VDMA: Umsatz-Rekord für deutsche Robotik und Automation

Markt wächst um 7 Prozent, Umsatz seit der Krise verdoppelt

06.06.2016 -

Die deutsche Robotik- und Automationsbranche hat 2015 ein neues Rekord-Umsatzvolumen von 12,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das ist ein Plus von 7  Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb von sieben Jahren hat sich der Umsatz nach der Krise 2009 damit knapp verdoppelt (2009: 6,2 Milliarden Euro). Der Wachstumskurs dürfte sich im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Der VDMA prognostiziert für 2016 einen neuen Umsatzrekord von 12,5 Milliarden Euro (plus 2 Prozent).

„Die Robotik und Automation zeigt sich erneut in ausgezeichneter Verfassung“, sagt Dr. Norbert Stein, Vorsitzender des Vorstandes von VDMA Robotik + Automation. „Der große weltweite Bedarf an Robotik, Industrieller Bildverarbeitung und Integrated Assembly Solutions lässt unsere Branche optimistisch in die Zukunft blicken.“

Exporte steigen

Aufgeschlüsselt nach Regionen lagen die größten Umsatzanteile 2015 mit 45 Prozent im deutschen Heimatmarkt – innerhalb Europas (ohne Deutschland) bei 24 Prozent. Größter ausländischer Einzelmarkt für die Branche ist China mit einem Umsatzanteil von 11 Prozent. Nordamerika liegt mit 9  Prozent an zweiter Stelle. Seit 2010 ist der Exportanteil der Branche kontinuierlich gestiegen auf zuletzt 55 Prozent.

Globaler Robotik-Boom

Der globale Robotereinsatz entwickelt sich seit Jahren expansiv. Zwischen 2010 und 2015 wurden weltweit rund 1,1 Millionen neue Industrieroboter installiert, berichtet die International Federation of Robotics (IFR). Die Roboter-Nachfrage wird den IFR-Prognosen zufolge auch in den kommenden Jahren einen sehr dynamischen Verlauf nehmen. Bis 2018 werden in den Fabriken der Welt 2,3 Millionen Industrie-Roboter installiert sein  – das entspricht einem durchschnittlichen Jahreswachstum des Roboterbestandes von 12  Prozent (2016-2018).

Arbeitswelt im Wandel

Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Produktion verändert die Arbeitswelt: „In der Zukunft werden menschliche und maschinelle Fähigkeiten intelligenter kombiniert als jemals zuvor. Das wird nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern auch die Qualität der Arbeitsplätze deutlich verbessern“, so
Dr. Norbert Stein. Durch smarte Assistenzsysteme können Handarbeitsplätze in der variantenreichen Montage ergonomischer und fehlerfrei gestaltet werden. Mit der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) wird der Roboter zum Assistenten des Werkers. Während einfache, repetitive und körperlich anstrengende Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden, wird der Mensch mit seiner besonderen Urteilsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität auch in Zukunft die zentrale Rolle spielen. Die Kombination von menschlichen Fähigkeiten und Robotik ist ein Erfolgsrezept und spiegelt sich beispielsweise bei den deutschen Autobauern wider: Zwischen 2010 und 2015 stieg der Roboterbestand der deutschen Automobilindustrie um 17 Prozent, während die Beschäftigtenzahl um 13 Prozent zunahm.

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