Bosch treibt Industrie 4.0 voran

15.04.2015 -

Mit einem umfassenden Angebot neuer Lösungen zeigt Bosch auf der Hannover Messe 2015, wie Produktionstechnik und Wettbewerbsfähigkeit von den Möglichkeiten der Vernetzung, der sogenannten Industrie 4.0, profitieren. Zu sehen sind unter anderem vernetzte Sensoren, innovative Softwarelösungen, vernetzungsfähige Antriebe und Steuerungen sowie die Produktionsassistenten der APAS family. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen setzt die in Hannover präsentierten Lösungen erfolgreich an eigenen Produktionsstandorten ein. „Dieses breite Angebot belegt unsere Expertise als starker Leitanwender und Leitanbieter der vernetzten Fertigung", sagte Dr. Werner Struth, Mitglied der Geschäftsführung von Bosch. Er verantwortet das Produktionssystem und den Unternehmensbereich Industrial Technology mit den Geschäftsbereichen Packaging Technology und Drive and Control Technology. „Damit stärken wir sowohl unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit als auch die unserer Kunden. Und das nicht allein an Hochlohnstandorten wie Deutschland, sondern weltweit." Industrie 4.0 erschließt unter anderem Kostenvorteile durch Ressourcenschonung und Steigerung der Produktivität - und erhöht zudem die Qualität.

Rasche Verabschiedung der EU-Datenschutzgrundverordnung nötig

Voraussetzung für den Erfolg der vernetzten Fertigung ist laut Struth aber nicht allein die Technik: „Derzeit haben wir in verschiedenen Ländern Europas unterschiedliche Regulierungen beim Datenschutz. Dies hindert europäische Unternehmen daran, mit vernetzten Lösungen auf ihren Heimatmärkten im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein." Struth wies noch einmal darauf hin, dass Europa der größte Wirtschaftsraum der Welt sei. Bosch zeigt sich zuversichtlich, dass der EU-Ministerrat bis zur Sommerpause eine abschließende Entscheidung zur EU-Datenschutzgrundverordnung treffen wird und damit eine Verabschiedung der Verordnung bis Ende 2015 möglich ist. „Damit Unternehmen das riesige geschäftliche Potenzial der EU nutzen können, brauchen wir noch in diesem Jahr dringend die Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung." Weil die Unternehmen der vernetzten Industrie zudem auf den schnellen und verlässlichen Datenaustausch angewiesen sind, drängt Struth auf den raschen Ausbau leistungsfähiger Internetverbindungen: „Wir haben die besten Voraussetzungen für die Industrie 4.0 und werden von langsamen Internetverbindungen ausgebremst. Ein zuverlässiger Internetanschluss ist heute so wichtig wie fließend Wasser, Verkehrsinfrastruktur und Strom."

„Bedürfnisse unserer Kunden im Blick"

„Die vernetzte Produktion ist bei Bosch heute schon Realität. Die dafür nötigen Maschinen, Software und Konzepte sind in unseren Fertigungsstandorten weltweit im produktiven Einsatz", sagte Struth. „Dem deutschen Maschinenbau bietet die Vernetzung viele Chancen, seine heute starke internationale Position auch in Zukunft zu halten. Insbesondere neue, auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Geschäftsmodelle werden das volle Potenzial der vernetzten Industrie entfalten." Bosch zeigt auf der Hannover Messe technische Voraussetzungen, mit denen sich neue Geschäftsmodelle umsetzen lassen.

Online-Diagnose für vorausschauende Wartung

Dazu gehört unter anderem das neue Dienstleistungspaket Online Diagnostics Network (ODiN). Über eine cloudbasierte Softwareplattform kann Bosch Rexroth die Betriebszustände hydraulischer Systeme für den Anwender kontinuierlich erfassen und analysieren. Verschleiß wird frühzeitig erkannt. Im Rahmen eines Wartungsvertrags gibt Rexroth dann Empfehlungen zu notwendigen Arbeiten und führt diese auch aus. Das verringert die Wartungskosten. Außerdem reduziert sich durch diese vorausschauende Wartung das Risiko eines Anlagenstillstands erheblich. Besonders in großen Anlagen wie Stahlwerken oder bei der Rohstoff-Förderung spart das enorme Kosten, die bei jeder Störung außerhalb der geplanten Wartungsintervalle anfallen. Gleiches gilt auch für die Verpackungstechnik von Lebensmitteln und Pharmazeutika, in der bei kürzesten Taktzeiten höchste Verfügbarkeit der Anlagen gefordert ist.

Datensicherheit und Datenschutz

„Der sichere Umgang mit Daten ist in allen Bereichen der vernetzten Fertigung eine Kernkompetenz", ergänzte Struth und betonte die Bedeutung des Datenschutzes und der Datensicherheit für die breite Akzeptanz von Industrie 4.0-Lösungen: „Wir werden den Kunden sagen, welche ihrer Daten wir zu welchem Zweck verwenden. Und wir werden explizit um Zustimmung bitten." Ein wesentlicher Aspekt ist beispielsweise der autorisierte Zugriff auf Fertigungsanlagen. Diesen stellt Bosch Software Innovations mit der neuen Softwarelösung Remote Service Manager sicher. Diese sorgt dafür, dass nur zugelassene Service-Techniker aus der Ferne auf eine Maschine zugreifen können, um deren Zustand genau zu erfassen. Fehler lassen sich dabei rasch erkennen und vielfach auch schnell beheben. Lange und teure Anfahrten können häufig entfallen. Auf der Messe zeigt Bosch unter anderem, wie sich der Produktionsassistent APAS auf diese Weise aus der Ferne warten lässt. Zudem lässt sich mit dem Remote Service Manager neue Software sicher auf Maschinen übertragen.

Transparenz in der Transportkette mit vernetzten Sensoren

Bosch Connected Devices and Solutions demonstriert auf der weltgrößten Industriemesse vom 13. bis zum 17. April 2015 vernetzte Sensoren, die die Bewegungen beim Transport einer Kiste genau erfassen. Bewegung und Positionierung werden von einer App auf einem Bildschirm angezeigt. Ein kritischer Vorfall wie beispielsweise das unerwartete Öffnen wird durch einen Lichtsensor detektiert. Der Anwender profitiert von einer erhöhten Transparenz über die gesamte Transportkette.

Effiziente Fertigung kleiner Stückzahlen

Eines der Kennzeichen von Industrie 4.0 ist die effiziente Fertigung kleiner Stückzahlen, zum Beispiel von Ersatzteilen für ältere Maschinen und Autos oder für Prototypen neuer Produkte. Die Gießerei von Bosch Rexroth beschleunigt die Herstellung von Guss-Bauteilen durch den Einsatz von 3D-Druckern, die maßgeschneiderte Gusskerne und Formen herstellen. Wie die Gießerei dadurch sowohl Lieferzeiten als auch Kosten individueller Gussteile verringert, zeigt sie auf der Hannover Messe. Kunden senden die Konstruktionsdaten des gewünschten Bauteils an die Gießerei, wo 3D-Drucker den entsprechenden Sandkern oder die komplexen Formen herstellen. Damit entfällt die aufwendige Entwicklung und Fertigung individueller Werkzeuge für die Formenherstellung. Das senkt die Stückkosten für Prototypen und Kleinserien und verkürzt die Durchlaufzeiten vom Eintreffen der Daten bis zum gegossenen Produkt.

Hintergrund Industrie 4.0

In der Industrie 4.0 tragen die Werkstücke Barcodes, RFID-Funkchips oder internetfähige Sensoren. Durch teil- oder gar vollautomatisierte Informationserfassung und -übertragung entsteht ein virtuelles Abbild der physischen Realität, das heißt der Werkstücke, der Maschinen und der Fabriken. Der Verbund aus Softwareprogrammen, mechanischen und elektronischen Teilen kommuniziert - auch weltweit - via Internet. Dies ermöglicht die ständige Koordination und Optimierung auch zwischen Standorten oder über Unternehmensgrenzen hinweg. Daten, die früher nur kurzzeitig verwendet wurden, werden nun genutzt, um daraus Informationen und letztendlich neues Wissen sowie Nutzen zu gewinnen. Der wesentliche Umbruch wird jedoch bei den Geschäftsmodellen erwartet, beispielsweise bei neuen Betreibermodellen: Denkbar ist, dass Produktionsmaschinen künftig im Eigentum des Herstellers bleiben. Anstatt sie zu verkaufen, bietet er seinen Kunden bearbeitete Stückzahlen oder Betriebsstunden an.

Kontakt

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74564 Crailsheim
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Bosch Packaging Technology

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74564 Crailsheim
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Bosch Rexroth AG

Maria-Theresien-Str. 23
97816 Lohr

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