer zum Interview trafen, um über die erwartete Ausstellerzahl und die zahlreichen Highlights zu unterhalten. Daneben verrät ­Niethammer auch, ­worauf er sich hinsichtlich der Vision am meisten freut.

inspect: Im Sommer hat die Messe Stuttgart als Veranstalter der Vision gemeldet, dass mit rund 300 Ausstellern bereits die Zahl der ­Vision 2021 erreicht wurde. Es war also schon frühzeitig klar, dass es eine deut­liche Steigerung der Ausstellerzahl in diesem Jahr geben wird. Heißt das, die Bildverarbeitungsbranche hat das Stimmungstief überwunden?

Florian Niethammer: Der Zuspruch zur ­Vision seit Ende letzten Jahres war und ist großartig. Natürlich hat die Bildverarbeitung mit den gleichen Themen zu kämpfen wie aktuell die meisten Industriebranchen, Stichworte: Lieferketten und Halbleiter­krise. Wenn man sich die aktuellen Zahlen des VDMA Robotik + Automation anschaut, sind die Umsätze im vergangenen Jahr zweistellig gewachsen und auch für dieses Jahr werden unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen immerhin 5 Prozent Umsatzplus prognostiziert. Für die Vision 2022 vom 4. bis 6. Oktober rechnen wir mit knapp 400 Ausstellern und über 2.000 Quadratmetern zusätzlich vermieteter Nettofläche in den Hallen 8 und 10 im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht jeweils einer Steigerung von 25 Prozent.

inspect: Im Jahr 2021 kamen rund 5.400 Besucherinnen und Besucher nach Stuttgart, rund halb so viele wie 2018. Wie nah kommt die Besucherzahl 2022 an die von 2018 ran?

Niethammer: Ob die Vor-Corona-Kennzahlen weiterhin der Maßstab für Messen sein können, werden wir gemeinsam in den kommenden Jahren herausfinden. Jedenfalls war die Qualität der Besucher­Innen im letzten Jahr absolut überzeugend – und die wollen wir halten. Wir sind aber auch überzeugt, dass viele StammbesucherInnen, die im vergangenen Jahr nicht zur ­Vision kommen konnten, sich dieses Jahr auf den Weg nach Stuttgart machen werden. Gleichzeitig erwartet wir viele neue BesucherInnen auf der Vision, die wir für das Thema Bildverarbeitung begeistern möchten. Dennoch sehen wir in einzelnen Ländern aktuell noch Reiseeinschränkungen. 

inspect: Corona hat so einiges aus dem Takt gebracht. Auch die eigentlich alle zwei Jahre stattfindende Vision, die ja dieses Jahr zum zweiten Mal hintereinander sein wird. Warum hat sich die Messe Stuttgart dafür entschieden?

Niethammer: Bereits vor der Vision 2021 haben wir uns gemeinsam mit unseren Messe­partnerInnen und Beiratsmitgliedern dazu entschieden, die Messe bereits im Jahr 2022 erneut durchzuführen. Das Ganze mit dem Ziel, die AusstellerInnen und BesucherInnen – vor allem aus Asien und Nordamerika – bei uns begrüßen zu dürfen, die 2021 aufgrund von Reisebeschränkungen nicht teilnehmen konnten. Wenn wir uns den aktuellen Anmelde­stand anschauen, dann war die Entscheidung rückblickend sicher die richtige. Die darauffolgende Vision wird wieder turnusgemäß im Oktober 2024 und dann alle zwei Jahre stattfinden.

inspect: Was werden die Highlights der diesjährigen Vision?

Niethammer: Auf der Vision 2022 werden wir wieder die neuesten Innovationen im Bereich Bildverarbeitung sehen. In diesem Jahr freuen wir uns besonders, viele neue ausstellende Unternehmen begrüßen zu dürfen. Fast 20 Prozent der AusstellerInnen sind zum ersten Mal dabei, darunter viele innovative Start-ups.
Im Fokus der Vision stehen die aktuellen Trendthemen der Branche wie KI und Deep Learning, 3D-Kameras, Embedded Vision oder Hyperspectral Imaging, aber auch die Erschließung neuer Märkte jenseits der klassischen Fabrikautomation durch die Bildverarbeitung. 
Im vergangenen Jahr durften wir die erfolgreiche Premiere unserer Vision-Start-up World erleben, die jungen und innovativen Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Innovationen der Branche vorzustellen. In diesem Jahr wird die Start-up World auf 20 Newcomer anwachsen, die ihre Technologien vorstellen werden. Auch die Start-up Pitch Sessions und das Forum der Industrial Vision Days – das weltweit größte Präsentationsforum für Bildverarbeitungstechnologie – werden erneut stattfinden. Die Besucher­Innen des Forums können sich an den drei Veranstaltungstagen auf rund 70 Vortragsslots freuen.
Weitere Höhepunkte sind die Podiumsdiskussionen und die Verleihung des Vision Awards, bei dem die nominierten Unternehmen ihre Innovationen präsentieren und die Jury den diesjährigen Gewinner kürt. Für alle, die nicht persönlich vor Ort sein können, wird das gesamte Forumsprogramm erneut live in alle Welt gestreamt.
Wie auch im vergangenen Jahr findet die Weltleitmesse für Bildverarbeitung wieder parallel zur Motek statt, deren Schwerpunkt auf der Handhabungs- und Automatisierungstechnik liegt. Wir haben bei der vergangenen Veranstaltung viele Synergien für Aussteller und Besucher gesehen und möchten diesen Weg natürlich fortsetzen. Es gibt also viele Gründe, gespannt zu sein und im Oktober nach Stuttgart zu reisen.

inspect: Worauf freuen Sie sich besonders?

Niethammer: Bereits jetzt haben viele internationale Freunde und alte Bekannte, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, ihren Besuch auf der Vision 2022 angekündigt und ich freue mich riesig auf das Wiedersehen!

inspect: Die von der A3 organisierte Boston ­Vision Show – sozusagen das US-amerikanische Pendant – findet in diesem Jahr nur eine Woche nach der Vision statt, anstatt im Frühjahr der Nicht-Vision-Jahre. Welche Argumente sprachen dafür, diese kurze Abfolge der Messen zu planen? Was sagen diejenigen Aussteller dazu, die traditionell auf beiden Messen anwesend sind?

Niethammer: Wir haben alle miterlebt, wie Covid-19 in der Messelandschaft einiges durch Verschiebungen und Absagen durcheinandergebracht hat. Wir sind stetig in gutem Austausch mit unseren KollegInnen der A3 zu diesen Themen. Es war bereits früh klar, dass es 2022 aufgrund verschiedenster Rahmenbedingungen keine Möglichkeit gibt, die beiden Veranstaltungen zeitlich zu entzerren. Mein Eindruck ist, dass die betroffenen AusstellerInnen diese besondere Herausforderung in diesem Jahr sportlich nehmen und gestemmt bekommen.

inspect: Das kommende Jahr wird wieder ein Vision-freies sein. Haben Sie und Ihr Team also schon umfangreiche Urlaubspläne für 2023?

Niethammer: Die Zeit bis zur Vision 2024 möchten wir aktiv nutzen, um mit dem Vorlauf von vollen zwei Jahren das Messekonzept gemeinsam mit der Branche weiterzuent­wickeln.

Kontakt

Landesmesse Stuttgart GmbH

Messepiazza 1
70629 Stuttgart
Deutschland

+49-711-18560-2541
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